Jeder zweite Mieter kann sich kein Eigentum leisten
WIEN/LINZ. Studie: 45 Prozent der Österreicher mieten sich ihren Wohnraum.
Trotz niedriger Zinsen können sich in Österreich immer weniger Menschen – vor allem jüngere – Wohneigentum leisten. Die rasant steigenden Immobilienpreise sind nur ein Teil der Erklärung, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Wohnstudie 2021 der Erste Bank und der s Bausparkasse hervorgeht.
Als Beispiel stellt Thomas Schaufler, Privatkundenvorstand der Erste Bank, die Kosten einer 70-Quadratmeter-Wohnung in Wien bei Miete oder Kauf gegenüber. Während für Mieter monatlich 886 Euro anfallen, steigt der Betrag bei einem über 25 Jahre fremdfinanzierten Kauf auf 931 Euro pro Monat, das sind rund fünf Prozent mehr. "Bei einem Kauf hat man eine höhere Belastung", sagte Schaufler, "dafür hat man aber auch ein Asset."
Mit 55 Prozent Eigentumsanteil liegt Österreich jedenfalls deutlich unter dem EU-Durchschnitt (70 Prozent; Deutschland 51 Prozent). Von den Mietern geben 49 Prozent an, dass sie sich Eigentum nicht leisten können. Bei den 18- bis 34-Jährigen betrifft das sogar mehr als die Hälfte (54 Prozent).
Laut der Wohnstudie können sich außerdem aktuell nur 39 Prozent der Mieter vorstellen, Eigentum zum Selbst-darin-Wohnen zu kaufen. 2018 waren es noch 49 Prozent. Mit ein Grund: Bei den Haushaltseinkommen habe es im Zeitraum 2007 bis 2019 kaum Zuwächse gegeben. Der Vorteil der niedrigen Zinsen werde laut Schaufler außerdem vom Anstieg der Immobilienpreise "mehr als aufgefressen". 2018 seien die durchschnittlichen Immobilienfinanzierungen bei mehr als 192.000 Euro gelegen, 2020 seien es bei der Erste- und Sparkassen-Gruppe bereits 230.000 Euro gewesen. Gleichzeitig fließe immer mehr Anlagekapital in den Markt für Wohnimmobilien, das treibe die Preise in die Höhe, heißt es seitens Schaufler und s-Bausparkassen-Chef Christian Reingruber.
Die Wohnsituation
72 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mit ihrer Wohnsituation sehr zufrieden sind (Vorjahr: 66 Prozent). In der Corona-Pandemie habe man laut Reingruber offenbar andere Themen wie Gesundheit und Jobsicherheit schwerer gewichtet. Jeder fünfte Befragte wünscht sich mehr Platz. Wichtigster Grund ist Platz für Kinder (25 Prozent). An zweiter Stelle stehe – getrieben durch Homeoffice und auch Homeschooling – ein Arbeitsraum oder Arbeitsplatz (19 Prozent). Für die Studie wurden von Imas 1350 Interviews durchgeführt. (viel)
Zur Zeit gehen die Rohstoffpreise durch die Decke, bin gespannt wie das sich auf den Bau auswirkt, da wird es noch teurer sich Eigentum zu schaffen
Die Banken und das Makler-Volk hätten ja gerne, das sich die Kundschaft alle paar Jahre was Neues kauft.
Dagegen bleibt der konservative Österreicher sein Leben lang in der selbe Bude.
Leider ist diese Wohnung/Haus in der Jugend zuerstmal zu groß , mit Kindern dann zu klein , und am End sitzt die Witwe alleine auf den 150m² , und wartet auf Besuch.
Stimmt, denn wenn ich eine kleinere Wohnung möchte (weil Kinderchen draussen sind) bezahle ich mehr an Miete als für die größere Wohnung in der ich schon seit 20 Jahren lebe und desweiteren bekomme ich nur Wohnungen bei der Genossenschaft bei denen die Förderung ausgelaufen ist (also etwas älteres)
Das ist natürlich schlecht für Jungfamilien.
Leider war das auch schon vor 20 Jahren so wie ich mich erinnere.
Da habe ich geschimpft das die Alten zu zweit in einer großen Wohnung sitzen.
Zählt das beliebte Hotel Mama auch als Miete ?
oh ja meine beiden Stiefsöhne berappen 50 Euro pro Monat u Nase, verdienen aber fast d doppelte gegenüber der Hotelbetreiberin
Loewenfan, welches Duo haben Sie sich denn da aufgerissen?
Zum Kaufen muss man halt ein paar Jahre viel arbeiten und sparen. Manche bekommen auch Geld aus der Familie, aber ohne Eigenkapital geht es halt nicht.
Und Eigenkapital schafft man nur, indem man über längere Zeit mehr Geld verdient als ausgibt. Ist heute nicht besonders modern.
Das ist nicht (nur) nicht modern sondern teilweise kaum möglich. Die Zeiten, in denen nach absolvierter Ausbildung jede Menge gut dotierte Jobs zur Auswahl stehen, sind leider vorbei. Wenn also nicht die Familie etwas mit auf den Start gibt, sieht es mit Eigenkapital eher schlecht aus. Wie jetzt schon in Deutschland wird sich auch bei uns die soziale Schere weiter auftun und Eigentum nur mehr jenen Schichten vorbehalten sein, die auch bisher schon üppigeren finanziellen Background hatten.
Der Staat kann mindestens an zwei Schrauben drehen, um das Wohneigentum attraktiver zu machen:
Erstens kann der Staat weniger Zuschuss zum Bau von Mietwohnungen, dafür mehr zum Bau von Eigentumswohnungen leissten.
Zweitens kann der Verkauf und Kauf einer Eigentumswohnung wesentlich billiger werden. Die derzeitigen Kosten stehen in keinem Verhältnis zum
Die derzeitigen Kosten für einen Verkauf bzw. Kauf stehen in keinem Aufwand zum tatsächlich anfallenden Aufwand.
Wieso soll der "Staat" (das sind doch alle Steuerzahler) das private Eigentum übermäßig fördern?
Weitere Faktoren:
Eigegntum bedeutet mehr Verpflichtungen als Miete.
Im Falle einer Trennung sind die Probleme viel viel größer
Ein Wechsel des Arbeitsplatzes wird erschwert
Alle das wollen sehr viele Jugendliche von vornherein nicht.
So ist es: Verantwortung, Verpflichtungen und Bindung bzw. Kontinuität.
Heute so, morgen anders, spielt es dann nicht so schnell.
Das braucht man aber oft speziell in den ersten 15 Berufsjahren.
Unter anderem deshalb habe ich erst Ü40 in eine eigene Wohnimmobilie investiert.