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Grüne: Herkunftskennzeichnung auch beim Essen im Gasthaus

Von Roland Vielhaber, 02. April 2021, 00:04 Uhr
Grüne: Herkunftskennzeichnung auch beim Essen im Gasthaus
Woher kommt das Essen auf dem Teller wirklich? Bild: colourbox

WIEN. Anschober überrascht mit Verordnungsentwurf die ÖVP.

Der erste Verordnungsentwurf von Konsumentenschutz-Minister Rudolf Anschober (Grüne) über eine verpflichtende Lebensmittel-Kennzeichnung in Österreich ging der ÖVP und dem Bauernbund ("Wir wollen keine halben Sachen") nicht weit genug.

Gestern präsentierte Anschober den zweiten Entwurf – dabei geht er aufs Ganze: Die Grünen wollen, dass verpflichtende Herkunftsangaben auch in der Gastronomie umgesetzt werden sollen. Ein Punkt, bei dem Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) den Wirten Freiwilligkeit zugesteht. Damit ist ein Match zwischen Grün und Türkis eröffnet.

Für Fleisch, Milch und Eier

Es gehe um Kantinen, öffentliche Küchen, Schulen, Betreuungseinrichtungen "bis hin zu Restaurants und Catering", sagte Anschober am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Und dass diese Ziele auch so im Regierungsprogramm stehen würden.

Gekennzeichnet werden soll die Herkunft von Fleisch, Milch und Eiern. Es gehe um mehr Regionalität, Qualität und Tierschutz, aber auch darum, dass Österreich Vorreiter in der EU sei, so Anschober. Bei verpackten Lebensmitteln soll die Herkunft von Milch und Eiern künftig angegeben werden müssen. Die Angaben zu Primärzutaten sollen streng geprüft werden. Man wähle bewusst "diesen offensiven Weg", so Anschober. Bei dem Vorschlag gibt es viel Abstimmungsbedarf mit der Europäischen Union. Bis zu einer möglichen Umsetzung wird es zumindest Herbst 2022 werden.

Erfreulich sei, dass nun alle Produktgruppen, also Fleisch, Eier und auch Milch (aber nicht Obst und Gemüse, Anm.), im Vorschlag berücksichtigt werden, sagte Köstinger. Die Kennzeichnungspflicht für die Gastronomie sei bewusst als freiwillige Maßnahme vereinbart worden. Der Präsident der Landwirtschaftskammer, Josef Moosbrugger, sprach von einem "verbesserten Vorschlag". Einig sind sich alle, dass die Mehrheit der Konsumenten wissen wolle, was konkret auf den Teller kommt, damit "heimischen Produkten auch bewusst der Vorrang gegeben werden kann", so Köstinger.

Für Bio-Austria-Obfrau Gertraud Grabmann greift eine Herkunftskennzeichnung zu kurz: "Konsumenten wollen nicht nur wissen, wo, sondern auch wie Lebensmittel erzeugt werden." Auch das müsse dargestellt werden.

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Autor
Roland Vielhaber
Redakteur Wirtschaft
Roland Vielhaber

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18  Kommentare
18  Kommentare
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Berkeley_1972 (2.297 Kommentare)
am 02.04.2021 18:35

Gibts in der Schweiz schon seit über 20 Jahren - wenn es vernünftig und mit Hausverstand umgesetzt ist (Hauptzutat) finde ich es sehr, sehr gut

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susisorgenvoll (16.697 Kommentare)
am 02.04.2021 13:29

Wenn nun eine Herkunftsbezeichnung bis zum letzten Küchenkraut und zu allen Gewürzen gefordert wird, dann können ALLE Wirte zusperren! Man kann ALLES übertreiben! Wem die Regionalität so wichtig ist, der soll NUR daheim kochen! Ich kaufe auch bei heimischen Händlern ein, aber ob nun Zutaten aus EU-Ländern dabei sind, ist für mich bei manchen Produkten, z.B. Französischem Käse, Italienischem Prosciutto etc. etc., eine Qualitätsgarantie und nicht ein Ausschlusskriterium!

Seltsam ist, dass selbst die extremsten Nahrungspuristen NICHTS gegen die Globalisierung haben, wobei der Umweltzerstörung Tür und Tor geöffnet wird, denn gerade die Industrie, aber auch die Landwirtschaft, hat bei uns sehr strenge Vorgaben einzuhalten!

Aber NEIN zu Zwangsernährung ausschließlich aus Österreich! Sollen doch bitte unsere Landwirte auch auf die Konsumenten hören und ENDLICH wieder gute Kartoffeln anbauen! Z.B. die Sorte "Sieglinde", wie früher! Die hat man allerdings wegen zu wenig Ertrags aussortiert!

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Gugelbua (31.986 Kommentare)
am 02.04.2021 14:46

Richtig !!! alles was sich nicht in Massen industriell vermarkten läßt verschwindet aus dem Handel
und mit viel Werbung wird uns eingebläut wie die Supermarkt Giganten die Welt retten, wer bitte glaubt das wirklich?😉

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elhell (2.131 Kommentare)
am 02.04.2021 15:22

Was soll denn das mit Zwangsernährung aus Österreich ???
Es geht ja gerade darum, dass ich entscheiden kann, was ich kaufe und möglichst nachvollziehen kann, woher was kommt! Bei Frischprodukten wie Eiern, Fleisch und Milch sollte das grob möglich sein, wobei es bei Milch in Grenzgebieten schon schwierig wird.
Für die Gastronomie ist die Kennzeichnung freiwillig. Da ist es dann eine Vertrauensfrage, ob ich dem Wirten glaube, dass er seine Zutaten von lokalen Bauern bezieht.
Dass der Pfeffer im Erdäpfelsalat nicht aus Österreich sein wird, ist bitte auch klar!
Aber wenn das Putencordonbleu aus ungarischer Mast mit polnischem Speck, holländischem Käse und Eipulver unbekannter Herkunft eine rot-weiß-rote Fahne trägt, weil es hier eingefroren und eingepackt wurde, möchte ich das wissen. Dieses "lokale" Produkt kaufe ich dann ganz einfach nicht!

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susisorgenvoll (16.697 Kommentare)
am 02.04.2021 17:57

Niemand hindert dich, deine Lebensmittel auf dem Wochenmarkt oder beim nächsten Hofladen zu holen!

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linz2050 (6.609 Kommentare)
am 02.04.2021 12:31

Klar das die Köstinger gegen Kennzeichnung von Gemüse ist: dann könnte der Tiroler Bauernbund die Ägyptische Kartoffeln nicht mehr auf Österreichische Umetiketieren.

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susisorgenvoll (16.697 Kommentare)
am 02.04.2021 13:36

Weiß du was: Ich genieße derzeit die ägyptischen, nicht umetikettierten "Ditta"!! Erstens sind die Kartoffeln heurige und außerdem kann man erfreulicherweise einmal eine Markenbezeichnung lesen, nicht wie bei uns "Vorwiegend festkochend" oder "Salatkartoffeln" oder "Beilagenkartoffeln". Alle heiligen Zeiten bekommt man bei Spar, sonst habe ich sie noch nirgendwo gesehen, auch "Kipfler", aber sehr, sehr selten!

Du kannst gerne die alten, irgendwelchen Kartoffeln essen! Warum haben denn die Landwirte aufgehört die bekannten und beliebten Sorten anzubauen? Nach Aussagen von mir bekannten Landwirten deshalb, weil die zuwenig Ertrag liefern! Also Profitmaximierung statt Profitoptimierung auch in der Landwirtschaft! Und der Konsument soll nehmen, was man ihm vorwirft? NEIN! Für mein gutes Geld, will ich gute Qualität!!!

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Gugelbua (31.986 Kommentare)
am 02.04.2021 12:27

Hilfe wir werden immer dümmer korrupter verlogener, was helfen das die Gütesiegel und er ganze bürokratische Unfug wenn geschummelt und gelogen wird, es unzählige Ausnahmen gibt, Verordnungen und Bestimmungen die gar nicht eingehalten werden weils schon bei den Kontrollen hapert

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kave84 (3.048 Kommentare)
am 02.04.2021 10:18

Warum sollten Wirte die Herkunft der Lebensmittel nicht auszeichnen müssen?
Etwa, damit sie weiterhin zb. ein Milchkalb aus dem Mühlviertel auf die Speisekarte schreiben können, aber serviert wird dann erst wieder ein Kalbfleisch aus Holland? Das dann übrigens auch noch als weißes Fleisch (fälschlicherweise als Qualitätsmerkmal) teuer verkauft wird. Aber das weißes Fleisch nur durch schlechte Tiernahrung ( Eisenmangel) entsteht, weiß der Konsument kaum. Aufgeschlossene ehrliche Wirte haben wir viele in OÖ, aber sie haben einen Einkaufsnachteil, wenn ihre Mitbewerber Fleisch aus der Massentierhaltung, Käfigeier aus der Ukraine usw. servieren, aber so tun als ob eh alles aus Österreich kommt. Daher haben Anschober und die Bauernvertreter recht, wenn sie die Herkunftskennzeichnung massivst fordern. Und die die WKO und IV endlich dorthin zurückgedrängt werden, wo sie bei unseren Bauern und Konsumenten keinen Schaden mehr anrichten können.

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susisorgenvoll (16.697 Kommentare)
am 02.04.2021 13:42

Folgerichtig müssten dann alle, die so wie du tönen, SOFORT eine ÖXIT fordern! Denn der EU-Beitritt beinhaltet eben auch den gemeinsamen Warenmarkt, mit anderen Worten: Egal, wo aus der EU Lebensmittel kommen, sie sind alle gleichwertig. Wenn du anderer Ansicht bist, dann raus aus der EU.

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blasner (1.987 Kommentare)
am 02.04.2021 14:15

Rindfleisch aus Argentinien gibts jede Menge bei uns, will auch kein Gemüse aus Rumänien usw.

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blasner (1.987 Kommentare)
am 02.04.2021 14:17

Und auch keine Kartoffeln aus Ägypten, kaufe Bio aus Österreich

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elhell (2.131 Kommentare)
am 02.04.2021 15:10

Stimmt so nicht!
In der EU darf kein Mitglied daran gehindert werden, seine Waren zu verkaufen. Ein Boykott von polnischem Schweinfleisch wäre daher genauso ein Verstoß wie das Verbot von italienischem Salat.
Die Kennzeichnung muss aber erlaubt sein. Das dient ja der Transparenz und ist ein Nutzen für Konsument/-innen.
Von Öxit also keine Rede.

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DonMartin (7.488 Kommentare)
am 02.04.2021 08:03

Verpflichtend halte ich es nicht für richtig.

Wenn man beispielsweise im Fastfood Restaurant liest, dass das heutige Fleisch vom Bauern X aus der Ortschaft Y kommt, schafft das Vertrauen und wird zum Wettbewerbsvorteil.

Es sollte aber freiwillig bleiben, ansonsten wird wieder - wie in Österreich üblich - mit Formulierungen und Umgehungen getrickst. Und schwierig wird es bei wechselnden Lieferanten, den Aufwand zahlen natürlich die Gäste!

Ob das hilfreich ist und in die richtige Richtung geht?

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Biobauer (6.035 Kommentare)
am 02.04.2021 06:14

Leider wird sich hier wieder einmal die Wirt-schaftskammer wie immer gegenüber dem Bauernbund durchsetzten.

Unsere Wirte und die gesamte Tourismusindustrie wirbt mit der schönen vom Bauern gepflegten Landschaf in Österreich, in der Küche darf es dann nur das billigste Import Fleisch und Zutaten vom Großhandel sein.

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santabag (5.971 Kommentare)
am 02.04.2021 09:37

Vielleicht haben die Wirte ganz einfach kein Vertrauen in die hochpreisigen angeblichen Bioprodukte.

Bloß irgendein selbstgebasteltes Gütesiegel irgendwo raufzupicken und ein Bild von glücklichen Tieren und einer schönen Landschaft auf die Verpackung zu malen, nimmt der Bauernkammer halt niemand mehr ab.

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( Kommentare)
am 02.04.2021 11:32

Deswegen könnte die Herkunftsbezeichnung trotzdem draufstehen. Wobei es wahrscheinlich sowieso wurscht ist, wie es kommt. Der Wirt, der tricksen will, tut es sowieso. Und Möglichkeiten gibt es viele.

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Klettermaxe (10.698 Kommentare)
am 02.04.2021 00:20

"Herkunft von Fleisch, Milch und Eiern"

Wie viele Tage muss ein Tier vor der Schlachtung in Österreich verweilen, um dann Fleisch aus Österreich zu liefern?

In vielen Bereichen wird aus hygienischen und logistischen Gründen nicht mit Eiern, sondern Eierprodukten aus Gebinden gearbeitet (Dotter und Eiklar getrennt, flüssig oder Pulver). Herkunft und Qualitätsklasse können dann höchstens - wie bei den Stromlieferungen - statistisch zugeordnet werden.

Wie viel bringt dann eine Verordnung tatsächlich?

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