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Europas Stahlbranche braucht 100 Milliarden

02. Mai 2020, 00:04 Uhr

MÜNCHEN/LINZ. Wasserstoff als Basis für Klimaneutralität bis 2050.

Die europäische Stahlindustrie benötigt eine enorme Kraftanstrengung und 100 Milliarden Euro, um die Produktion bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu machen. Obwohl dies nach einem langfristigen Plan klingt, drängt die Zeit. Die technologische Neuausrichtung muss in den nächsten fünf bis zehn Jahren erfolgen. Das international tätige Beratungsinstitut Roland Berger beschreibt in einer Studie, auf Basis welcher Technologie dies erfolgen könne und was das kostet. Fazit von Studienautor Akio Ito: "Ohne staatliche Unterstützung werden die großen europäischen Stahlhersteller, die heute über die Hochofenroute produzieren, das Ziel der Klimaneutralität nicht erreichen."

Bei der Herstellung von Stahl und Roheisen produziert die Stahlindustrie 22 Prozent der gesamten CO2-Emissionen in Europa. Damit ist sie der größte industrielle Emittent. Mit derzeitigen Methoden könne das Ziel der Klimaneutralität nicht erreicht werden. Daher müssten die Konzerne ihre Methoden großflächig umstellen, heißt es in der Studie von Roland Berger.

Als mögliche Varianten gilt zum einen eine Kombination aus Speicherung von CO2 und Einsatz von Biomasse im Hochofen. Damit könnte der Ausstoß von CO2 zwar reduziert, aber nicht auf null reduziert werden. Zum anderen würden eine Plasma-Direktstahlerzeugung und ein elektrolytisches Reduktionsverfahren getestet, die Verfahren befänden sich noch in einem Frühstadium. Laut Bernhard Langefeld sei die am besten ausgereifte Variante die wasserstoffbasierte Direktreduktion. Diese sei am sinnvollsten. Mit einer entscheidenden Einschränkung: Die Wasserstoffgewinnung muss auf grüner Energie basieren (Strom aus Solar-, Wind- oder Wasserkraft).

Die benötigten Strommengen sind enorm. Roland Berger beziffert den Gesamtenergiebedarf mit 120 Terawattstunden pro Jahr. Um die Hochofenroute zu ersetzen, bedarf es in Europa einer Investition von rund 100 Milliarden Euro. Das könne die Industrie nicht allein stemmen, nicht einmal in guten Jahren mit sehr guten Margen, sagt Stahlexperte Ito im Gespräch mit den OÖNachrichten.

Gute Karten für voestalpine

Sollte die europäische Stahlindustrie den Umstieg nicht schaffen, drohe die Flüssigphase der Produktion ins Ausland abzuwandern. Die voestalpine zählt Ito zu den Vorreitern beim Umstieg auf die wasserstoffbasierte Stahlerzeugung. Zum einen wegen der Pilotanlage auf dem Werksgelände in Linz. Zum anderen sei die Direktreduktionsanlage in Texas grundsätzlich eine gute Basis. (dm)

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Papillon_2 (493 Kommentare)
am 02.05.2020 07:44

Letztendlich wird sich das, wie praktische Alles in der Industrie, über den Preis entscheiden!

Roheisen-Erzeugung auf H2-Basis benötigt gigantische Mengen an elektrischem Strom. Komischerweise gehen viele - vor allem grüne Träumer - davon aus, dass der Strom nach der Umstellung auf Renewables billiger wird.
Das ist leider eine völlig unrealistische Träumerei.
Es wird weltweit immer mehr Strom nachgefragt: Derzeit leben 5 der 8 Milliarden Menschen der Welt in relativer Armut und mit sehr wenig Strom. Diese 5 Milliarden wollen aber auch mehr Wohlstand und mehr Strom!
Auch die Digitalisierung, die mit Corona einen Schub erhalten hat, braucht sehr große Mengen an Strom!
Auch alle Autos der Welt sollen auf Strom umgestellt werden!

Wo sollen denn da die gigantischen Mengen billigen Stroms für die Roheisenerzeugung herkommen?
Das ist - leider - eine völlig unrealistische Träumerei und wird in 1000 Jahren nicht passieren!

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il-capone (10.433 Kommentare)
am 02.05.2020 07:57

Der Sonnenofen, der bei den Bleus in Arbeit ist, wird die Antwort schon liefern.
Angeblich ...

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