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Eskalation in Handelskrieg: USA erhöhen Zölle auf Importe aus China

Von nachrichten.at/apa, 10. Mai 2019, 09:33 Uhr
Donald Trump und Liu He Bild: JONATHAN ERNST (X90178)

WASHINGTON/PEKING. Ungeachtet der laufenden Handelsgespräche mit China haben die USA die Sonderzölle auf Einfuhren aus dem Reich der Mitte in der Nacht auf Freitag mehr als verdoppelt.

China kündigte unmittelbar danach "notwendige Gegenmaßnahmen" an. Trotz der Eskalation des seit Monaten andauernden Handelskrieges zwischen den zwei größten Volkswirtschaften wollen beide Seiten ihre zweitägigen Verhandlungen in Washington am Freitag fortsetzen.

Washington/Peking. Kurz nach Mitternacht Ortszeit in Washington trat die Anhebung der Sonderabgaben auf Importe aus China im Wert von 200 Milliarden Dollar in Kraft. Die Zölle stiegen von bisher zehn auf 25 Prozent. Damit sind rund die Hälfte aller chinesischen Exporte in die USA betroffen.

Chinas Chefunterhändler Liu He kritisierte das US-Vorgehen. In der gegenwärtigen Situation zusätzliche Zölle zu verhängen, sei "keine gute Lösung für das Problem", sagte der Vizepremier in einem Interview des chinesischen Staatsfernsehens CCTV. "Es ist nicht gut für China, nicht gut für die USA und für den Rest der Welt", sagte Liu He in der US-Hauptstadt, bevor die USA die neuen Zölle erließen.

Video: Ungeachtet der derzeit laufenden Verhandlungen erhöhen die USA die Strafzölle auf Warenimporte aus China empfindlich.

 

China trotzdem zuversichtlich

Trotzdem äußerte er sich zuversichtlich. "Wir wollen einige der Differenzen ehrlich, zuversichtlich und rational lösen", sagte Liu He. "Ich denke, es gibt Hoffnung." Die beiden Volkswirtschaften der USA und China seien in gewissem Sinne Teil einer vollständigen industriellen Kette, sagte der Vizepremier. "Und jedem wird geschadet." Auch wenn es jetzt Probleme in den Verhandlungen gebe, sollten nicht unschuldige Menschen darunter leiden.

Die Eskalation verunsichert weltweit die Finanzmärkte und wird auch Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft haben. Besonders deutsche Autobauer wie BMW und Daimler, die von ihren Werken in den USA im großen Stil nach China liefern, wären von chinesischen "Gegenzöllen" betroffen. Da die gegenseitigen Sonderabgaben die chinesische Wirtschaft bremsen, wird auch die deutsche Exportindustrie leiden. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht in der Verschärfung eine "Bedrohung für die Weltwirtschaft".

"China bedauert zutiefst, dass es notwendige Gegenmaßnahmen ergreifen muss", sagte in Peking der Sprecher des Handelsministeriums, ohne aber Einzelheiten zu nennen. Zugleich äußerte er die Hoffnung, "dass beide Seiten zusammenarbeiten und gemeinsam bestehende Probleme durch Kooperation und Konsultationen lösen".

Verhandlungen fortgesetzt

Die erste Runde der jüngsten Gespräche in Washington endete am Donnerstagabend. Man habe sich darauf geeinigt, die Verhandlungen am Freitag fortzusetzen, teilte das Weiße Haus mit. Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und US-Finanzminister Steven Mnuchin hätten sich am Abend mit US-Präsident Donald Trump über den Verlauf beraten. Danach seien Lighthizer und Mnuchin zu einem Arbeitsessen mit dem chinesischen Unterhändler zusammengekommen.

Trump hatte China einen Bruch von Vereinbarungen vor, die in den monatelangen Verhandlungen bereits getroffen worden waren. China habe Zusagen zurückgezogen und wolle nachverhandeln. Deswegen hatte sich Trump am Sonntag entschieden, ungeachtet der noch laufenden Gespräche die Zölle zu erhöhen. Auch hatte er damit gedroht, die 25-prozentigen Sonderabgaben bald auch auf alle Importe aus China im Wert von mehr als 500 Milliarden US-Dollar auszuweiten.

Trump: "Habe wunderschönen Brief erhalten"

In letzter Minute hat auch Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping noch den Kontakt zu Trump aufgenommen. Er habe einen "wunderschönen Brief" von Xi Jinping erhalten, sagte der US-Präsident. Eine Einigung noch in dieser Woche sei weiter möglich. Er werde voraussichtlich mit ihm telefonieren. Der chinesische Präsident habe ihn zur Zusammenarbeit aufgefordert, sagte Trump.

Er kritisierte erneut, die chinesische Seite habe in den seit Monaten andauernden Verhandlungen bereits gemachte Zusagen wieder zurücknehmen wollen. "Sie haben den Deal neu verhandelt", sagte der US-Präsident. "Das kann man nicht tun." Dabei sei es um "viele, viele Teile" des geplanten Abkommens gegangen, unter anderem um das Thema Diebstahl geistigen Eigentums.

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11  Kommentare
11  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
mitreden (28.669 Kommentare)
am 11.05.2019 09:10

Wieder ein Grund mehr für die EU, sich von Amiland mehr zu distanzieren und andere Märkte zu öffnen.
Amiland den Amis und einzäunen wie Guantanamo. - dann wird bald Ruhe sein auf dem Planeten

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 10.05.2019 20:58

Ich kann mir erstens einmal vorstellen, daß China seine Währung abwertet.Und zweitens werden die Chinesen US Fleisch und Sojabohnen noch höher besteuern.

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Willsmith (78 Kommentare)
am 10.05.2019 18:11

Der Protektionismus wird uns noch gefährlich werden. Eine Spirale der noch höheren Zölle kann beginnen. Leiden wir die breite Masse. Aber die starken Männer die an Ihr eigenes Land zuerst denken werden den freien Handel behindern wenn nicht sogar zerstören. Und die breite Masse jubelt diesen engstirnigen kurzfristig denkenden Führern weil Sie ja so für IHR Land kämpfen. Und das im Zeitalter der Digitalisierung und fast unbegrenzter Mobilität. Auch wir in Europa gehen diesen rückschrittlichen Weg mit.
Ich bin 60 Jahre und hatte noch so stark das Gefühl dass zu viele die Zeit zurückdrehen möchten. DAS WIRD NIE GEHEN .

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foxxx (726 Kommentare)
am 10.05.2019 13:00

Über Tramp kann es grundsätzlich keine zwei Meinungen geben; aber dass man mit den Chinesen ans Maximum gehen muss, da bin ich mir ziemlich sicher....

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denkabisserl (3.205 Kommentare)
am 10.05.2019 12:20

TRUMP = Total radikaler unmöglicher mediengeiler Präsident

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pepone (60.622 Kommentare)
am 10.05.2019 12:07

wenn China den Import von US Fleisch (Rind und Schwein) als auch Soja reduziert oder mit höheren Zoll importiert, bekommt Trump große Problemen mit seine Bauern die ihm die Stimme enthalten werden ,und das könnte FATAL werden .

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Gugelbua (31.986 Kommentare)
am 10.05.2019 10:12

kann für die USA nur gut sein auf den Ramsch von China zu verzichten : - )

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Perry22 (619 Kommentare)
am 10.05.2019 10:41

ein bisserl ahnungslos sind sie schon ...

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glingo (4.984 Kommentare)
am 10.05.2019 11:42

A bisserl ist viel zu wenig

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pepone (60.622 Kommentare)
am 10.05.2019 12:10

GUGELBUA

wieso ?

gäbe es den Ramsch nicht zu kaufen und NUR gleichen US Produkte , wäre ein Teil der US Bevölkerung NOCH ÄRMER und auf soziales angewiesen da sie sich die US Ware nicht leisten könnte .
Das Gleiche gilt in Europa .

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Willsmith (78 Kommentare)
am 10.05.2019 18:01

Man wird nicht ärmer nur weil man Ramsch nicht mehr kaufen kann. Etwas weniger aber von qualitativ hochwertigeren Produktenbist auch ein Weg

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