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Keine Einigung bei BBT-Streit - Bauvertrag mit Porr gekündigt

Von nachrichten.at/apa, 28. Oktober 2020, 08:26 Uhr
(Symbolbild) Bild: Swietelsky

INNSBRUCK. Der Grund seien die "Weigerung vertraglich zugesagter Leistungen" und "eingetretener Vertrauensverlust".

Die Errichtergesellschaft des Brenner Basistunnels (BBT SE) hat am Mittwoch bekannt gegeben, den Bauvertrag mit der ARGE H51 (bestehend aus einem Konsortium aus Porr Bau GmbH, G. Hinteregger & Söhne Bau GmbH, Condotte S.p.A. und Itinera S.p.A) zu kündigen. Der Vorstand sei am 22. Oktober durch einstimmigen Beschluss des Aufsichtsrats dazu ermächtigt worden. Ein betreffendes Schreiben sei am Dienstag an die ARGE H51 übermittelt worden, hieß es seitens der BBT SE.

"Die endgültige Weigerung der vertraglich zugesagten Leistungen in mehreren Punkten und der nun eingetretene Vertrauensverlust hat uns leider dazu gezwungen, die Vertragsbeziehung mit der ARGE H51 aufzulösen", erklärten die beiden Vorstände der BBT SE, Gilberto Cardola und Martin Gradnitzer. Bei dem 966 Millionen Euro schweren Baulos handelt es sich um den größten Bauabschnitt auf österreichischem Projektgebiet. Insidern zufolge könnte der zuletzt avisierte Fertigstellungstermin 2030 nun wackeln. "Um schnellstmöglich den Weiterbau beim Brenner Basistunnel sicherzustellen, wurde bereits eine vertiefende Analyse des Gesamtprojekts zum Zweck der ehestmöglichen Neuausschreibung in die Wege geleitet", so die BBT-Vorstände.

Falsch konstruierte Außenringe

Gestritten wurde um falsch konstruierte Außenringe des Tunnelschachts (sogenannte Tübbinge). Laut Porr wurden die technischen Anforderungen dafür schon bei der Ausschreibung falsch projektiert. Die Sachlage sei von der ARGE H51 in der Öffentlichkeit jedoch einseitig und sehr vereinfacht dargestellt und nur auf das Thema Tübbinge beschränkt worden, hieß es seitens der BBT SE. Hauptgrund für die Vertragsauflösung seien jedoch vielmehr "die endgültige Leistungsverweigerung und Leistungsverzögerungen" und der nunmehr "eingetretene Vertrauensverlust". Die BBT SE wollte keine Einzelheiten über die verschiedenen Rechtsstandpunkte der Vertragspartner mit Ausnahme des Tübbingsystems öffentlich machen, um "die ARGE H51 vor Reputationsschäden zu schützen und dem angedrohten Gerichtsprozess nicht vorzugreifen".

Die ARGE H51 sei der Ansicht gewesen, dass ein 40 Zentimeter-Tübbing, wie bei der Ausschreibung angegeben, die Lasten nicht aufnehmen könne. Dies habe die ARGE aber erst nach bereits erfolgter Auftragsvergabe angegeben, obwohl sie bereits einen stärkeren Tübbing hätte anbieten können, so der Vorwurf der BBT SE. Man habe seitens der BBT SE "dennoch stets die Bereitschaft zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit der ARGE H51 zum Ausdruck gebracht" und mehrfach Lösungen aufgezeigt. Trotz intensiver Bemühungen sei eine Lösung nicht erzielbar und die Vertragsauflösung für die BBT SE unumgänglich gewesen.

Die durch die Vertragsauflösung notwendige Neuausschreibung erfordere nun "eine sorgfältige und vertiefte Analyse des Bauzeitplans und des Vergabeplans". Man werde weiterhin "das Äußerste tun, um das zukunftsweisende Infrastrukturprojekt Brenner Basistunnel im bestmöglichen Zeitrahmen voranzubringen", so die BBT SE. Auf Basis eines aktualisierten Zeitplans werde dann geprüft, ob die Risikovorsorge zur Abdeckung von Mehrkosten infolge der Auflösung und der Inflation bzw. Wertanpassung ausreiche, hieß es.

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9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
netmitmir (12.413 Kommentare)
am 28.10.2020 11:01

Muss Kurz jetzt die 1 000 000.- € Spende an den T-Adler Ortner zurückzahlen ?
Haftet das Land Tirol Umweltabteilung jetzt für die Verzögerung duch die lange Dauer der Genehemigungsverfahren.

Übrigens sogar das Foto ist falsch, Swietelsky hat mir der Baustelle schon lange nichts mehr zu tun.

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Klettermaxe (10.696 Kommentare)
am 28.10.2020 09:35

Bei der Linzer Donaubrücke ging es viel "einfacher": da muss der Steuerzahler nun für hunderte Tonnen zusätzlichen Stahl aufkommen, weil die auf Schönheit optimierte Brücke falsch ausgelegt worden ist.

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anschinsan (1.359 Kommentare)
am 28.10.2020 09:29

eh ned unüblich im Bau...

LV ev. technisch mangelhaft, Anbieter preist trotzdem so aus, um den Auftrag zu kriegen, meldet nachher Bedenken an und gibt Nachtragsoffert....

Aber andererseits, wenn man technisch richtig anbietet, ist man über dem Bestbieter, der das viell. nicht tut und kriegt den Auftrag gar nicht....

Die meisten sanieren die schlechten Hauptangebote mit solchen Nachträgen....

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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 28.10.2020 11:07

..... und vorher mit eine kräftigen Parteispende !

der Rest siehe unten :

https://kurier.at/chronik/oesterreich/wirtschaftskrimi-millionenbetrug-beim-basistunnel/401076657

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( Kommentare)
am 28.10.2020 13:05

ANSCHINSAN...

Net "die meisten", sondern alle!!!

Meine langjährige Erfahrung bei Großprojekten: die Planer sind schwach und die Projektanten der Bauausführung ebenso. Die Kaufleute und Juristen sind dann jene, die den "Kampf" gegeneinander führen müssen, wo die Techniker sich in Deckung befinden und ihre Fehler, solange es geht, unter den Tisch kehren.

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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 28.10.2020 13:15

Wir hätten kein einziges Tunnel in Österreich ohne unsere tapferen Kaufleute, die unter Tag täglich ihr Leben aufs Spiel setzen und schon Jahre vor Baubeginn jede Störungszone voraussagen können. Ohne sie wären wir völlig aufgeschmissen !!

Es lebe hoch die Kaufmannschaft
die solche großen Werke schafft !

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Abraxas (1.596 Kommentare)
am 28.10.2020 13:29

Hahaha, genau! Das muss auch mal gesagt werden! Gratulation zu dem wundervollen Beitrag! grinsen

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Siebenschlaefer (1.094 Kommentare)
am 29.10.2020 05:13

Bitte die Juristen können schon eine Dtatik machen 🙃🤭

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herst (12.758 Kommentare)
am 28.10.2020 09:09

Keine Einigung bei BBT-Streit

Wird das der Alpenländische BER ?

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