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"King Kazu", Profifußballer im zarten Alter von 52

Von Alexander Zambarloukos, 17. Juli 2019, 00:04 Uhr
"King Kazu", Profifußballer im zarten Alter von 52
Unermüdlich: FC-Yokohama-Kapitän Kazuyoshi Miura hat auch mit 52 noch nicht genug vom Fußball.

YOKOHAMA. Kazuyoshi Miura kann es auch mit 52 Jahren noch nicht lassen. Der japanische Ex-Teamspieler kickt noch für Zweitligist Yokohama.

Unermüdlich hechelt das japanische Fußballidol – nicht mehr ganz so wieselflink – dem Fußball beim Zweitligisten FC Yokohama hinterher. Wenn der zweifache Vater zum Einsatz kommt – was in den vergangenen Monaten eher Seltenheitswert hatte –, trägt der Ex-Internationale selbstverständlich die Kapitänsschleife. Das gebietet der Respekt.

Heute vor einer Woche durfte der gelernte Stürmer bis zur 62. Minute im "Kaiserpokal" den ambitionierten Spielmacher geben, sein Team gewann 2:1 gegen die Sendai University.

"Sollte ich einmal nicht mehr leben, dann will ich nicht, dass die Menschen sagen, der Ex-Spieler Miura ist gestorben. Sie sollen sagen, der Fußballer Miura ist gestorben", erläuterte "King Kazu", der als ältester Profikicker der Welt gilt. In Israel hören sie das nicht ganz so gerne. Dort wird diese Auszeichnung für Isaak Hayik reklamiert.

Letzterer hütete heuer im April kurz vor seinem 74. Geburtstag das Tor von Irony Or Yehuda. Wohlgemerkt über die vollen 90 Minuten gegen Maccabi Ramat Gan. Die 1:5-Niederlage des Viertligisten, dem Amateurstatus anhaftet, tat nichts zur Sache, schon kurz nach dem Abpfiff sicherte sich der "Goldie" eine Eintragung ins Guinness-Buch der Rekorde.

Warum der stolze Herr Hayik, der einige Glanzparaden servierte, überhaupt gespielt hat, ist nicht überliefert. Nur so viel: "Ich bin bereit für ein weiteres Spiel", sagte er.

Kein Vergleich mit Sir Matthews

Der verhältnismäßig jugendliche Miura fällt trotzdem in eine andere Kategorie. Er ist – und daran lässt sich definitiv nicht rütteln – der älteste Aktive, der in einem Bewerbsmatch getroffen hat. Am 12. März 2017 brach Miura, damals 50, den 52 Jahre bestehenden Rekord von Sir Stanley Matthews, als er das "goldene Tor" für Yokohama beim 1:0 gegen Thespa Kusatsu in der J-League 2 erzielte.

Es war Miuras 186. Karriere-Goal in nunmehr 661 Pflichtspielen für vier japanische Vereine (Yokohama, Tokyo Verdy, Vissel Kobe, Kyoto Sanga), zwei brasilianische (FC Santos, Curitiba), einen kroatischen (Croatia Zagreb), den italienischen Serie-A-Klub FC Genua und den australischen FC Sydney.

Der im Jahr 2000 verstorbene Matthews (85) hat sein letztes Punktspiel im Alter von 50 Jahren und fünf Tagen im Trikot von Stoke City absolviert.

Miura lehnt jeglichen Vergleich mit dem legendären "Sir" ab: "Ich habe ihn vielleicht vom Alter überholt, aber ich werde nie an die Statistiken seiner großartigen Karriere herankommen." Der Rechtsaußen Matthews wurde 1956 zu Europas Fußballer des Jahres gekürt.

Er war nicht immer pflegeleicht

Miura, dem das Trikot mit der Nummer 11 heilig ist, hat zwar 55 Tore in 89 Länderspielen für Japan erzielt, aber im Gegensatz zu Matthews keine einzige WM-Minute absolviert. 1998 in Frankreich blieb nur ein Platz auf der Tribüne, Miura galt als "exzentrischer Brasilianer", der sich nicht unterzuordnen wusste, hieß es.

Heute ist er demütig und nicht mehr fordernd. Mit 52 wäre eine Stammplatzgarantie auch vermessen. Trotzdem kämpft der 1,77 Meter große Mann aus Shizuoka weiter. Die Zuneigung der Yokohama-Anhänger treibt ihn an, sie ist der Jungbrunnen, in den er hüpft: "Ich will kein Trainer, Präsident, Sportdirektor oder TV-Experte werden. Mein einziger Wunsch ist es, Fußballer zu sein. Und zwar bis zum Ende." Aktuell befindet sich Miura, der übrigens seit fünf Tagen mit dem 41-jährigen ehemaligen Celtic-Glasgow-Star Shunsuke Nakamura einen neuen Teamkollegen hat, in seiner 34. Profisaison. Am 31. Jänner läuft der Vertrag aus.

Verlängerung möglich.

Wenn ich nur aufhören könnt’: Mit 40+ in der absoluten Weltspitze

Valentino Rossi (40): Am 16. Februar hat der rasende „Dottore“ seinen 40. Geburtstag gefeiert, in der MotoGP ist der neunmalige Weltmeister mit der legendären Startnummer 46 nach wie vor ein Bestseller. Der Italiener, der 2017 seinen 115. und bis dato letzten Sieg gefeiert hat, liegt derzeit in der WM-Wertung auf Platz sechs.

Tiger Woods (43): Unverhofft kommt oft: Der US-Amerikaner, der wegen gravierender Rückenprobleme (vier Operationen) und privater Eskapaden vor dem Karriereende gestanden war, meldete sich im April mit dem Masters-Triumph in Augusta zurück. Es war sein 15. Major-Titel – der erste nach elfjähriger Durststrecke.

Claudia Riegler (46): Die Snowboarderin denkt auch mit 46 nicht ans Aufhören. Warum auch? Der vergangene Winter nährt bei der gebürtigen Wienerin, die sich 2015 zur Weltmeisterin im Parallel-Riesentorlauf krönte, die Hoffnung auf weitere Topresultate. Im Jänner wurde sie in Bad Gastein älteste Weltcupsiegerin in der Geschichte.

Tom Brady (41): Der American-Football-Star feiert am 3. August seinen 42. Geburtstag. Ein Karriereende ist für den Quarterback der New England Patriots, die er im Februar zum sechsten Mal zum Super-Bowl-Triumph führte, kein Thema. „Die Chance auf einen Rücktritt ist null“, sagt der Kalifornier, der noch mit 45 aktiv sein will.

 

 

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Alexander Zambarloukos
Redakteur Sport
Alexander Zambarloukos
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