Das waren die Tops und Flops der Unterhaussaison 2023/2024
Egal ob Torfabrik, Schießbude oder Kuriositäten: Die OÖN durchforsteten die Statistiken und blickten in den Rückspiegel.
Die beste Offensive: Vier Mannschaften haben es in der abgelaufenen Saison geschafft, die magische Marke von 100 Treffern zu knacken: Insgesamt 120 Mal ließ die Union Haag am Hausruck den Ball in der 2. Klasse Mittewest im gegnerischen Netz zappeln. Das 1b-Team der LASK-Frauen traf in der Landesliga 109 Mal, St. Peter in der 2. Klasse Nordwest 105 Mal und Zell am Moos in der 2. Klasse West 103 Mal.
Der Torjäger: 57 Volltreffer – kein Kicker hat in dieser Saison öfter ins gegnerische Tor getroffen als Emir Muminovic von der Union Haag in der 2. Klasse Mittewest. Dank seiner sechs Tore beim gestrigen 10:1-Erfolg gegen die Schwanenstadt Juniors sicherte er sich auch den Goldenen Schuh und zog im Rennen um die begehrte Trophäe noch an Oedt-Stürmer Nenad Vidackovic (27 Treffer in der OÖ-Liga, 54 Punkte) vorbei. Die beste Torjägerin ist Florentina Wagner (LASK 1c) mit 33 Saisontoren.
Die beste Defensive: Das 1c-Team des LASK kassierte in der Frauenklasse Nord/Ost lediglich drei Gegentore. Kein Wunder, dass die Linzerinnen als einzige Mannschaft in der abgelaufenen Saison kein Spiel verloren haben. Bei den Männern hatte der SV Ebensee (2. Klasse Süd) mit nur 14 Gegentoren das beste Abwehrbollwerk.
Die Schießbude: 151 Gegentore – die Torhüter von ATSV Stadl-Paura in der 2. Klasse Mittewest waren in dieser Saison wahrlich nicht zu beneiden.
Ein Plüschtier als Trainer: Wenn man ohne Trainer dasteht, ist hin und wieder auch Kreativität gefragt: Das hat das Damenteam der Union Pettenbach in der Frauenklasse Süd/West definitiv bewiesen. Zu Saisonbeginn hatte bei den Almtalerinnen mit Annika Dopona und Maria Hageneder ein interimistisches Duo das Trainerzepter in der Hand. Weil beide aber auch spielten, blieb die Coaching-Zone leer. Nicht lange: Mit "Karla Koala" nahm ein Plüschtier als Vertretung auf der Bank Platz.
Ein Spiel, zwei Verlierer: Es war eine absolute Kuriosität, die es im oberösterreichischen Unterhaus so wohl noch nie gegeben hat: Das Spiel in der 1. Klasse Nordwest zwischen der TSV St. Marienkirchen bei Schärding und ATSV Schärding/SK Schärding 1b wurde vom OÖ-Fußballverband strafverifiziert – und zwar in doppelter Hinsicht. Beide hatten gegen das Regulativ verstoßen – kein Team bekam einen Punkt zugesprochen.
Beliebtester Amateurspieler: Ein OÖ-Liga-Kicker, der einen "Bruno" erhält: Pregartens Kapitän Markus Blutsch wurde bei der 27. Bruno-Gala zum "beliebtesten Amateurspieler" Österreichs gewählt. Die Auszeichnung dient als Symbol für den unbändigen Willen, den der 28- Jährige im Kampf gegen seine Krebserkrankung gezeigt hat.
Comeback des Jahres: Eine besondere Rückkehr auf den Fußballplatz gab es auch während der Herbstsaison: Die Diagnose Leukämie hatte im Frühjahr 2022 das Leben des 42-jährigen Rainer Kührer komplett auf den Kopf gestellt. Nach zahlreichen Chemotherapien besiegte er den Krebs und kämpfte sich nicht nur zurück in ein normales Leben, sondern steht bei Landesligist Pettenbach auch wieder in der Coaching-Zone.
Rücktritt nach einem Spiel: Bei Landesliga-Ost-Klub ATSV Sattledt endete das Kapitel von Norbert Hutterer schneller als geplant: Erst in der Winterpause hatte Hutterer das Schlusslicht übernommen, bereits nach dem ersten Frühjahrsspiel teilte er den Klub-Verantwortlichen mit, dass die Situation nicht seinen Vorstellungen entspreche. Ebenfalls nach nur einem Spiel wechselte Landesliga-Ost-Klub St. Florian den Trainer: Michael Wolm verließ die Sängerknaben aus freien Stücken, mit Gerhard Obermüller übernahm ein alter Bekannter.
Unterhaus trägt Trauer: Die vergangene Saison brachte auch traurige Nachrichten mit sich: Landesligist Donau Linz nahm Abschied von Marko Varga, Neukirchen/Walde trauerte um Lukas Moser, Union Eggerding um Markus Ortbauer.
Funkelnder Diamant: Neben dem Meistertitel hat sich der FC Diamant in der abgelaufenen Saison auch den Sieg im ÖFB-Futsal-Cup gesichert. Als Meister dürfen die Linzer im August in der Champions-League-Qualifikation antreten – und wollen sich dabei zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte auch für die Hauptrunde qualifizieren.
Blitz-Meister: Bereits sieben Runden vor dem Saisonende krönte sich der SV Gmunden zum Meister in der Landesliga West – der erste Champion in der abgelaufenen Saison. Für Meistercoach Christoph Brummayer war der Titel besonders emotional: 2017 bekam er die Diagnose Hodenkrebs, kämpfte über zwei Jahre um sein Leben.
Jüngster Coach: Luca Brand stellte mit 25 Jahren die Askö Ampflwang in der 2. Klasse Mittewest auf. Kein anderer Chefbetreuer im Unterhaus ist aktuell jünger.
Anpfiff der Legendenliga: Der neue offizielle Wettbewerb des OÖ-Fußballverbands soll im Herbst gestartet werden – aktuell läuft die Pilotphase mit je vier Teams im Traun-, Mühl- und Innviertel.
16. Titel: Gerhard Mittermayr krönte sich mit ATSV St. Martin/Traun in der 2. Klasse Mitte zum Meister – schon wieder! Für den Meistermacher war es sein bereits 16. Titel, der wie gewohnt auf seinem Autokennzeichen verewigt wurde.