Atompläne Tschechiens: "Massives Sicherheitsrisiko"
LINZ/PRAG/SANKT PöLTEN. "Ein Ausbau der tschechischen Atommeiler, wie er nun angekündigt wurde, ist ein massives Sicherheitsrisiko für uns alle", sagte gestern Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP).
Die Pläne Tschechiens, bis zu vier weitere Atomreaktoren in den AKW Dukovany und Temelin zu errichten, haben in Oberösterreich erwartungsgemäß heftige Kritik ausgelöst. "Das konterkariert jeden Versuch, die Energieversorgung auf umweltfreundliche Technologien umzustellen. Wir müssen alle uns zur Verfügung stehenden Hebel in Bewegung setzen, um den Ausbau zu verhindern. Die Bundesregierung ist gefordert, geschlossen und entschieden dagegen aufzutreten", sagt Stelzer.
"Finanzielle Atombombe"
Österreichs Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) sieht für Tschechien neben den Sicherheitsrisiken auch eine drohende "finanzielle Atombombe". Der "nukleare Kaufrausch" werde die tschechischen Staatsschulden mit einem Schlag fast verdoppeln, so Kaineder. Ein Blick auf die sich im Bau befindlichen europäischen Atommeilerprojekte reiche, um zu sehen, in welch wirtschaftlich desaströsem Zustand sich diese befänden. Die Baukosten für das britische AKW-Projekt Hinkley Point C schossen von ursprünglich budgetierten 14 Milliarden auf derzeit 64 Milliarden Pfund, so Kaineder. "Atomkraft ist nicht nur zu gefährlich, sondern kostet auch zu viel und dauert viel zu lang, bis sie verfügbar ist", sagt Kaineder.
Auch aus Niederösterreich gab es Kritik an den tschechischen Plänen. Diese seien ein "Sicherheitsrisiko", so Landeshauptmann-Stv. Stephan Pernkopf (VP). Niederösterreichs SP-Chef Landesrat Sven Hergovich sprach von einem "Anschlag auf die österreichisch-tschechischen Beziehungen".
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