Wissenschafter warnen Boris Johnson vor weiteren Lockerungen
LONDON. Mehrere Wissenschafter haben die britische Regierung davor gewarnt, die Beschränkungen aufzuheben.
Das geplante Ende aller Maßnahmen in England am 21. Juni sei "ein bisschen früh", sagte der Mikrobiologe Ravi Gupta am Dienstag mit Blick auf die Ausbreitung der zunächst in Indien entdeckten Variante. "Ich denke, wir brauchen mindestens ein paar Wochen - wahrscheinlich einen Monat, bis die Schulen schließen, so dass das Risiko der Übertragung in Schulen sinkt", sagte Gupta. "Ich fürchte, es wäre eine schlechte Entscheidung, daran festzuhalten", sagte auch Adam Finn aus der Impfkommission dem Sender LBC. Der Medizinerverband warnte zudem, das Gesundheitssystem könne bei stark steigenden Fallzahlen zu einer Zeit überlastet werden, in der es versuche, den Rückstau verschobener Behandlungen und Operationen abzuarbeiten.
Die Inzidenz liegt in Großbritannien mit knapp 29 noch immer recht niedrig. Allerdings hat die Zahl der Fälle der wohl sehr ansteckenden Variante B.1.617.2 in den vergangenen Wochen rapide zugenommen, sie macht mittlerweile rund drei Viertel der nachgewiesenen Fälle aus. Wissenschafter fürchten, dass trotz der weit fortgeschrittenen Impfkampagne eine schwere dritte Welle drohen könnte.
Premierminister Boris Johnson, der nur für England die Corona-Regeln macht, will sich die Entscheidung über den weiteren Fahrplan noch offen halten. Über das weitere Vorgehen soll am 14. Juni informiert werden. Schottland, Wales und Nordirland machen eigene Regeln.
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