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Palästinenser erklärten "Abbruch aller Beziehungen" zu Israel und USA

Von nachrichten.at/apa, 02. Februar 2020, 19:21 Uhr
Palästina Präsident Mahmoud Abbas Bild: Reuters

KAIRO/TEL AVIV. Wegen des umstrittenen Nahost-Plans von US-Präsident Donald Trump hat Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas am Wochenende den "Abbruch aller Beziehungen" zu Israel und den USA verkündet.

Die Arabische Liga erteilte dem US-Plan am Samstag ebenfalls eine klare Absage.

Unterdessen wurde in Israel eine für Sonntag geplante Kabinettssitzung abgesagt, bei der möglicherweise die Annexion von Gebieten des palästinensischen Westjordanlands beschlossen werden sollte.

Die Entscheidung über den Abbruch "aller Beziehungen" gelte auch für den Sicherheitsbereich, sagte Abbas am Samstag bei einer Dringlichkeitssitzung der Arabischen Liga in Kairo. Dort erhielten die Palästinenser Rückendeckung: Die Organisation erteilte Trumps Vorstoß eine klare Absage, da dieser "ungerecht" gegenüber den Palästinensern sei. Der Rat der Arabischen Liga hielt in einer Abschlusserklärung fest, dass der Plan "nicht die minimalen Rechte und Erwartungen der Palästinenser erfüllt". Zudem warnte die Arabische Liga Israel davor, den Plan gegen den Willen der Palästinenser umzusetzen. Die arabischen Staaten würden auch nicht mit den USA kooperieren, um den Plan umzusetzen, hieß es.

Abbas sagte, der Nahost-Plan sei eine "Verletzung der Abkommen von Oslo", die in den 1990er Jahren mit Israel unterzeichnet worden waren. Israel werde als "Besatzungsmacht" der Palästinensergebiete die Verantwortung tragen müssen. Den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu habe er über den Schritt in Kenntnis gesetzt, sagte Abbas. Die Palästinenser hätten "das Recht, ihren legitimen Kampf mit friedlichen Mitteln fortzusetzen, um die Besatzung zu beenden".

Die israelische Regierung äußerte sich zunächst nicht dazu. Oppositionsführer Benny Gantz, Netanyahus wichtigster Herausforderer bei der bevorstehenden Parlamentswahl in Israel, kritisierte die palästinensische Reaktion und sagte, Abbas verpasse "keine Gelegenheit zur Ablehnung". Es sei "an der Zeit, sich für die künftigen Generationen und für den Frieden einzusetzen, anstatt in der Vergangenheit zu verharren und eine hoffnungsvolle Zukunft in der Region zu verhindern", fügte er hinzu.

Ein israelischer Regierungsvertreter berichtete der Nachrichtenagentur AFP, eine für Sonntag geplante Kabinettssitzung in Israel sei abgesagt worden, er nannte aber keine Gründe. Zuvor hatte es aus Regierungskreisen geheißen, Regierungschef Netanyahu wolle sich vom Kabinett die Annexion von Gebieten und Siedlungen im in Israel besetzten Westjordanland absegnen lassen, die seinem Land nach den Plänen von Trump zufallen sollen.

Derweil kam es erneut zu militärischen Konfrontationen zwischen den Konfliktparteien. Die israelische Luftwaffe bombardierte nach eigenen Angaben am Wochenende mehrmals Ziele der radikalislamischen Palästinenser-Organisation Hamas im Gazastreifen. Die Hamas hatte zuvor erneut vom Gazastreifen aus Geschoße auf israelisches Gebiet abgefeuert. Bei einem Raketenangriff am Samstagabend musste sich der israelische Oppositionsführer Gantz zusammen mit Mitarbeitern vorübergehend in Sicherheit bringen.

Nach der Vorstellung von Trumps Nahost-Plan am vergangenen Dienstag waren wiederholt Raketen sowie Ballons mit daran befestigten Brandsätzen vom Gazastreifen aus gegen Israel gerichtet worden, worauf Israel mit dem Beschuss von Hamas-Stellungen reagierte.

Die israelische Armee kündigte an, als Vergeltung für die wiederholten Angriffe radikaler Palästinenser die Zementlieferungen für den Küstenstreifen zu blockieren. Überdies seien 500 Genehmigungen für Grenzübertritte nach Israel ausgesetzt worden. Die Genehmigungen waren für palästinensische Händler ausgestellt worden.

Trump hatte seinen lange erwarteten Nahost-Plan im Beisein von Netanyahu in Washington vorgestellt. Der Plan war mit Israel abgestimmt, nicht aber mit den Palästinensern. Er sieht nach Trumps Worten eine "realistische Zwei-Staaten-Lösung" mit Jerusalem als "ungeteilter Hauptstadt" Israels vor. Die Palästinenser sollen dem Plan zufolge unter Bedingungen die Möglichkeit erhalten, einen eigenen Staat zu bekommen - allerdings ohne das strategisch und wirtschaftlich wichtige Jordantal im Westjordanland und ohne Ost-Jerusalem als Hauptstadt. Nur der Ost-Jerusalemer Vorort Abu Dis wurde als mögliche Hauptstadt eines Palästinenser-Staates genannt.

Russland bezweifelt die Umsetzbarkeit des US-Plans. "Wir sehen die Reaktion der Palästinenser", sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow am Sonntag mehreren russischen Nachrichtenagenturen zufolge. "Wir sehen auch die Reaktion der vielen arabischen Staaten, die gemeinsam mit den Palästinensern den Plan ablehnen." Außerdem widerspreche er mehreren Resolutionen der Vereinten Nationen.

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9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
franck (6.819 Kommentare)
am 02.02.2020 23:07

https://www.youtube.com/watch?v=83BQxECuasE
Turban und Hackenkreuz

ab ca. 3:00 Min. ist zu hören, wer profitiert und wie viele Jahrzehnte alles friedlich lief.

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franck (6.819 Kommentare)
am 02.02.2020 23:10

Nala, bis der Mufti kam, war es OK. Hetze und Hass, Fanatismus und Antisemitismus wie eben bei Hitler, Nationalisten oder Patrioten.

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am 02.02.2020 20:15

Gut das andere Staaten auch zu den palistinaenser helfen. Das ganze Land gehörte einmal ihnen und jetzt sind sie die "Sklaven" der Juden. Die den trump noch dazu hinter sich haben. Ich bete fuer dieses Volk, daß sie eines Tages doch noch zu ihren recht kommen. In oestereich Jammern die Juden staendig, wie arm sie sind und haben Angst. Auf der anderen Seite machen sie den palistinaenser das Leben schwer.

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nichtschweiger (6.003 Kommentare)
am 02.02.2020 21:08

Hast du den von mir verlinkten Artikel gelesen?

Denke nicht - sonst würdest du nicht so einen Unsinn posten!

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franck (6.819 Kommentare)
am 02.02.2020 22:12

Nala...es war einmal...das Christen, Juden und Moslems friedlich in einen Land lebten, sie betrieben Handel miteinander und waren sich gute Nachbarn , es hieß weder Israel noch Palästina, alles vor 1920.

In diesen Land kam 1921 ein nationalistischer Mufti und Hitler Verehrer, nämlich Mohammed Amin al-Husseini an die Macht.

Seit 1933 suchte er die Zusammenarbeit mit dem NS-Regime, die ihm ab 1938 gewährt wurde. Von Oktober 1941 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs lebte er in Deutschland. Von dort aus verbreitete er die Nationalsozialistische Propaganda im arabischen Raum.

Jetzt beginnt der Augenblick sich mit der Sache zu beschäftigen, bevor man tagein tagaus so viel Blödsinn verzapft wie sie.

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am 02.02.2020 22:42

Frank. Ich wuerde sagen, du googelt noch einmal nach. Die Engländer waren einige Zeit im palaestinaenschisen Gebiet. Wie die abgezogen sind haben es die Juden fuer sich beansprucht. 1948 wurde der Staat Israel gegründet. Und die palistinaenser nur mehr geduldet. Die Engländer ließen nicht einmal das Schiff mit den jüdischen fluechtlinge dort anlegen. Die hatten sicher einen Grund.

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franck (6.819 Kommentare)
am 02.02.2020 22:43

https://books.google.at/books?id=_hOSDwAAQBAJ&pg=PT215&lpg=PT215&dq=Mohammed+Amin+al-Husseini+und+Sayyid+Qutbs&source=bl&ots=FK7GhBdyc-&sig=A

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franck (6.819 Kommentare)
am 02.02.2020 22:52

Islamisierung
Im Jahr 638 wurde Jerusalem von der Armee des zweiten Kalifen Umar ibn al-Chattab erobert. 691 errichteten die Muslime auf dem Tempelberg den Felsendom. Seit dieser Zeit gibt es neben einer jüdischen und einer christlichen auch eine muslimische Präsenz in Palästina.

1881, zu Beginn der jüdischen Einwanderung, lebten 457.000 Menschen in Palästina. 400.000 waren Muslime, 13.000–20.000 Juden und 42.000 – meist griechisch-orthodoxe – Christen.

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nichtschweiger (6.003 Kommentare)
am 02.02.2020 20:11

Diesem Kommentar mit nachfolgenden Link kann man nichts hinzufügen. Der Verfasser bringt es auf den Punkt!

https://www.ortneronline.at/die-dummheit-der-arabischen-fuehrer/

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