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"Am Ende der Kräfte": Lombardei richtet dramatischen Appell an Italiens Regierung

Von nachrichten.at/apa, 19. März 2020, 10:32 Uhr
Coronavirus Italien
Bild: (AFP)

ROM. Die von der Coronavirus-Epidemie schwer getroffene norditalienische Region Lombardei ruft die Regierung in Rom zu einem kompletten Shutdown auf.

"Es gibt keinen anderen Weg. Die Krankenhäuser sind am Ende der Kräfte, es gibt keine Therapie gegen Covid-19", sagte der Gesundheitsbeauftragte der Lombardei, Giulio Gallera, im Interview mit der römischen Tageszeitung "La Repubblica".

"Die Zahl der Infizierten wächst weiter. Nicht nur ältere Patienten, sondern auch Menschen im Alter von 40 oder 50 Jahren werden eingeliefert, die beatmet werden müssen", so Gallera. Er protestierte, dass immer noch zu viele Menschen auf den Straßen unterwegs seien. "Das ist unannehmbar. Die Leute müssen zu Hause bleiben", sagte der Politiker.

Seit Beginn der Krise hat die Lombardei 350 zusätzliche Plätze auf den Intensivstationen zur Verfügung gestellt. "Das ist ein kleines Wunder, wir bitten um neue Beatmungsgeräte, um weitere Plätze auf den Intensivstationen schaffen zu können", sagte der lombardische Präsident Attilio Fontana im Interview mit "Radio Capital" am Donnerstag.

Zugleich beschwerte sich Fontana, dass immer noch zu viele Personen unterwegs seien. "Ich sehe Menschen die spazieren gehen und andere, die sterben, weil sie nicht atmen könne. Die Situation ist dramatisch. Diese Epidemie wächst auf besorgniserregende Weise", sagte Fontana.

Die Zahl der Todesopfer und der Infizierten in Italien ist am Mittwoch wieder kräftig angestiegen. 2.978 Todesopfer wurden gemeldet, das sind 475 mehr als am Vortag. Noch nie war die Zahl der Toten an einem einzigen Tag so stark gestiegen. Die Zahl der Infizierten kletterte von 26.062 auf 28.719, was einem Zuwachs von 2.648 entspricht, teilte der italienische Zivilschutz in Rom mit. 2.257 Personen liegen auf der Intensivstation.

16 Todesfälle in Südtirol

Die Zahl der Todesfälle in Südtirol, die in Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen, ist am Donnerstag auf 16 angestiegen. Insgesamt wurden 441 Menschen positiv getestet, 25 müssen in den Krankenhäusern intensivmedizinisch betreut werden, hieß es in einer Aussendung. 134 Infizierte wurden auf den Normalstationen untergebracht.

Premier will Ausgangssperre verlängern

Der italienische Premier Giuseppe Conte hält eine Verlängerung der restriktiven Maßnahmen zur Eingrenzung der Coronavirus-Epidemie in seinem Land für unvermeidbar. Auch nachdem die Epidemie den Höhepunkt erreicht haben und die Zahl der Infektionen zurückgehen wird, werde Italien nicht sofort zum normalen Leben zurückkehren können.

"Es ist offenkundig, dass die ergriffenen Maßnahmen verlängert werden müssen", meinte der Premier im Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" (Donnerstagsausgabe). Er drohte mit schweren Strafen für jene, die gegen die Ausgangssperre verstoßen. Conte erklärte sich mit den Bürgermeistern der italienischen Gemeinden solidarisch, die Parks zugeschlossen haben, um zu verhindern, dass sich zu viele Menschen im Freien aufhalten.

Die Regierung handle mit voller Transparenz. "Wir verheimlichen den Bürgern nichts. Wer dies in anderen Ländern tut, wird es bitter bereuen. Wir handeln zugleich mit höchster Strenge. Wir haben nichts unterschätzt und wir handeln als würde das schlimmste Szenario eintreten", sagte Conte.

Weitere Milliardenhilfen kommen

Conte stellte im Kampf gegen die Folgen der Coronavirus-Welle ein weiteres Wirtschaftspaket mit hohen Milliardenhilfen in Aussicht. Die Regierung in Rom arbeite daran und wolle es in den nächsten zwei Wochen vorstellen, sagte Conte der Zeitung "Corriere della Sera" vom Donnerstag.

Er rechne zudem damit, dass die strikten Maßnahmen zur Eindämmung des Virus wie Laden- und Schulschließungen sowie die Ausgangssperren für die Bürger über ihre bisherigen Fristen verlängert würden. "Im Moment ist es nicht sinnvoll, mehr zu sagen", sagte er.

Die Politik werde in den kommenden Tagen entscheiden und sich nach dem Rat der Wissenschaft richten. Sogar wenn der Höhepunkt der Ansteckungswelle erreicht sein werde, könne das Land nicht schnell zur Normalität zurückkehren, sagte er.

Der parteilose Politiker sagte, seine Regierung mit Sozialdemokraten und der Fünf-Sterne-Bewegung arbeite an Investitionshilfen in selten da gewesenem Ausmaß. "Ich kann im Moment nicht sagen, ob es 50 oder 70 oder 100 Milliarden Euro sein werden, aber es wird sicherlich die größte Maßnahme der letzten Jahrzehnte sein", sagte Conte. Geld könne auch in die Infrastruktur fließen. Vor Kurzem hatte die Regierung ein Hilfspaket von rund 25 Milliarden Euro verabschiedet.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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sagenhaft (2.169 Kommentare)
am 20.03.2020 02:49

Wann kommt nun endlich das Geld von der EU? Sonst werden die Toten morgen auch aus den USA dazugezaehlt wenn sie italienische Namen haben.

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glingo (5.031 Kommentare)
am 20.03.2020 09:12

Geld rettet kein Leben!

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clarazet (6.212 Kommentare)
am 19.03.2020 22:57

Beatmungsgeräte werden gebraucht - da wäre hier wieder eine Gelegenheit das Funktionieren der EU zu demonstrieren.

Den schlimmsten Krisengebieten soll geholfen werden! Die Sorglosigkeit, mit der hier viele spazieren gehen, kommt von der Hilfsbereitschaft und einstig selbstverständlichen Solidarität - ist sie es heute noch?

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klassenkaempfer (222 Kommentare)
am 19.03.2020 22:32

auch wenn viele nicht wollen, aber sofern möglich sollten wir den Italienern helfen. Wir werden noch 2 Wochen Intensivkapazitäten freihaben und könnten wohl ein paar Hundert aus dem Nachbarland retten.

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PippilottaOma (1.219 Kommentare)
am 19.03.2020 11:28

Liebe Redaktion,
mit dieser Überschrift wird vermittelt,
dass es sich um eine Aussage
handelt, die Österreich betrifft.

Verbreiten Sie hier keine Panik -
damit ist niemandem geholfen.
Danke !

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alpe (3.485 Kommentare)
am 19.03.2020 21:12

Seit wann liegen Lombardei und Rom in Österreich?

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PippilottaOma (1.219 Kommentare)
am 20.03.2020 04:22

Die ursprüngliche Überschrift
wurde zwischenzeitlich geändert.

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