Coronavirus: Ermittlung wegen 300 Toten in Mailänder Seniorenheim
ROM. Die Mailänder Justizbehörden haben die Ermittlungen gegen die Leitung des Mailänder Seniorenheims "Pio Albergo Trivulzio" fortgesetzt.
Zwischen Jänner und April seien mehr als 300 Menschen dort gestorben, stellten Ermittler fest. Das sind 29 Prozent mehr im Vergleich zum selben Zeitraum in den vergangenen Jahren. Allein im März wurden 70 Tote im Seniorenheim gemeldet, im April waren es 133.
Noch unklar ist jedoch, wie viele der durch das Coronavirus verursachten Krankheit Covid-19 erlegen sind. Derzeit befinden sich 700 Senioren in dem Haus. Die Untersuchung wurde nach Anzeigen von Familienangehörigen der Toten und Mitarbeiter des Seniorenheims eingeleitet. Vermutet wird, dass Sicherheitsvorkehrungen ignoriert worden seien, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera". Dies wird von der Leitung der Einrichtung bestritten. Das italienische Gesundheitsministerium entsendete Inspektoren zur Kontrolle in das Heim, das zu den größten Italiens zählt. Die Justizbehörden ermitteln wegen Todesfällen in mehreren anderen lombardischen Altersheimen.