Auch dritter Test ging schief: Raketensystem "Starship" bei Wiedereintritt in Erdatmosphäre zerstört
WASHINGTON/AUSTIN. Das größte jemals gebaute Raketensystem hat auch einen dritten Testflug nicht abschließen können. Das unbemannte "Starship" schaffte es nach dem Start vom Weltraumbahnhof im US-Staat Texas am Donnerstag zwar ins All, wurde dann aber beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zerstört.
Geplant war ein rund einstündiger Testflug, anschließend sollten beide Raketenstufen im Meer aufkommen. Die untere Raketenstufe setzte auch zur Landung an, schaffte es dann aber nicht, wie die Kommentatoren des Live-Streams berichteten. "Wir haben die Raketenstufe verloren, da müssen wir uns noch einmal die Daten anschauen."
- Aus unserem Archiv: Video: Hier explodiert die "Starship"-Riesenrakete (20. April 2023)
Die obere Raketenstufe schaffte es erstmals, den Weltraum zu erreichen. Dort flog sie dann noch rund eine halbe Stunde lang, bevor sie zum Wiedereintritt in die Erdatmosphäre ansetzte. Eine Zeit lang war dieser noch im Livestream zu sehen, dann brach die Verbindung ab. "Wir haben das Schiff verloren", hieß es kurz darauf im Livestream. Trotzdem wurden damit beim dritten Test bereits deutlich mehr Ziele erreicht als bei den bisherigen beiden.
- "Starship"-Riesenraketen explodierten auch beim zweiten Test: Lesen Sie hier mehr dazu (18. November 2023)
Beim ersten Test im vergangenen April war das komplette Raketensystem schon nach wenigen Minuten explodiert. Beim zweiten Test im November hatten sich die beiden Raketenstufen zwar getrennt und die obere war weitergeflogen, kurz darauf waren jedoch beide separat explodiert.
SpaceX, das private Raumfahrtunternehmen von Tech-Milliardär Elon Musk, hatte allerdings stets schon im Vorfeld mitgeteilt, dass es bei den Tests vor allem darum gehe, Daten zu sammeln - ganz im Sinne der Firmenphilosophie: "Wenn nichts schiefgeht, gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten."
Das "Starship" - bestehend aus dem rund 70 Meter langen Booster "Super Heavy" und der rund 50 Meter langen ebenfalls "Starship" genannten oberen Stufe - soll bemannte Missionen zu Mond und Mars ermöglichen. Mit einer Gesamthöhe von 120 Metern ist das "Starship" größer als die Freiheitsstatue. Das System ist so konstruiert, dass Raumschiff und Rakete nach der Rückkehr auf die Erde wiederverwendet werden können. Das insgesamt rund 120 Meter lange System soll künftig weit über 100 Tonnen Ladung transportieren können. Mit dem "Starship" will die Nasa Astronauten auf den Mond bringen. SpaceX hofft, eines Tages bis zum Mars zu kommen.
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