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Zeilingers "Reise durch das Quantenwunderland"

Von OÖN, 09. Dezember 2022, 00:05 Uhr
Zeilinger
Der Physik-Nobelpreisträger Anton Zeilinger in Stockholm Bild: APA/Eva Manhart

STOCKHOLM / WIEN. Der in Oberösterreich geborene Physik-Nobelpreisträger hielt am Donnerstag seine Nobel-Vorlesung in Stockholm

"Es ist tot, Jim" – mit dieser an Dr. McCoy aus "Star Trek" angelehnten Aussage drückte Physik-Nobelpreisträger John Clauser am Donnerstag aus, was ihm und seinen Ko-Laureaten Alain Aspect und Anton Zeilinger in langwieriger Arbeit gelang: Albert Einsteins Ansicht zur Quantenverschränkung zu widerlegen.

Die drei Physiker zeigten bei ihren Nobel-Vorlesungen am Donnerstag, dass die "Quantenwunderwelt" wirklich verrückt ist. Die Nobel-Lectures fanden am Vormittag im gut besuchten großen Auditorium der Universität Stockholm statt. Die drei Preisträger, die sich die Auszeichnung für "Experimente mit verschränkten Photonen", den "Nachweis der Verletzung der Bell’schen Ungleichungen" und "wegweisende Quanteninformationswissenschaft" teilen, führten mit ihren Powerpoint-Präsentationen, Anekdoten und Belegen wissenschaftlicher Arbeiten durch die Ideengeschichte der Quantenphysik und sangen ein Loblied auf das physikalische Experiment.

Spontanapplaus für Zeilinger

Der in Oberösterreich geborene Zeilinger zeigte sich zu Beginn seiner Vorlesung "glücklich und dankbar, hier zu sein und den heurigen Preis zuerkannt bekommen zu haben". Der 77 Jahre alte emeritierte Professor an der Universität Wien, der am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) tätig ist, dankte den "Steuerzahlern in Österreich, Europa und den USA", die die Arbeit der Ko-Laureaten ermöglichten.

Dafür erntete er in seiner "Reise durch das Quantenwunderland" betitelten Vorlesung spontanen Applaus, ebenso wie er das Publikum mit einer doppelten Drehung um die eigene Achse begeisterte.

Damit illustrierte er, wie seltsam anmutend die Phänomene der Quantenmechanik sind: Die meisten Menschen würden sagen, dass es keinen Unterschied macht, eine perfekte Kugel einmal oder zweimal um sich selbst zu drehen, das Ergebnis wäre jedes Mal dasselbe. Doch Zeilinger zeigte schon 1975, dass es sehr wohl einen Unterschied macht, ob man ein Neutron einmal oder zweimal dreht.

Seine Rede widmete Zeilinger dann auch seinem Lehrer Helmut Rauch und seinem Kollegen Michael Horne, die beide 2019 verstorben sind. Von ihnen habe er gelernt, trotz Rückschlägen möglicherweise doch richtige Ideen weiterzuverfolgen.

Plädoyer für die Neugierde

Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch plädierte Zeilinger "für den Wert der Neugierde in der Wissenschaft". Man dürfe nie vergessen, dass es eine "Zukunft über die absehbare Zukunft hinaus gibt", sagte der Nobelpreisträger.

"Als wir in den 1980er Jahren die Idee für eine spezielle Art der Verschränkung von drei Teilchen hatten, wollten wir das gleich realisieren. Zu der Zeit gab es allerdings die Werkzeuge dafür nicht. Warum erzähle ich das – es geht um die Unmöglichkeit, die Zukunft vorherzusagen." Es habe letztlich zehn Jahre gedauert, um die notwendigen Technologien zu entwickeln.

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