Zweifache Mutter seit zwei Wochen abgängig: "Wir vermissen dich"
LINZ. "Mama, wir vermissen dich alle", bittet Kimberly P. ihre Mutter, sich zu melden. "Wir möchten Gewissheit!" Heute vor zwei Wochen gab es das letzte Lebenszeichen von Christa P. Die 54-Jährige besucht am Vorabend das Lokal "Raimundstüberl" im Linzer Franckviertel, später kommen noch zwei ihrer Schwestern dazu. 22 Minuten nach Mitternacht ruft sich die zweifache Mutter ein Taxi.
Wie sich später herausstellen soll, fährt sie aber nicht in ihre neue Wohnung in Linz. Erst vor drei Tagen hatte sie die Kaution eingezahlt, sagt ihre Tochter. Ihre Mutter habe sich auf den Umzug mitsamt ihrem Hund und den drei Katzen von Hörsching nach Linz gefreut, wie sie auch drei Tage zuvor noch auf Facebook postete. Ihr letzter Eintrag stammt vom Vortag ihres Verschwindens: "So, nun ummelden, dann ab in die Arbeit", schreibt P., die als Köchin in einem Linzer Fußballstadion arbeitet.
"War noch nie so lange weg"
"Es hat sich herausgestellt, dass sie zu einem Freund nach Linz-Ebelsberg gefahren ist und dort übernachtet hat", sagte gestern ihre 25-jährige Tochter den OÖN. Als dieser in der Früh munter wurde, war Christa P. aber bereits wieder weg, bestätigte ein Polizeisprecher.
Es sei nicht das erste Mal, dass ihre Mutter plötzlich verschwindet, sagt Kimberly P. "Es war Standard, dass sie immer wieder einmal drei bis vier Tage weg war. Da war sie dann meist im Franckviertel unterwegs. Es ist aber das erste Mal, dass sie so lange weg ist."
Daher warten ihre Angehörigen vorerst ein paar Tage ab, bis sie schließlich am Mittwoch Christa P.s Verschwinden bei der Polizei anzeigen. Die Beamten versuchen schließlich, ihr Handy zu orten. Doch zu diesem Zeitpunkt ist dieses bereits ausgeschaltet, die Peilung bleibt vorerst erfolglos. Auch eine Nachschau des Stadtpolizeikommandos bei dem für P.s Familie unbekannten Mann ergibt keine neuen Erkenntnisse. Die Ermittlungen werden ausgedehnt.
Währenddessen macht sich auch die Familie der 54-Jährigen auf die Suche. Die Angehörigen posten auf Social-Media-Kanälen Vermisstenmeldungen, bitten um Mithilfe. Kimberly P. durchforstet auf eigene Faust das Franckviertel, verteilt Flugblätter, fragt in den einschlägigen Lokalen, ob jemand ihre Mutter gesehen habe. Doch auch diese Aktion verläuft ohne Erfolg. "Es ist einfach schrecklich", sagt sie.
Auch die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe, Hinweise werden an jede Polizeidienststelle erbeten. Christa P. war am Tag ihres Verschwindens mit einem weißen Pullover, blauen Jeans und weißen Schuhen bekleidet und trug einen kleinen, schwarzen Lederrucksack. Sie hat ein Unterlippen- sowie ein Nasenpiercing und ist am Oberkörper auffallend tätowiert.
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