Wenn das Wetter Achterbahn fährt
LINZ. Erst null, dann minus zehn, dann bis 12 Grad plus: Dieser Februar beschert uns ein ungewöhnliches Auf und Ab der Temperaturen – Jetzt gewinnt der Frühling die Oberhand
Dieser Februar beschert uns eine Wetterlage, wie wir sie noch selten erlebt haben. Einmal mild, dann eisig, dann wieder mild. Tiefe Temperaturen und Schnee, dann klopft schon wieder der Frühling an. 12 Grad hatte es gestern Mittag in Linz und Steyr. Vor einer Woche waren es noch sechs Grad – aber unter null.
Schon seit Anfang Februar geht es mit dem Wetter auf und ab. Beispiel Linz: Da hatte es am 1. Februar im Tagesmittel 0,6 Grad, drei Tage später schon 8,4. Dann sanken die Werte rapide ab – bis auf minus 5,4 Grad am 13. Februar, und seither geht es wieder bergauf – gestern wurden im Tagesmittel 8 Grad plus gemessen (siehe Grafik).
Wetterküche am Nordpol
"Sudden Stratospheric Warming", auf Deutsch "plötzliche Stratosphären-Erwärmung". So nennen die Meteorologen das Phänomen, das für diese Karussell-Fahrt des Wetters verantwortlich ist. Dies spielt sich in der Stratosphäre in bis zu 50 Kilometern Höhe über dem Nordpol ab. Doch seine Auswirkungen sind auch "auf dem Boden" deutlich zu spüren.
"Ursache ist die anhaltende Erwärmung des Nordpols", sagt ZAMG-Wetterfee Claudia Riedl. Dort schmilzt das Meereis. Die Temperaturen steigen rasch von minus 50 auf minus zehn Grad. Das wirkt auf die kalte Luft, die den Pol in einem abgeschlossenen Wirbel umkreist, wie ein Dammbruch: Sie wird aus dem Wirbel herausgepresst wie aus einem Luftballon und ergießt sich Richtung Süden. Bis Mitteleuropa. Sogar bis Spanien. Dann wird es bei uns eisig kalt – für unsere Verhältnisse. Doch das "Loch" schließt sich meist schon nach ein paar Tagen, und die kalte Strömung wird durch milde Atlantikluft ersetzt. Am Mittwoch ist diese milde Strömung bei uns eingetroffen. Um zu bleiben. Von Tag zu Tag legt sie zu: Heute steigen die Werte auf 10 Grad, ab Samstag sind es 12 Grad, und Mitte der kommenden Woche sogar schon 15 Grad.
Denn nach einer schwachen "Kaltfront", die uns heute noch ein paar Wolkenfelder bringt, "stehen wir ab Samstag total unter Hochdruckeinfluss", sagt Riedl. Von Norwegen bis Sizilien reicht dieses "Omega-Hoch", so genannt, weil seine Form an den griechischen Großbuchstaben W (= Omega) erinnert: Das Hoch bildet eine "Blase", die von zwei Tiefs westlich von Portugal und über der Türkei flankiert wird.
Voraussichtlich bis Freitag kommender Woche dürfte das Omega-Hoch bei uns den Frühling einläuten. Besonders mild wird es laut Riedl in den Bergen. Dort erwartet sie für kommenden Sonntag Werte um zehn Grad und Sonne pur. Die Luft ist extrem trocken, es wird sogar leicht föhnig. Gut für die Skipisten, denn die trockene Luft lässt die Schneedecke "ungeschoren", und in den immer noch langen Nächten, in denen die Temperaturen wieder unter null sinken, kann sie durchfrieren.
Gute Zeiten für Sonnenanbeter
Im Bergland Ski fahren, in den Niederungen wandern, radeln, sich auf ein Bankerl setzen und die Sonne anbeten. Das alles ist bei den anhaltend milden Temperaturen möglich. Wenngleich mit Einschränkungen, sagt die Meteorologin. Denn in den kommenden Tagen bildet sich eine "Inversionswetterlage" aus: In der Höhe extrem mild und sonnig, im Flachland hingegen mischt ab Sonntag Nebel mit. Er wird sich meist erst zu Mittag auflösen, dann bleibt die Luft diesig.
3 Fragen an Clemens Steinwender
Kardiologie-Primar am KUK, über die Folgen des Wetters für den menschlichen Organismus.
Einmal Schnee und Frost, dann wieder Frühlingserwachen. Wie wirkt sich dieses Hin und Her auf unseren Körper aus?
Steinwender: Generell belasten solche Schwankungen den Kreislauf. Er wird dadurch überstrapaziert, die Folgen können Atemnot oder Schwindel sein.
Worauf sollte man achten?
Auf die Warnsignale des Körpers. Folgt auf die Kälte wieder mildes Wetter, will jeder hinaus, spazieren gehen, erste Gartenarbeiten verrichten. Man sollte dabei aber vorerst zurückstecken, nicht außer Atem kommen, nicht zu schwere Lasten schleppen.
Warum kommt der Körper mit wechselnden Bedingungen nicht so gut zurecht?
Weil er stabile Temperaturen, egal ob kalt oder mild, besser beherrschen kann. Bei einem raschen Wechsel kann sich der Kreislauf nicht so schnell anpassen, da kann sich für mehrere Tage Unbehagen einstellen. In solchen Phasen ist das Patientenaufkommen bei uns deutlich erhöht. Auch deshalb, weil die Bevölkerung im Schnitt immer älter wird und gerade Ältere den Wechsel stärker spüren, ebenso Menschen mit Vorerkrankungen.
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Die Zeiten haben sich gewandelt, als man einst zum Himmel sah um das Wetter abzuschätzen schaut man heute aufs Handy😁
Den Wetterbericht auf OÖN kannst getrost unter Fake-News einordnen. Wie viele andere Meldungen auch.
Und für sowas wollens doch glatt ein Cash-Abo an die Leser anbringen ...
Wetterprognose: wenn es kurz nach Weihnacht schneit, ist Silvester nicht mehr weit.
Ich finde da nichts Ungewöhnliches. So ist es nun einmal um diese Jahreszeit.
Korrekt.
Rasenmähen im Februar war eh immer schon.
oder war das früher nicht der April ?
Das war nicht der Rasenmäher, sondern die Kehrmaschine 🤦
Passt !!!
Dann steht einem kombinierten Rennrad/Ski-Wochenende nix im Weg *ggg*
einfach Sinnlos die Vorhersagen der OÖN egal von wo die auch immer her kommen,
das kannst in die Tonne treten,
Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich's Wetter oder es bleibt wie es ist.
Ich freue mich wenn es regnet,
denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Karl Valentin
Letze Woche war an dieser Stelle noch von drei Wochen Dauerfrost die Rede:
https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/warm-anziehen-jetzt-gibt-es-drei-wochen-dauerfrost;art4,3349486
Sollten die OÖN den Wetterdienst wechseln?
Das hab ich mir damals auch gedacht. Ziemlich unseriös. Aus drei Wochen wurden exakt drei Tage, nämlich Freitag bis Sonntag. Montag Nachmittag hatten wir schon plus-Grade.
Aber vielleicht meinten Sie am Dachsteingipfel, oder so....
Ich habe hier schon öfters betont, dass der ZAMG (und da bekommen alle die Infos her, auch die OÖN) einfach fürn Hugo ist. Die können maximal das Wetter rund um den Küniglberg vorhersagen, und auch das nur für 1 Tag im Vorhinein (maximal)