Wels bewirbt sich um Landesgartenschau 2027
WELS. Entsiegeln statt zubetonieren: Die Erweiterung des Welser Volksgartens zu einer mehr als zehn Hektar großen Grünoase gilt als österreichweites Vorzeigeprojekt. Nach dem Abriss der alten Messehallen im Osten entsteht bis 2026 ein Park für alle Generationen an der Traun. Diesen will die Stadt Wels einer breiten Öffentlichkeit präsentieren und bewirbt sich daher um die Landesgartenschau 2027.
Am Montag hat sich der Gemeinderat einstimmig für die Bewerbung ausgesprochen. „Die Stadt würde massiv davon profitieren, eine Landesgartenschau ist ein Besuchermagnet“, sagt Bürgermeister Rabl. Die Stadt investiert in die Erweiterung des Volksgartens samt Abriss der Messehallen rund 15 Millionen Euro. Weitere acht bis zehn Millionen würde eine Landesgartenschau kosten, wobei das Land in der Vergangenheit rund zwei Drittel mitfinanziert hat.
„Ein Zuschlag bedeutet eine enorme Imagesteigerung. Und wir würden dadurch neu entstehende Gestaltungsmöglichkeiten für unsere Parkanlagen nutzen“, sagt Rabl. Es gab bereits erste Gespräche mit Landeshauptmann Thomas Stelzer, Landesrat Markus Achleitner und Landesrätin Michaela Langer-Weninger, die sich „sehr offen für die Idee“ gezeigt hätten, so der Stadtchef. Den Bewerbungsprozess hat das Land allerdings noch nicht in die Wege geleitet, mit einer Entscheidung wird im Sommer 2024 gerechnet.
Themen: Natur, Kraft und Energie
Bewerben wird sich Wels mit dem thematischen Schwerpunkt „Natur, Kraft und Energie“. Dabei soll auch die energetische Kraft, die Menschen beim Besuch von Parkanlagen schöpfen, eine wesentliche Rolle spielen, aber auch Themen wie etwa die Klimaveränderung und deren Auswirkungen auf die Gestaltung von Gärten.
„Im benachbarten Welios bietet sich eine Sonderausstellung an, außerdem können wir die Parkanlagen in der Stadt auf Vordermann bringen“, sagt Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger (FP). Einbezogen werden sollen auch das Naherholungsgebiet Reinberg auf Thalheimer Seite und der städtische Tiergarten. Die Gärten in der Innenstadt, vor allem Burggarten und Zwinger, sollen weiter attraktiviert werden. Als Bezahlzone sind nur der Volksgarten und das Welios vorgesehen.
Chance auch für den Tourismus
Stadtrat Martin Oberndorfer (VP) betont, die Landesgartenschau wäre das „Tüpfelchen auf dem i“ für den neuen Volksgarten und dessen touristische Erschließung. „Auch das Welios würde durch die Erneuerung der Ausstellung stark profitieren, der Weiterbestand wäre auf Jahre gesichert“, sagt Oberndorfer. Denn für das Science Center Welios endet im Frühjahr 2026 die Betriebspflicht, die es aufgrund einer hohen EU-Förderung gibt.
Synergien und Kooperationen soll es auch mit der Energiesparmesse und der Messe „Blühendes Österreich“ geben, so könnten etwa die Schaugärten der Gartengestalter nicht nur in den Messehallen, sondern erstmals auch im Volksgarten präsentiert werden.
sehr gute Idee. Wels hat schon sehr viele attraktive, gepflegte Parks und Grünflächen. Direkt an der Traun einen Park anzulegen ist natürlich top.
Tolle Stadtverwaltung!!
Das wäre sicher eine schöne Eröffnungsmöglichkeit für den Park. Win-win!
Aber: Gibt es überhaupt noch Landesgartenschauen oder wurde das nicht durch das nicht gerade prickelnde Format der "Gartenzeit" verschlimmbessert?