SP regiert ab nun in Pichl bei Wels und Buchkirchen
PICHL/BUCHKIRCHEN. VP-Bürgermeisterinnen Gabriele Aicher und Regina Rieder müssen ihre Sessel räumen.
Es war nicht der Wahltag der Bürgermeisterinnen. Von drei weiblichen Amtsinhabern, die sich gestern in Wels-Land dem Wählervotum stellten, trug nur eine Kandidatin den Sieg davon. Monika Schmuckermayer (VP) behauptete sich in Offenhausen. Für Gabriele Aicher in Pichl und Regina Rieder in Buchkirchen (beide VP) endete diese Stichwahl mit einer schmerzhaften Niederlage.
Rieder verlor in Buchkirchen unerwartet deutlich. Nur 42,4 Prozent entschieden sich für die Amtsinhaberin. Mit rund 76 Prozent lag die Wahlbeteiligung diesmal sogar höher als vor sechs Jahren. Ihr Herausforderer Nikon Baumgartner (SP) erreichte 57,6 Prozent. Der 56-jährige ÖBB-Lokführer strebt eine Karenzierung an. Die Amtsgeschäfte in Buchkirchen will er künftig hauptberuflich steuern.
Rieder trug ihre Abwahl mit Fassung: "2016 habe ich meine Krebserkrankung überlebt, jetzt werde ich auch diese Wahlniederlage überstehen." Noch gestern kündigte die seit 2009 regierende Bürgermeisterin ihren Rückzug aus allen politischen Funktionen an.
Baumgartner vergaß gestern nicht, seiner Vorgängerin Rosen zu streuen: "Die Bürgermeisterin hat sehr viel geleistet. Ich möchte ihr mein Lob aussprechen." Sein Wahlsieg sei zum einen der Stimmung in der Gemeinde geschuldet, auch der Bundestrend habe eine Rolle gespielt. "Für die ÖVP war das kein Rückenwind", so Baumgartner.
Die hohe Wahlbeteiligung lässt darauf schließen, dass die ÖVP-Verluste auch hausgemacht waren. Rieder hatte sich beim Streit um den Grundverkauf für eine bestehende Reihenhaussiedlung mit den dort lebenden Familien angelegt. Der Konflikt ging bis zum ORF-Bürgeranwalt.
Die zweite große Wahlüberraschung geschah in Pichl. Auch dort muss die regierende Bürgermeisterin ihren Platz räumen. Am Ende fehlten Gabriele Aicher nur 39 Stimmen auf ihren Herausforderer Franz Scheiböck (SP). "Natürlich bin ich enttäuscht", zeigte die abgewählte Amtsinhaberin Emotionen. Wie es dazu kommen konnte, darüber wollte Aicher gestern nicht spekulieren: "Ob es hausgemachte Sachen sind oder der Bundestrend, kann ich noch nicht beantworten. Ich muss dieses Ergebnis erst verdauen und werde mir dann alles in Ruhe ansehen." Aicher übernahm von ihrem wegen Amtsmissbrauchs verurteilten Vorgänger Johann Doppelbauer ein schweres Erbe. Im ersten Wahlgang erreichte sie 43,7 Prozent, während ihr Herausforderer vor zwei Wochen 35,6 Prozent erzielte. Gestern erreichte Scheiböck 51,28 Prozent. (fam)
Die Dame in Buchkirchen braucht sich aber nicht wundern -
"Die hohe Wahlbeteiligung lässt darauf schließen, dass die ÖVP-Verluste auch hausgemacht waren. Rieder hatte sich beim Streit um den Grundverkauf für eine bestehende Reihenhaussiedlung mit den dort lebenden Familien angelegt. Der Konflikt ging bis zum ORF-Bürgeranwalt."
Familien, die zehn Jahre auf ein Eigenheim gespart haben und dann Prügel u. a. von der Frau Bürgermeister vor die Füße bekamen.
Merke - der Wähler vergisst nicht.