So tickt Gunskirchens nächster Bürgermeister
GUNSKIRCHEN. Josef Sturmair (ÖVP) tritt zurück und macht damit den Weg frei für Wunschkandidat Christian Schöffmann
Für Christian Schöffmann beginnt 2020 nicht nur ein neues Jahrzehnt. Der kaufmännische Angestellte und ÖVP-Mandatar macht auch einen großen Karrieresprung.
Die Gerüchte vom Rücktritt des Gunskirchner Bürgermeisters hatten sich bewahrheitet. Wie von der Welser Zeitung exklusiv berichtet, verkündete Josef Sturmair im Gemeinderat mit Jahresende seinen politischen Abgang.
Da die ÖVP dort über die absolute Mehrheit verfügt, dürfte die Wahl von Christian Schöffmann nur noch Formsache sein. Der Führungswechsel wird im Jänner bei einer Gemeinderatssitzung vollzogen. Nachdem ÖVP-Obfrau Gabriele Modl abwinkte, rückte Schöffmann an die erste Stelle der möglichen Kandidaten: "Mir war ab dem Spätsommer klar, dass da etwas auf mich zukommt", erinnert sich der bei Fliesen Felbermair seit 37 Jahren tätige Bereichsleiter.
Der Nachweis von Kontinuität scheint für Sturmair eine wesentlicher Beweggrund gewesen zu sein, um Schöffmann aus dem Hut zu zaubern. Der 52-Jährige ist Sturmairs Entdeckung und hat seit 2009 zunächst als Ersatzmitglied, später als Gemeindevorstand das Geschehen aus nächster Nähe mitverfolgt und viel von seinem politischen Entdecker gelernt. Dieser sei auch sein Vorbild, betont der angehende Ortschef.
Streit hat keinen Platz
Streit hat in Schöffmanns politischer Welt keinen Platz. Der scheidende Bürgermeister tickte ganz ähnlich. Der Hobbygärtner, Mountainbiker und Vater von drei Kindern beschreibt sich selbst als naturverbunden und hat dies bei der jüngsten Sitzung, als Sturmair seinen Rücktritt erklärte, auch unter Beweis gestellt: "Ich habe mich gegen die Ansiedlung von Lidl entschieden, weil ich ein Gegner des hemmungslosen Zubetonierens bin. Wenn ich sehe, wie viele Märkte wir hier schon haben, steht es nicht dafür, eine so große Fläche mit viel Parkflächen zu verbauen."
Mit seiner Ansicht stand Schöffmann nicht alleine da. Die Abstimmung endet mit 24 Nein- und fünf Ja-Stimmen. Der Gemeinderat hat sich damit festgelegt. Einen dritten Lebensmittelmarkt wird es in absehbarer Zeit nicht geben. Die noch vorhandenen Flächen achtsam zu gestalten, sei ihm ein großes Anliegen, sagt Schöffmann. Nachhaltigkeit ist ihm wichtig. Schon bald kann er seine Versprechen dann auch einlösen.
Ich wünsche Sepp Sturmair, den ich persönlich kenne, alles Gute. Er war ein unaufgeregter Gesprächspartner der auch die Notwendigkeiten der anderen Seite respektierte. Mich freut, dass der sinnbefreiten Errichtung noch eines Lebensmittelmarktes und der damit verbundenen Versiegelung weiterer wertvollen Flächen eine Absage erteilt wurde. Das Stimmverhalten des neuen Gemeindeoberhauptes ist hier vielversprechend.