Lambacher Architektin gibt Marktplatz den Feinschliff
LAMBACH. Bettina Brunner verleiht der Oberfläche eine ästhetische Note.
Die Geduld der Lambacher wird auf die Probe gestellt. Nach zwei Jahren, in denen so gut wie alle Straßen im Ortskern aufgerissen und saniert wurden, ist im kommenden Jahr die Gestaltung des Marktplatzes an der Reihe. Die Arbeiten sollen im Frühjahr beginnen.
Straßenplaner Ludwig Niedermayr leistete die Basisarbeit. Für die ästhetische Note ist die in Lambach lebende Architektin Bettina Brunner verantwortlich. Als größte Herausforderung bezeichnet Brunner den Spagat zwischen Aufenthaltsqualität und Verkehrsanforderung: "Wir haben die Bus-Umkehrschleife leider nicht wegbekommen. Das hat unsere Möglichkeiten eingeschränkt."
Brunner trat dafür ein, dass der Marktbrunnen und das Gefallenendenkmal am ursprünglichen Standort bleiben können. Eine Baumreihe soll wieder etwas Grün auf den Marktplatz bringen: "Es gibt historische Bilder, auf denen Bäume zu sehen sind", sagt die gebürtige Mühlviertlerin.
Statt eines Rasens soll rund um die geplante Baumreihe Grünraum entstehen, der je nach Jahreszeit neu gepflanzt wird: "Blau, Rot und Gelb sollen bei der Gestaltung eine Rolle spielen. Diese drei Farben dominieren das Lambacher Wappen."
Die Aufmerksamkeit der örtlichen Wirtschaft ist auf die Anzahl der Parkplätze gerichtet: "Viele Abstellplätze fallen nicht weg", beruhigt die Planerin. Zugleich musste auf die Barrierefreiheit geachtet werden. Da der Platz in Richtung Osten abfällt, ist vor dem ehemaligen Gasthof zum Elefanten eine Landschaft mit Sitzstufen vorgesehen, die als Verweilzone dienen soll.
Links und rechts der Salzburger Bundesstraße sind wie bisher Gastgärten vorgesehen: "Auf der Nordseite wird der Gehsteig breiter sein. Wir schaffen dort Raum für Schanigärten", sagt die Architektin. Die Lichtmasten sollen in der Mehrzahl wegfallen und durch eine Fassadenbeleuchtung ersetzt werden. Dadurch kommen die schönen Häuser besser zur Geltung.
Mutige Leute sind gefragt
Die für das Linzer Planungsbüro X Architekten tätige Lambacherin hat in ihrem früheren Heimatort Naarn (Bezirk Perg) schon einmal einen Ortsplatz erfolgreich umgestaltet. Die Verödung des Zentrums sei ein Faktum: "Dass so viele Geschäfte in Lambach leer stehen, ist vor allem der Verkehrssituation geschuldet. Der Bau der Umfahrung zeigt Auswirkungen. Erfahrungsgemäß braucht ein Ort zwischen fünf und zehn Jahre, bis er sich zu erholen beginnt", betont Brunner.
Wie in anderen Gemeinden brauche es in Lambach ein paar Initialzündungen und mutige Leute, die etwas in die Hände nehmen und investieren. Erste Anzeichen seien bereits erkennbar: "So viel ich weiß, gibt es Sanierungspläne für die Apotheke und das ehemalige Schuhhaus Lang", freut sich Brunner über jede private Initiative auf dem Lambacher Marktplatz.