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Einwohner am Land bangen um ihre Wirtshäuser

Von Erik Famler, 30. Juli 2019, 12:57 Uhr
D’Sunn Leitn ist seit 20 Jahren der Arbeitsplatz von Monika Michlmayr. Mit Jahresende sperrt die Pächterin zu. Bild: Privat

WELS-LAND/WELS. In Fischlham ist der Fischer z’ Hafeld schon Geschichte. In drei weiteren Gemeinden wackeln traditionelle Betriebe.

Rund um Wels gewinnt das Wirtshaussterben an Dynamik. Die Gründe sind vielfältig. Pension, Krankheit, keine Nachfolger und die vergebliche Suche nach geeignetem Personal machen den Wirten das Überleben schwer. In Wels-Land sind aktuell vier traditionelle Gastbetriebe vom Zusperren bedroht oder haben schon geschlossen. In Offenhausen, Steinerkirchen und Holzhausen bangen die Ortsbewohner um ihren Traditionswirt.

Für Brigitte und Gerhard Mayrdorfer war der 30. Juni der definitiv letzte Arbeitstag. Seitdem hält die Fischerstube – vulgo Fischer z’ Hafeld – für immer geschlossen. Das traditionelle Wirtshaus in der Nähe des Almspitz’ war weitum bekannt für seine gutbürgerliche Küche. Radfahrer schätzten den schönen Gastgarten in ruhiger Lage.
„Als Wirtin war ich bis zu 18 Stunden auf den Beinen. Wenn man dann noch ein Bandscheibenleiden hat und deswegen monatelang ausfällt, macht ein Weitertun keinen Sinn mehr“, bedauert Brigitte Mayrdorfer. Weil die Kinder in anderen Berufen erfolgreich sind, habe man schweren Herzens die Notbremse ziehen müssen. Das Ehepaar verabschiedete sich in die wohlverdiente Pension.

Licht aus in Steinerkirchen

Monika Michlmayr wird demnächst das Stubenlicht abdrehen. Die Pächterin des Gasthauses d’Sunn Leitn in Steinerkirchen geht in Pension. Das 150 Jahre alte Gasthaus ist das einzige Wirtshaus im Ortszentrum und beherbergt viele Vereine. „Ich hatte es 20 Jahre in Pacht. Dass ich aufhöre, habe ich rechtzeitig gemeldet“, sagt Michlmayr. Die Gemeinde als Eigentümer der Liegenschaft sei jedoch bemüht, einen neuen Pächter zu finden. Amtsleiter Alexander Bäck bestätigt die Anstrengungen: „Es gibt schon Anfragen.“ Für Vereins-, Familien- und Geburtstagsfeiern sei die Gastwirtschaft kaum zu ersetzen. Im August feiert Michlmayr ihre 20-Jahre-Feier als Pächterin, mit Jahresende sei dann Schluss.

Gerlinde Berger ist keine Wirtin, sondern besitzt ein Gasthaus. Der Kirchenwirt in Holzhausen schließt mit 30. September. Die Chemie mit dem Pächter sei nicht so besonders. Ein neuer Pächter werde gesucht. Die Gastronomie am Land sei schwierig geworden, seitdem die Vereine ihre eigenen Lokale betreiben, sagt Berger.

Im Gasthof Lauber in Offenhausen wären die Voraussetzungen ideal. Leidenschaftliche Wirtsleut, der Schwiegersohn ein hervorragender Koch. Die Tochter ebenso vom Fach. Als Physiotherapeutin hat Julia Thünauer allerdings die Branche gewechselt. Schon einmal war der Betrieb auf Willhaben: „Wir wollten wissen, was er theoretisch wert ist.“ Bis zur Pensionierung der Eltern werde es noch fünf Jahre dauern. Bis dahin will Thünauer in Absprache mit Eltern und Ehemann klären, wie es weitergeht.

 

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Autor
Erik Famler
Lokalredakteur Wels
Erik Famler
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23  Kommentare
23  Kommentare
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Ohausen (1 Kommentare)
am 31.07.2019 12:10

Und mancher Bürger hat sich laut Gerüchteküche schon auf einen gastfreundlichen Italiener gefreut.

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 31.07.2019 07:20

Die Gründe für das Wirtshausterben sind vielfältig.

1. Die Kommunalpolitik ( Förderung von Vereinslokalen )
2. Bundespolitik ( Gewerbliche Auflagen und Steuern )
3. Gesellschaftlicher Wandel ( nur Männer im Wirtshaus gibt es nicht mehr )
4. Schlechte Küche, schlechter Service.
5. Viele Wirte sind völlig "beratungsresistent" und betriebsblind.
6. Die Bevölkerung ( wer einen Wirt haben will muss auch hingehen )

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( Kommentare)
am 03.08.2019 18:27

@EINHEIZER volle Zustimmung ! Diese ungesunde Entwicklung ist schon seit mindestens 20 Jahren zu beobachten.Bei uns veranstalten alle Vereine ihre Bälle im Gemeindezentrum welches mit Landesförderung 550.000 € gesponsert wurde.Der örtliche Kameradschaftsbund fährt mit 4 Mann ins Burgenland zum Weinverkosten und bringt einen Transporter voll Wein mit,der im Veranstaltungszentrum in Eigenregie von ehrenamtlichen Helfern ausgeschenkt wird.In unserm Ort gab es früher 3 Wirtshäuser.Seit 15 Jahren gibts noch ein einziges.Wenn die örtliche RAIKA nicht mit einer Verlängerung des Kredits geholfen hätte gäbe es diese Wirtshaus auch nicht mehr.

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Grantlhuber.Nikolaus (294 Kommentare)
am 30.07.2019 18:20

Inwiefern sind die Steuern für Wirtshäuser zu hoch? Zahlen die höhere Steuern als andere Gewerbetreibende und sonstige steuerpflichtige Personen?
Mir fällt auf, dass selten, wenn vom "Wirtshaussterben" die Rede ist, die Qualität des Angebots (Speisen, Getränke, Service, Ambiente...) als möglicher Grund in Erwägung gezogen wird. Für die im Bericht genannten Betriebe kann ich das natürlich nicht behaupten, aber wir treffen beim Ausgehen nicht selten auf mäßig gastfreundliche Wirte und Kellner, die Speisen servieren, die man daheim nicht viel schlechter selber hinbekommt, oder auf Convenience- und Fertig-Produkte, die es letztlich auch im Supermarkt in ähnlicher Qualität zu kaufen gibt. Wenn dann noch die Halbe zwischen vier und fünf Euro kostet...

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belsabab (93 Kommentare)
am 30.07.2019 18:03

...das ist "nur" die Spitze des Eisberges. so z.B. hat die Karin Derflinger vom Wirt z'Nisting auch zugesperrt, andere werden folgen. die Raucherfeinlichkeit bzw. Rauchverbot wird einer von vielen Faktoren sein.

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Urwelser (1.260 Kommentare)
am 04.08.2019 10:30

Als der "Heinerl" in Pension ging, ging`s senkrecht bergab. Mein letzter Besuch war im Sommer 2018, nach dem Essen war dies tatsächlich auch wirklich mein letzter Besuch. Mehr sog i ned......

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Gmundnerer (1.131 Kommentare)
am 30.07.2019 18:01

Ein Verdienst der jahrelangen Bevorzugung von Vereinslokalen, ein Verdienst
der Politiker, die sich mit dicker Pension in den Ruhestand verabschieden.
Feuerwehr, Fußball und co, alle bekommen von der Stadt alles eingerichtet,
und machen die privaten Festerl,... schön,...
ich bin Steuerberater und muss da zusehen wie die Politik die Wirtschaftskraft
der Kleinbetriebe, auch alle Handwerker sind betroffen einfach schwächt.
Die Konzerne lässt man mit einigen Prozenten steuerbegünstigt.
???? wer weis mehr,??

Das Ziel der Politik ist erreicht, kleine Betriebe schliessen
die grossen fördern,.....
lt.l meinen Klienten ist es nicht das rauchen alleine,
Steuer Ungleichheit
unnötige Gesetzte
usw.....

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Heza (816 Kommentare)
am 30.07.2019 15:39

Soweitich diesen Artikel verstehe geht es aber in erster Linie um fehlendes Personal. Diese Woche stand aber schon in der Zeitung das Österreicher lieber mehr Freizeit als Gehalt haben. Weniger geldbedeuted aber auch das ich in mehr Freizeit weniger zum Ausgeben habe. Wenn unsere Eltern und Großeltern auch schon so gedacht hätten???

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bobmarley (12 Kommentare)
am 30.07.2019 16:16

Hauptprobleme sind...

1) fehlendes Personal
2) Nachfolge scheitert wegen mangelnder Attraktivität
3) Wochenendarbeit
4) behördliche Auflagen
5) Steuerlast

Meiner Meinung nach müsste man die Arbeit im Gastgewerbe steuerlich günstiger stellen, aber gleichzeitig dafür sorgen, dass die Entlastung beim Arbeitnehmer ankommt. Gehts dem Koch/Kellner gut, gehts dem Gast gut, gehts dem Wirt gut!

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Heza (816 Kommentare)
am 30.07.2019 16:43

Mein Mann und ich gehen gerne und oft in Nichtraucherlokale zum Essen. Manche gäste benehmen sich dem Personal gegenüber derart überheblich das ich die fehlende Attraktivität dieses Berufes voll verstehe. Wenn man bedenkt das die Ausbildung des Personals oft höher ist als die der Gäste.........

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Flatline (647 Kommentare)
am 30.07.2019 15:19

Ich glaub, das es nicht wegen den Rauchern ist zwinkern wie manch einer es behauptet.
Die Leute geben weniger Geld fürs Wirtshaus aus. Angestellte finden ist auch nicht leicht und Geld wollen diese ja auch. Aber der Gast will halt nichts ausgeben.
Auflagen über Auflagen machen das Wirtsleben auch nicht leichter und wenn sich ein Gast aufregt landet es gleich auf Google... daher ... machen sichs die Leute eh selber kaputt....

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kana (1.784 Kommentare)
am 30.07.2019 13:31

" den schönen Gastgarten in ruhiger Lage" davon gibt es viele, aber sobald ein Suchtkranker auftaucht, stinkt es beim Schweinsbraten essen mehr als dort wo die Sau gelebt hat. Wie lange wird es in Österreich noch dauern, bis die Wirte kapieren, dass die Gäste nicht wegen dem Gestank der Suchtkranken kommen.

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sauwaldler (1.080 Kommentare)
am 30.07.2019 14:04

Im Gastgarten wird dich das Rauchen doch nicht stören??
Kannst dich ja gerne rein setzten falls doch!

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Proking (2.663 Kommentare)
am 30.07.2019 14:49

Da werden sich bald Leute finden, die sich auch im Gastgarten vom Raucher belästigt fühlen. Mir persönlich, als Nichtraucher seit 15 Jahren, ist es egal ob drinnen oder draußen geraucht wird. Als Wirt, der keine Mitarbeiter beschäftigt, würde ich einen
Beschwerder (Anzeiger) sofort Lokalverbot erteilen.

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kana (1.784 Kommentare)
am 30.07.2019 17:34

Lieber Sauwaldler, wenn du den Gestank nicht mehr riechts, dann ist dein Geruchsinn schon ziemlich am Ende. Aber gehört die Produktion von Gestank und Sondermüll wirklich dorthin wo gegessen wird, auf den Tisch?

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docholliday (8.183 Kommentare)
am 31.07.2019 06:16

Scheinbar sind die Suchtkranken immer genau dort, wo auch Sie sind.
Denn ich erleb sowas im Gastgarten nie👌

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keinLehrer (928 Kommentare)
am 30.07.2019 15:06

Dürfen in diesem Gastgarten nur Haschler, Opiumspritzer und sonstige Rauschgiftler sitzen?

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magicroy (2.785 Kommentare)
am 30.07.2019 15:09

Bei Ihrem 1. Satz hab ich ob der Formulierung schmunzeln müssen.

Ich als Nichtraucher mag den Zigarettengestank auch nicht - für mich ein No Go in öffentlichen geschlossenen Räumen. Bin aber tolerant genug, dass mich die Raucherei im Freien (auch in Gastgärten) nicht stört. Zieht doch eh alles rasch ab und bekomm ich mal eine Nase ab, meine Güte...

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magicroy (2.785 Kommentare)
am 30.07.2019 15:10

@ kana

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bobmarley (12 Kommentare)
am 30.07.2019 15:15

Achtung Themenverfehlung! Es geht hier um die Schließung von Wirtshäusern, nicht um die nächste Nichtraucherdebatte. Schade, wenn Wirte schließen müssen - das einzig erfreuliche an dem Bericht ist die Tatsache, dass keiner aufgrund der fernbleibenden Gäste schließen muss, was darauf hindeutet, dass die Branche nicht so krank ist, wie sie oft geredet wird. Problem sind die behördlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen, aber da wird sich so schnell nichts ändern, befürchte ich.

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kana (1.784 Kommentare)
am 30.07.2019 16:10

Aber bitte mal genauer hinterfragen warum kein Personal zu bekommen ist. Glauben sie dass es lustig ist, Tag für Tag die stinkenden vom Rauchen verwitterten Suchtkranken zu bedienen! Was nützt der gute Duft vom Essen, wenn es vom Nachbartisch rüberstinkt. Mit einen Suchtkranken stinkt der ganze Gastgarten. Australier sagen: worse than in the pigsty!

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bobmarley (12 Kommentare)
am 30.07.2019 16:23

Klar ist das auch ein Thema, keine Frage... und ich bin als Besitzer eines (Nichtraucher-)Gasthausbesitzer selber ganz klar für den Schutz der Nichtraucher, aber die Personalsuche ist deswegen um nichts leichter! Leider, so einfach ist das nicht!

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Orlando2312 (22.321 Kommentare)
am 30.07.2019 20:48

Ein anderes Thema als die Raucher haben Sie nicht?

Die Gründe, warum es enorme Personalprobleme im Gastgewerbe gibt, sind ganz andere. Das ist die dürftige Bezahlung und die ungünstigen Arbeitszeiten. Gastgewerbe ist der Familienkiller schlechthin.

Nur zur Klarstellung: Nichtraucher seit Geburt. : -)

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