Die katholische Kirche kommt zu ihren Schäfchen

Es ist ein Probegalopp, der auf enormes positives Echo gestoßen ist und daher im Advent 2019 wiederholt werden wird: Wenn die Menschen nicht mehr so zahlreich wie früher die Kirchen besuchen, kommen Vertreter der Welser Pfarren zu den Menschen.

Das passiert derzeit in der Welser Weihnachtswelt: Vergangenen Freitag und heute – 16 bis 18 Uhr – sind sechs Mitarbeiter aus den katholischen Kirchen mit einem mobilen Weihnachtsstand unterwegs – das "Begegnungsstandl" ist ein mit einem Nadelbäumchen geschmücktes Lastenrad. Sinnigerweise wird es als "Kirchen-Rad" bezeichnet.

Die Aktivisten gehen auf die Besucher des Adventmarktes zu und verteilen kleine Kärtchen mit Sinnsprüchen. "Da steht beispielsweise die Frage darauf: ,Wo wohnt das Christkind?‘, die sich jeder für sich beantworten kann", erklärt Irmgard Lehner, Pfarrassistentin in St. Franziskus. "Oder der Spruch: ,Auch bei Deiner Geburt haben die Engel gesungen‘, denn jeder Mensch ist ein großes Geschenk für die Welt." Die Reaktionen seien durchwegs positiv, sagt Lehner.

Auch Tannenzweige, Kerzen oder Sternspritzer würden an die Interessierten verteilt. "Der Advent ist eine sehr sinnliche Zeit, in der viele Leute nach Dingen zum Angreifen, Riechen oder Fühlen suchen", ist Lehner überzeugt.

Auch beim Wochenmarkt

Die Welser Pfarren wollen ihr "Kirchen-Rad" nicht nur zur Weihnachtszeit als "Begegnungsstandl" einsetzen. "Wir wollen damit künftig dort unterwegs sein, wo die Menschen sind – auf dem Wochenmarkt oder beim Volksfest", kündigt Lehner an.