Jesuiten verlassen Steyr: Änderungen in der Stadtpfarre
STEYR. Nach dem Unfalltod von Pater Mühlberger schließt die "Gesellschaft Jesu" Konvent.
Mit dem Licht der Vernunft sollten die 1635 in die Stadt entsandten Jesuiten in der Gegenreformation die mehrheitlich protestantische Bevölkerung wieder zum katholischen glauben bewegen. Für die Bekehrung der Steyrer wurden dem Orden elf Häuser geschenkt, wovon die meisten weggerissen wurden, um auf den Grund in 13-jähriger Bauzeit die Michaelerkirche zu errichten, die 1648 geweiht wurde. Das Missionswerk gelang, die Stadtpfarre als größte ist wieder zur Gänze katholisch.
Die Jesuiten ziehen sich jetzt aber mit Ende August aus der Stadt Steyr zurück, wo der Konvent des Ordens aufgelöst werden soll. Nicht, weil sie ihren Auftrag erfüllt hätten, und keine Notwendigkeit mehr für ihre Existent bestanden hätte. Die verbliebenen Patres Josef A. Pilz und Erich Dröger sind keine Jünglinge mehr, andere Patres hat das Ordenskonvent in Steyr, das ein von Freundschaft geprägtes Verhältnis zur evangelischen Gemeinde unterhält, nach dem tragischen Unfalltod von Pater Paul Mühlberger keine mehr, geschweige Nachwuchs. Der Faden scheint gerissen, Mühlbergers Mitbrüder werden Ende August die Koffer packen. Die Jesuiten werden in der Seelsorge fehlen, bisher hat der Gottesdienst in der Marienkirche auf der Schulter der Jesuiten geruht.
In der Stadtpfarrkirche, deren Seelsorgebezirk die Marienkirche angehört, geht man mit Gottvertrauen auf die geänderte Situation ein. "Wir müssen unser seelsorgliches Angebot breiter aufstellen", sagt Theologe Franz Schmidsberger. Einen Wortgottesdienst unter der Leitung einer Pastoralassistentin – in der Ennsleitenpfarre ist das seit Jahr und Tag gang und gäbe – werde es eben dann auch in der Stadt- und Marienkirche geben. Von Stadtpfarrer Nikol Prskalo heißt es, dass es für ihn nicht die größte Tragödie sei, weil die Personalnot durch die Zuweisung von Kaplan Marek Zareba etwas abgefedert werden konnte. Veränderungen würden aber nach dem Weggang der Jesuiten unvermeidbar sein.
Wäre es unpassend an dieser Stelle zu fragen ob wir endlich so weit sind die Stadtpfarrkirche an private Investoren weiterzugeben?
Tiefgarage drunter, paar mehr Lampen rein und neue Wasserleitungen und schon hat man ein schönes neues EKZ in Altstadtnähe, ganz ohne Lift!
Allerdings.
Gegenvorschlag, keine Tiefgarage sonder in der Kirche zwischendecken mit Parkebenen einfügen. Das besser?