Bundesligist SKU Amstetten schneidert zweiten Anzug
AMSTETTEN. Als der Klub das Fußball-Unterhaus verließ, zog er seine Zweitelf von der 1. Klasse ab. Jetzt sollen die Reservisten wieder Liga spielen.
Das Dilemma des SKU sitzt auf der Tribüne: Mit dem Aufstieg in die zweite Bundesliga vor zwei Jahren zog sich der Mostviertler Verein mit seiner zweiten Mannschaft aus der 1. Klasse West zurück. Das Niveau der Meisterschaft im Unterhaus sei zu gering, befand der Vorstand, dass Reservisten von dort noch der Sprung in die Kampfmannschaft gelingen könnte. Seither mussten Spieler des SKU, die wegen Verletzungen oder Formkrisen aus dem Kader flogen, ganz in die Rolle des Zuschauers wechseln.
"Das Loch zwischen der 2. Bundesliga und der 1. Klasse ist einfach zu groß, dass ein Spieler für die Kampfmannschaft aufgebaut werden könnte", beschreibt SKU-Pressesprecher Gernot Aichinger die Zwangslage. Beim Aufstieg in die Bundesliga hatte die Vereinsführung gehofft, die zweite Garnitur in der 1. Landesliga unterzubringen – ein zu kühnes Begehren, wie sich herausstellte. Der Landes-Fußballverband NÖFV lehnte einen Quereinstieg zu Lasten anderer Vereine ab.
Jetzt unternimmt der SKU einen neuen Anlauf. Vor einer neuerlichen Bewerbung beim NÖFV wurde eine zweite Mannschaft aus der Taufe gehoben und für sie ein Trainerstab bestellt. Der frühere Torjäger Milan Vukovic kehrt als Spieler-Co-Trainer zurück und wird Lizenztrainer Martin Mostböck assistieren. Als Nachwuchstrainer steht Vukovic schon seit Jahren in Amstetten auf dem Rasen, seine Spielerlaufbahn lässt er jetzt nach einem Gastspiel in der OÖ. Landesliga bei Oedt sozusagen bei den "SKU-Amateuren" ausklingen. Das Ende der Fahnenstange, wo die Zweitmannschaft des SKU in eine Meisterschaft einsteigen könnte, wird die Gebietsliga West sein, das Pendant zur oö. Bezirksliga. "Wir werden uns das anschauen", verspricht der Präsident des NÖFV, Johann Gartner, "noch haben wir keine Unterlagen, um den Kader einzustufen." Wird es die Gebietsliga, hätte sich der SKU die Prozedur ersparen können. "Wenn sie weitergespielt hätten und Meister geworden wären, wären sie schon dort", merkt Peter Schragl, Vorstandsmitglied des NÖFV aus Amstetten, an.