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Betonwanne als Todesfalle: Hunderte Fische verendet

Von Hannes Fehringer, 10. August 2015, 06:31 Uhr
Betonwanne erwies sich als Todesfalle Hunderte Fische verendeten in Steyr
Beim Fischaufstieg in Steyr verendeten Hunderte Fische. Bild: feh

STEYR. Fische wurden aus neuem Fischaufstieg auf den Schotter gespült. Die toten Tiere mussten zu Hunderten in Kübeln entsorgt werden. Möwen verendeten, weil sie die Kadaver fraßen.

Den Aasgeruch hatte Thomas Kaliba, SP-Gemeinderat und Funktionär beim Steyrer Anglersportverein, noch das ganze Wochenende über in der Nase. Freitagabend entdeckte einer der Petrijünger eine Alarmmeldung auf Facebook, wonach bei dem neuen Fischaufstieg beim Ortskai ein Massenfischsterben stattfinde.

"Wir haben sofort zu retten versucht, was zu retten ist", sagte Kaliba gestern der Steyrer Zeitung der OÖN. In Windeseile warfen die Angler die Fische, die noch auf dem Schotter zappelten, zurück ins kühle Nass. Zu Hunderten aber sind die großteils Elritzen in der Hitze verendet. Sie wurden von der Wasserströmung durch Überlaufrinnen an den Rändern der Betonwannen aus den Becken gespült. Der Spuk war erst beendet, als die Fischer bei einem Regler mit zwei Brettern den Wasserzulauf drosselten.

Der Schaden im Fluss ist enorm. "Unsere ganze Aufbauarbeit ist kaputt", sagt Kaliba. Der Angelsportverein hat mit Argusaugen über die Fischbestände gewacht, hat die Brut gehegt und gepflegt. "Mit Besatzmaßnahmen kriegt man das nicht hin", klagt Kaliba.

Mit der Betonwanne, die auf 115 Metern Länge das Stadtbild des Ortskais verschandelt, hatte niemand Freude. Auch Kaliba musste im Gemeinderat dem monströsen Kanal mit Unbehagen zustimmen. Der Stadt ist der Fischaufstieg vom Gesetz vorgeschrieben, wobei der Gemeinderat ohnehin die Umsetzung bis zum letzten Zeitpunkt hinauszögerte. Baustadtrat Markus Spöck (VP) und der Fraktionschef der Grünen, Kurt Apfelthaler, bemühten sich bis zur letzten Minute, anstelle des Schachtes eine Wasserkraftschnecke bauen zu lassen. Die Landesbehörden lehnten die Wendeltreppe, die die Fische auf nur 20 Metern Länge durchschwimmen, aber ab. Diese Technologie sei zu wenig erprobt, hieß es von Amts wegen. Die Stadt baute dann die eine Million Euro teure Betonwanne, um wenigstens dafür 80 Prozent Förderung zu bekommen.

Und jetzt das Massenfischsterben. Mittlerweile sind auch schon Möwen verendet, die die Kadaver gefressen haben. Pit Freisais, Kandidat der Neos, spricht von einem "Pfuschbau, der nicht im Sinne des Erfinders war." Auch Kaliba hadert mit dem Bauwerk: "Den Fischen hat diese Aufstiegshilfe jedenfalls bis jetzt gar nichts gebracht, denn schon während des Baus hatten wir Ausfälle."

Einen Fehler in der Bauausführung schließt Baustadtrat Spöck aus: "Die Baustelle wurde kontrolliert wie kaum eine zuvor." Auch er vermutet einen Planungsfehler: "Bei der Planung hat es von Sachverständigen nur so gewimmelt." Spöck verlangt gleich heute Ursachenforschung: "Natürlich muss da im Bedarfsfall nachgebessert werden." Die Stadt will sich als Bauherr schadlos halten, Kaliba wird ihr seitens der Angler die Rechnung für die Bestandsausfälle präsentieren.

 

Tödlicher Spalt

tödlicher spalt
Tödlicher Spalt Bild: feh

Die Fischaufstiegshilfe am Steyrer Ortskai wird an der Flussseite mit Betonwänden begrenzt. Merkwürdigerweise befinden sich dort Rinnen, die in Zwischenräume münden. Dorthin wurden die Fische, die stromaufwärts wandern wollten, gespült, worauf sie auf die Schotterbank gelangten und dort verendeten. Passanten haben sogar versucht, mit Steinen Sperren an den tödlichen Fallen der Fischaufstiegshilfe zu errichten. Thomas Kaliba vom Angelsportverein, kann sich das nur daraus erklären, dass die Rechenmodelle der Planer mit der Natur nicht übereinstimmten. Nachdem die Petrijünger die Wasserzufuhr gedrosselt hatten, wurden keine Fische mehr ausgespült. Die Angler fordern jetzt Schadenersatz.

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27  Kommentare
27  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Arminius111 (653 Kommentare)
am 11.08.2015 11:30

Die Wendeltreppe zu wenig erprobt!
Diese "EXPERTEN", die hinter den Pühringerschreibtischen herumlungern, bekommen für ihren Pfusch auch noch bezahlt.
Jeder kleine Handwerker haftet mit seinem Kapital für seine Arbeit.

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mynachrichten1 (15.449 Kommentare)
am 10.08.2015 22:00

ob nicht nur die Fische beim Kopf anfangen zu stinken, sondern auch die Planer, das ist hier nicht auszuschließen.

Eigentlich hätte man diese geniale Planung noch ein bisserl besser abbilden können -und am besten gleich die Experten dazu.

Aber der gemeinste Verkehrsplanungs Jahrzehntepfusch wurde rund um den Bahnhof Gmunden durch die Schließung zweier wichtiger kürzester Straßenverbindungen nach Pinsdorf politisch ermöglicht.

http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/salzkammergut/Neue-Unterfuehrung-zwischen-Gmunden-und-Pinsdorf;art71,1937143

Ziemlich einmalig ist es, wenn man Direktverbindungen vernichtet und auf eine Umfahrungsstraße umleitet, die Millionen Umwegkilometer pro Jahr an verkehrstechnisch belasteten Knoten, mit Ampelwartezeiten garantiert.

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iorr2010 (535 Kommentare)
am 10.08.2015 20:28

Fehlplanung und tote Fische sind das Eine und der Schaden natürlich zu beheben. Aber wofür wollen die Fischer jetzt genau Entschädigung? Am Foto sind Elritzen und Koppen erkennbar, die natürlich reproduzieren und nicht besetzt werden. Also wo ist jetzt genau den Fischern ein Schaden entstanden? Vielleicht weil die Besatzfische weniger zu fressen haben und deshalb abmagern? Das wirds sein!

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pepiboeck (3.210 Kommentare)
am 10.08.2015 18:23

Den Sachverständigen würden diese Blödheiten schon vergehen wenn die Politiker dafür sorgten dass sie zur Haftung herangezogen werden.

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capsaicin (3.881 Kommentare)
am 10.08.2015 15:43

Ö...das land der "EKSPÄRTN & SACHFERSTÄNTIKEN" !

conclusio: wir lesen täglich davon...

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Pepunkt (28 Kommentare)
am 10.08.2015 15:42

lauta trotteln

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am 10.08.2015 16:20

von wem stammt das?

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Kyselak.war.hier (1.593 Kommentare)
am 10.08.2015 14:00

1 mio euro?

eine MILLION euro?

für diesen fischaufstieg?

echt jetzt?!

die haben sich wohl gedacht "zahln ma a bisserl mehr - dafür habn ma dann was gscheit´s" (sic!)

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soistes34 (463 Kommentare)
am 10.08.2015 10:08

Das ist wieder typisch das überstudierte,überbezahlte Experten
einen Rechenfehler machen ! In der Praxis sieht halt manchens
anders aus !

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am 10.08.2015 13:10

die waren nur im Kassieren Experten!

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pepiboeck (3.210 Kommentare)
am 11.08.2015 09:19

Ich glaube gar nicht dass die überstudiert sind, sondern vielmehr wieder ein paar Parteibuchdeppn zu Experten hochgejubelt wurden, die dann satt kassieren durften, es ist ja nicht so dass man an den Universitäten nichts lernt.

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weyrei (422 Kommentare)
am 10.08.2015 09:12

Wenn ich das Foto richtig deute, so befindet sich unterhalb des Aufstieges eine Schotterbank und die Überläufe münden in diese Schotterbank. Eigentlich klar, dass, wenn Fische in den Überlauf gespült werden, diese am Schotter landen und dort verenden. Da waren Experten ohne Hausverstand am Werk.

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am 10.08.2015 11:05

also, diese Öffnungen,
sind schon eine Ausgeburt eines besonderen "Expertenhirns".
Ich hoffe sie vergessen nicht,
ihren Hosenschlitz zuzumachen,
damit ihr Spatzerl nicht auch austrocknet.

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pepiboeck (3.210 Kommentare)
am 10.08.2015 09:11

Ja richtig, fragt sich nur wie lange Leute wie ich noch das Abonnement zahlen. Ich habe geschrieben dass die verantwortlichen Trotteln zurücktreten sollen. Fischaufstiege die funktionieren gibt es sehr viele in Europa, und die hätte man sich anschauen müssen. Irgend eine Betonrinne zu bauen ist zu wenig. Die ist ja auch viel zu klein. Die Massen der verendeten Tiere zeigen wie wichtig für die Fauna diese Aufstiege wären.

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pepiboeck (3.210 Kommentare)
am 10.08.2015 09:11

hätte die Antwort auf OÖN pur sein sollen!

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am 10.08.2015 09:04

OÖN- PUR:
schnell die Überschrift ändern,
und schon sind die kritischen Kommentare
der Vortage ausgetrixt.

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am 10.08.2015 13:07

nicht nur die kritischen stimmen zur Sache…

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MrRight (34 Kommentare)
am 10.08.2015 08:11

Und jetzt gibt's wieder keinen Schuldigen. Irgendwelche Sachverständigen sind die bösen.

Bürgermeister (SPÖ) und Baustadtrat (ÖVP) hätten laut eigenen Aussagen ja gern, aber konnten nicht. Tolles Management!

Gut, dass die neos den Stein ins Rollen gebracht haben. Und das ohne wichtige Posten.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 10.08.2015 08:33

da brauchts die nudelsiebler nicht, um tote fische zu sehen.

dass der pfuschbau eine panikreaktion und kniefall vor der eu war und ist, wusste man auch vorher.

im übrigen gebe ich tart recht.

lauter experten, die von nichts eine ahnung haben, vom nichts aber sehr viel..... traurig

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am 10.08.2015 13:09

hat mit der eu nichts zu tun, denn in der eu gibt es sicher 300 aufstiege, die funktionieren. einzig eine Steirer Angelegenheit, die ordentliche machen abgelehnt haben und zu deppert zum betonieren sind. so schaut aus.

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ej1959 (1.950 Kommentare)
am 10.08.2015 14:20

also ruflinger du kannst mit sicherheit auch nichts betonieren, denn du kannst zu jeder tages und nachtzeit blöd posten.
entweder du bist ein sandler mit internet, ein frühpensionist oder ein hackenstader. irgendwas stimmt nicht mit dir. deine postinge list man zu jeder tageszeit, irgendwas simmt da nicht

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am 10.08.2015 14:33

Wetten, dass ich schon mehr betoniert habe? Keller, Grundfesten, Decken. (Allerdings mehr in helfender Position zwinkern

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kyniker (652 Kommentare)
am 10.08.2015 15:29

...."in helfender Position"....

Der Fachterminus ist dann aber nicht "betonieren", sondern "schaufeln" zwinkern

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am 10.08.2015 16:21

… und es endet im Schubkarrenfahren zwinkern

Durchs Zuschauen sind aber auch schon einige klug geworden!

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am 10.08.2015 14:36

Wann ich auch poste: hat mit dem Murx nichts zu tun. Der besteht einfach.

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Funkenschuster (682 Kommentare)
am 10.08.2015 07:47

Ursachenforschung??
Pfusch- wo man hinschaut.Hauptsache Billig! Und die Verantwortlichen werden sich wieder drücken. Egal der Steuerzahler blecht-wie immer!
Wenn die Herren dies aus der eigenen Tasche zahlen müssten, würde die ganze Sache wahrscheinlich ganz anders aussehen.

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tart (238 Kommentare)
am 10.08.2015 07:22

Wo man auch hinschaut....Sachverständige, Experten, Scharlatane. Leute mit Hirn werden nicht hinzugezogen, weil sich die nicht auskennen. Billige Lösungen baut man nicht, weil billig = schlecht und schlecht funktioniert nicht. Ein paar tote Fische? Eh nur Köderfische.

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