Kirchenbeitrag: Wer wie viel zahlt und wie er verwendet wird
LINZ. Dieser Tage bekommen viele Menschen wieder einen Brief von der Kirchenbeitragsstelle zugestellt. Während die einen gleich einzahlen, bleiben andere säumig. So kommt es jedes Jahr auch zu Pfändungen. Wer den Beitrag jedoch bis Ende April zahlt, erhält drei Prozent Ermäßigung. Die OÖN beantworten die wichtigsten Fragen rund um den Kirchenbeitrag.
Wie viel Geld bringt der Beitrag der Diözese?
Der Kirchenbeitrag stellt die finanzielle Grundlage der Diözese Linz: 99,9 Millionen Euro kamen 2022 dadurch in die Kassen der Diözese. Die Zahlungsmoral der Oberösterreicher sei hoch, sagt Ursula Schmidinger, die den Fachbereich Kirchenbeitrag der Diözese Linz leitet. "94 Prozent zahlen ohne Rückstand ein." Dass der Kirchenbeitrag Grund für einen Austritt sei, erlebe sie nicht: "Der Kirchenbeitrag ist nicht hoch – im Durchschnitt 13 Euro pro Monat. Das ist leistbar. Es geht um die Wertigkeit: Bin ich bereit, etwas für die Kirche zu tun?"
Wer muss einen Kirchenbeitrag bezahlen?
Volljährige Menschen, die ein Einkommen beziehen und durch die Taufe Mitglied der katholischen Kirche sind, zahlen 1,1 Prozent des steuerpflichtigen Einkommens. Liegt kein Nachweis vor, muss die Kirche den Beitrag schätzen. Wem der eigene Beitrag zu hoch erscheint, der kann sich bei der Beitragsstelle melden. Finanzielle Belastungen werden berücksichtigt: "Es reicht ein Anruf oder eine E-Mail, damit wir mögliche Ermäßigungen eingeben können."
¹ Wofür wird der Kirchenbeitrag verwendet?
"Die Kirche ist eine der größten Arbeitgeberinnen des Landes. Ein überwiegender Teil des Geldes fließt deshalb in die Gehälter." 20 Prozent des Beitrags fließen in Schulen, Ausbildungsstätten und Bildungshäuser, die von der Diözese betrieben werden, auch Renovierungsarbeiten werden mit einem Teil des Geldes finanziert. Die Kirche sei in vielen Segmenten tätig – "von Obdachlosenbetreuung über mobile Pflegeeinrichtungen bis hin zur Telefonseelsorge."
¼ Was passiert, wenn der Kirchenbeitrag nicht bezahlt wird?
Gerät jemand mit den Zahlungen mehr als drei Jahre in den Rückstand, komme es zu einem Mahnverfahren. 2023 kam es zu 2407 Klagen – bei knapp 630.000 Beitragenden (0,39 Prozent). "Wir haben keine Freude damit. Uns liegt daran, dass es nicht so weit kommt", sagt Schmidinger. Zuerst werde 13 Mal der Kontakt mit den Betroffenen gesucht. Meldet sich die Person immer noch nicht, bekommt sie einen Brief vom Rechtsanwalt. "Das ist für die meisten ein Weckruf."
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