Falschgeld statt Gold: Vor 60 Jahren enttäuschte der Toplitzsee Schatzsucher
GRUNDLSEE. Im August 1959 wurden 17 Kisten mit Pfund-Blüten aus dem mysteriösen See geholt.
Im August 1959 blickte die Welt auf den Toplitzsee. Im mysteriösesten aller Salzkammergutseen suchten auf Initiative des deutschen Magazins Stern Taucher den berühmten Goldschatz, den die Nationalsozialisten gegen Kriegsende hier versenkt haben sollen.
Das Regime nutzte den kleinen unzugänglichen See zwischen 1943 und 1945 für allerlei Zwecke. Die Kriegsmarine führte hier Waffentests durch. Auch ließen die Nazis im See einiges verschwinden. Gerüchteweise sollen sie zu Kriegsende Goldreserven des Dritten Reichs, Hinweise für Nummernkonten und Kunstgegenstände versenkt haben.
Sauerstoffloses Wasser
Tauchexpeditionen nach 1945 erwiesen sich aber als extrem gefährlich. Weil das Wasser des Toplitzsees ab einer Tiefe von 20 Metern keinen Sauerstoff mehr enthält (aber dafür Salz), verrotten tote Bäume nicht, die am Seegrund liegen.
1959 wollte es der Stern aber trotzdem wissen und initiierte die bis dahin aufwändigste Tauchexpedition. Und tatsächlich wurden die Froschmänner auch fündig: Doch anstelle von Goldbarren brachten sie aus einer Tiefe von 80 Metern nur 17 Kisten mit Falschgeld an die Oberfläche. Es handelte sich um 50-Pfund-Noten mit einem damaligen Gegenwert von 380 Millionen Schilling. Das entspricht einem heutigen Wert von etwa 175 Millionen Euro. Die Blüten waren im Auftrag der Nazis entstanden und sollten über England abgeworfen werden, um dort Inflation anzufachen.
Im Jahr des Tauchgangs beflügelte der Rummel um den Toplitzsee trotzdem die Phantasien. 1959 wurde der Film "Der Schatz vom Toplitzsee" mit Gert Fröbe gedreht. Im James-Bond-Film "Goldfinger" (1964) findet der angebliche Goldschatz im See ebenfalls Erwähnung.
Nachdem am 6. Oktober 1963 ein Taucher bei einer illegalen Schatzsuche im Toplitzsee ertrank, wurde schließlich ein Tauchverbot verhängt, das bis 1983 dauerte. Im Jahr 2000 suchte das US-Tauchunternehmen Oceaneering drei Wochen lang mit modernsten Geräten den Seegrund ab und wurde doch noch fündig. Die Amerikaner bargen eine schwere Holzkiste vom Seegrund. Es stellte sich jedoch heraus, dass sie nur mit Bierkapseln gefüllt war. Eine ansässige Stammtischrunde hatte die Kiste 1983 im See versenkt, um Schatzsucher zu foppen.
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Derartige Blüten wurden auch über England abgeworfen, waren als Fälschungen für Fachleute nicht zu erkennen, bewirkten aber nichts, der Geldumlauf erhöhte sich nicht so , dass sich etwas verändert hätte.