Tagesgruppe im Altenheim hilft mit, pflegende Angehörige zu entlasten
ATTNANG-PUCHHEIM. Eine Tagesbetreuung für alte, pflegebedürftige Menschen bietet das Bezirksaltenheim an. Pflegende Angehörige werden dadurch entlastet und die alten Menschen können so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden bleiben.
Im Bezirksalten- und -pflegeheim Attnang-Puchheim werden schon länger Senioren tageweise betreut. „Die Nachfrage nach diesen Tagesheimplätzen ist größer geworden“, berichtet Bezirkshauptmann Peter Salinger, Obmann des Sozialhilfeverbandes. Daher wurde jetzt angegliedert an die Demenzstation eine eigene Tagesgruppe eröffnet – die erste im Bezirk Vöcklabruck.
Hier werden pflegebedürftige, alte Menschen tageweise von 7 bis 18 Uhr betreut. Sie bekommen hier ein Essen, eine Beschäftigungstherapie, können sich ins Wohnzimmer zum Fernsehen zurückziehen oder sogar ein Mittagsschläfchen machen.
Derzeit besuchen bis zu fünf Klienten die Tagesgruppe. Sie kommen aus dem Raum Schwanenstadt, aus Ampflwang und Schörfling. Nach dem Frühstück beginnt die Aktivierung – das reicht vom Basteln bis zum Malen. Gestern wurde ein Eierlikörkuchen gebacken, der am Nachmittag zum Kaffee gegessen wurde. Nach dem Mittagessen können sich die Senioren für ein Nickerchen in einen Ruheraum zurückziehen. Am Nachmittag stand gestern Nostalgie-Memory auf dem Programm – eine Form des unterhaltsamen Gedächtnistrainings.
„Wir haben eine Klientin, die anfangs überhaupt nicht gerne gekommen ist“, erzählt Pflegedienstleiterin Maria Leeb. „Jetzt will sie aber das Angebot gar nicht mehr missen.“
„Den Mitarbeitern wird einiges abverlangt“, zeigt Peter Salinger auf. „Sie müssen sich jeden Tag auf eine neue Klientel einstellen.“ Die Klienten werden professionell gefördert, ihnen wird auch die Scheu vor einem Heim genommen. Vor allem aber werden die pflegenden Angehörigen entlastet. „Sie bekommen ein, zwei Tage ein bisserl Luft“, berichtet Leeb.
Die tageweise Betreuung eines Seniors kostet 45 Euro pro Tag (zuzüglich einem 1/50 des Pflegegeldes). Dieser Tarif ist nicht kostendeckend. Der Sozialhilfeverband will dieses Angebot sukzessive ausbauen. Auskünfte erteilt Maria Leeb, Tel. (07674) 62711-300.