SP im Almtal erinnerte an die Sensenarbeiter
Beim Maiaufmarsch in Scharnstein war ich nicht der Einzige, der beim „Lied der Arbeit“ still blieb. Viele der rund 150 Teilnehmer kannten den Text nicht.
Die Sozialdemokratie hat nicht nur in Oberösterreich schon bessere Zeiten erlebt, gab Festredner Josef Weidenholzer bei der Maikundgebung in Scharnstein zu. Der Präsident der Volkshilfe Österreich wies als prominenter Gastredner aber auch darauf hin, dass angesichts der Wirtschaftskrise die Forderungen der SP aktueller den je seien. „Es kann nicht sein, dass die Verursacher dieser Krise ungeschoren davonkommen und die Opfer der Krise die Zeche bezahlen müssen“, sagt er – und forderte eine stärkere Belastung der Wohlhabenden.
Thomas Resch, Ortsvorsitzender der SP, erinnerte das Publikum an die große Tradition der Arbeiterbewegung im Almtal. Bereits 1909 hätten die Scharnsteiner Sensenarbeiter bei einem Streik einen arbeitsfreien 1. Mai gefordert. Erst zehn Jahre später sei daraus ein gesetzlicher Feiertag geworden.
Den Kampfgeist ihrer Vorgänger könnten die Roten in Scharnstein heute gut gebrauchen. Bei der Wahl im Herbst verlor die örtliche SP sowohl die Mehrheit im Gemeinderat als auch das Bürgermeisteramt an die VP.