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Die fabelhafte Motorsportwelt des Alois Höller

Von Thomas Fellhofer, 11. Dezember 2019, 00:04 Uhr
Die fabelhafte Motorsportwelt des Alois Höller
Zum „40er“ raste Alois Höller mit dem neuen Ford Fiesta – immer mit dabei: die AH-Racing-Crew. Bild: Fellhofer

GÖTZENDORF. 40 Championate in 30 Jahren holte der Götzendorfer Rennsportler.

Mit dem 40. Titel in seiner 30-jährigen Rennsport-Karriere schrieb der Götzendorfer Alois Höller heuer ein Stück österreichische Motorsport-Geschichte. Mit dem Gewinn der heimischen Staatsmeisterschaft, des internationalen FIA-Zone-Championats und der nationalen tschechischen und slowakischen Titel stockte der Haudegen seine bisher schon beachtliche Pokalsammlung auch heuer gehörig auf.

"Als ich 1989 mit dem Rallyecross-Sport begonnen habe, war ein Staatsmeistertitel mein großer Traum. Dass ich 30 Jahre später jetzt meinen insgesamt 40. Titel feiern kann, ist absolut unglaublich", freute sich der 57er Jahrgang.

Dabei waren die Anfänge der beachtlichen Karriere durchaus noch bescheiden zu nennen. Das Motorsportvirus hatte Alois Höller bereits in jungen Jahren infiziert: Als junger Mechaniker-Geselle fuhr er Autoslaloms und holte beim Mühlviertler Slalom-Cup und im OÖ. Feldcross-Cup die ersten Erfolge. Ein "scharfer" Fiat 128, zusammengeschraubt im Hinterhof und in der elterlichen Garage, musste als fahrbarer Untersatz herhalten. Schon damals wurden fehlende PS durch einen extraschweren Gasfuß ersetzt.

Die beherzte Fahrweise ist bis heute ein Markenzeichen Höllers. Damit machte er auch beim Einstieg in den Rallyecross-Sport im Jahr 1989 Furore: Denn auch der Fiat Uno Turbo war nicht unbedingt ein Kraftpaket. Dennoch raste der Mühlviertler bereits in seiner ersten Saison auf den dritten Platz in der Staatsmeisterschaft. 1990 ärgerte "Lois" seine PS-stärkeren Kollegen schon gehörig und zeigte ihnen schon in drei Rennen nur den Auspuff.

Die Zeit des Lancia

Als mit dem Uno Turbo endgültig nichts mehr zu gewinnen war, ging Höller wieder ans Schrauben, und 1992 stand ein Lancia Delta Integrale 16V nach Gruppe-N-Reglement in der Garage. Der Lohn für nicht gezählte Arbeitsstunden waren der zweite Platz in der Staatsmeisterschaft und fünf Tagessiege. Dazu zeigte der Feuerwehrmann, dass er es auch auf der Rallyepiste kann, und holte bei der bestens besetzten Waldviertel-Rallye einen fünften Platz. 1993 kam dann der große Durchbruch. Alois Höller war in diesem Jahr im Team von Sebring-Auspuff und Teamkollege der Formel-1-Asse Karl Wendlinger und Alexander Wurz. Mit acht Siegen bei acht Starts fuhr Alois Höller die Konkurrenz in Grund und Boden und sicherte sich den ersten Staatsmeistertitel.

Umstieg in die Königsklasse

Derart motiviert, wurde der Lancia Delta von einem seriennahen Fahrzeug in einen echten Rennwagen umgebaut. Mehr als 400 PS quetschten Höller und seine Mechaniker-Bande aus dem Zweiliter-Triebwerk heraus. Dabei begab man sich mitunter auf dünnes Eis: So zerplatzten im Jahr 1995 mit dem Turbolader in der letzten Runde des Rennens in Melk die Titelhoffnungen – und auch so manch möglicher Tagessieg löste sich im wahrsten Sinne des Wortes in Rauch auf.

1996 waren Höller und die hochkarätige Technik eine Einheit: Mit der ÖM, der FIA-Zone und dem tschechischen Titel katapultierte er sich endgültig in den heimischen Rallyecross-Olymp und wurde fortan in einem Atemzug mit Legenden wie Franz Wurz, Herbert Grünsteidl oder dem viel zu früh verstorbenen Herbert Breiteneder genannt.

Rücktritt vom Rücktritt

Als der Lancia langsam, aber sicher in die Jahre kam und ein beruflicher Wechsel ins Haus stand, entschloss sich der Götzendorfer im Jahr 1999, den Lancia einzumotten. Legendär nicht nur der Abschlusssieg, sondern auch die Siegesfeier – diese wurde natürlich mit Schlägl Bier zelebriert, welches nach dem Rennen ebenso wenig fehlen darf wie die Leberknödelsuppe vor dem Start.

Alois Höller hatte wahrscheinlich schon im "letzten" Rennen gemerkt, dass ihn der Rennsport nicht loslassen würde: Unmittelbar nach der Jahrtausendwende war er wieder da. Zuerst noch einmal mit dem reaktivierten Lancia – und dann mit einem Ford Focus, der ursprünglich für die Rallye-WM aufgebaut wurde. Mit deutlich mehr als 500 PS und einer Beschleunigung von 0 auf 100 in knapp zwei Sekunden landete der Routinier einen Coup nach dem anderen. Nationale und internationale Titel wurden mit dem zuerst in Weiß, dann in Rot und zuletzt in Rubblemaster-Gelb lackierten Gefährt bis 2018 zu fixen Begleitern.

Unvergessen ist auch die 50er-Feier in Horn. Dabei verwandelten die Götzendorfer Fans das Fahrerlager regelrecht in eine Wagenburg. Schon bei der Feier wurde gewitzelt, dass man wohl auch den 60er noch am Ring feiern werden würde. Man sollte recht behalten: Zum 60er gönnte sich Alois Höller ein neues Rennauto. Gemeinsam mit seinem Team baute er einen Ford Fiesta 4x4 völlig neu auf und schuf damit die Voraussetzungen für die Titel 36 bis 40. Zu diesen könnten im kommenden Jahr noch weitere dazukommen: Ein Jahr möchte der Götzendorfer auf alle Fälle noch dranhängen – und wer kann schon sagen, was danach kommt...

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Autor
Thomas Fellhofer
Lokalredakteur Mühlviertel
Thomas Fellhofer
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