"Die Bundesstraße ist für Arbing ein Segen, aber auch ein bisschen Fluch"

Mit 17:2 Stimmen wurde am Donnerstagabend Hermine Leitner (VP) im Gemeinderat zur neuen Bürgermeisterin von Arbing gewählt. Die ausgebildete Heilmasseurin und bisherige Vizebürgermeisterin der 1500-Einwohner-Gemeinde tritt damit in die Fußstapfen von Josef Hiesböck. Neuer Arbinger Vizebürgermeister ist Jakob Kragl.

Sich für andere zu engagieren, sei ihr praktisch in die Wiege gelegt worden, sagte Leitner am Freitag beim Besuch der OÖN im Arbinger Gemeindeamt: "Meine Mutter hat mir das vorgelebt. Sie hat sich im Roten Kreuz engagiert und hat auch in der Nachbarschaftshilfe viel bewegt." Der Einstieg in die Politik erfolgte für die gebürtige Arbingerin über die Junge Volkspartei. 2006 wurde sie Gemeindeparteiobfrau, drei Jahre später Vizebürgermeisterin. Darüber hinaus leitet sie die Initiative "Gesunde Gemeinde" und war Sektionsleiterin für Turnen im Sportverein. Heuer im August wurde Hermine Leitner schließlich gefragt, ob sie den Schritt an die Gemeindespitze machen wolle.

"Ich habe ziemlich schnell zugesagt und traue mir zu, dass ich diese Aufgabe gut erledigen kann. Ich bin ein positiv denkender Mensch und finde auch schnell einen persönlichen Zugang zu anderen", sagt Leitner, die sich in den vergangenen zwei Wochen bereits als amtsführende Vizebürgermeisterin einarbeitete. "Den Großteil der Arbeit machen die sogenannten kleinen Dinge aus. Aber gerade damit kann man für die Menschen viel erreichen."

Arbing zeichne sich durch die attraktive Lage an der B3 und der Donauuferbahn aus. "Die Bundesstraße ist für Arbing natürlich ein Segen, aber auch ein bisschen Fluch", sagt Leitner. Einerseits habe sich dadurch die Gemeinde als Inkoba-Standort wirtschaftlich gut entwickeln können. "Aber es gibt natürlich auch Gefahrenpunkte. Da sind wir dran, noch das eine oder andere zu verbessern. Etwa mit einem Linksabbiegestreifen zum Sportplatz."

Von Leitbetrieben wie Fürholzer, Grabmann oder Petschl profitiere die Gemeinde nicht nur über die Kommunalsteuer für rund 200 Arbeitsplätze. "Menschen, die in Arbing arbeiten, suchen auch nach einem Platz zum Wohnen für sich und ihre Familie." Deshalb sei es wichtig, die gute Infrastruktur mit Kindergarten, Volksschule, Ärztin, Nahversorger, Turnhalle und Freibad zu erhalten. "Das ist finanziell nicht immer einfach, aber es entscheidet darüber, ob sich Familien hier ansiedeln oder woanders", will Leitner auf gesunde Gemeindefinanzen achten, damit Arbing als Wohngemeinde attraktiv bleibt. Auch wenn es aufgrund der Immobilien-Ertragssteuer zunehmend schwieriger werde, Bauland zu erschließen.

Neben der Sicherheit entlang der Bundesstraße will Leitner auch den Hochwasserschutz verbessern: Um Überschwemmungen nach Starkregen zu verhindern, sollen beim Arbingerbach und beim Neuhauserbach zwei Rückhaltebecken errichtet werden.