Abgesagte London-Sprachwoche wird in Grein virtuell abgehalten

"Die Stille in der Klasse war unheimlich. Ich sah ungläubige Blicke, und die Gehirne der Schülerinnen und Schüler schienen sich zu weigern, das soeben Gehörte zu verarbeiten." So erlebte Fachlehrer Harald Klammer jenen Augenblick, als er Mitte März die Schüler der vierten Klassen über die Absage der London-Woche informieren musste.

Ein Jahr lang hatten sich die Jugendlichen auf diese Sprachreise vorbereitet. Klammer: "Aus Vorfreude hatten manche Schüler einen 100-Tage-Countdown zelebriert." Was als absoluter Höhepunkt des Schuljahres geplant war, zerplatzte angesichts der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Reisebeschränkungen.

Genau in dieser Woche hätten Big Ben, Madame Tussauds, das London Eye und der Buckingham Palace Besuch aus Grein bekommen. Nun gibt es statt Queen und Horse Guards auch an der HIT Grein Home Schooling. Um die Enttäuschung einigermaßen wettzumachen, hat das Lehrerteam eine virtuelle London-Reise für seine Schüler zusammengestellt und analog dem vorgesehenen Reiseprogramm Aufgaben für daheim ausgetüftelt. "Wir wollen durch eine Mischung aus Informationen, Aktivitäten und Spaß den Schülern und Schülerinnen ein kleines bisschen ‚London-Feeling für zu Hause‘ liefern und so gemeinsam die Arbeit an dem Projekt weiterführen und zu einem Abschluss bringen", lautet die Motivation des Lehrerteams. Es gibt kaum Trost in Bezug auf das Verpasste, aber die Lehrer der NMS HIT Grein möchten das Feuer für die Weltstadt London am Brennen halten – in der Hoffnung, dass eines Tages möglichst viele ihrer Schüler das heuer Versäumte doch noch nachholen können.