Einzige Mühlviertler Molkerei beliefert Wiener Großküchen mit Bio-Produkten
LEMBACH. "Besser Bio" ist in der Molkerei Lembach nicht nur ein Etikett, sondern Programm.
Zwölf beherzte Biobauern aus dem Mühlviertel nutzten den EU-Beitritt Österreichs vor 20 Jahren, um die Biomolkerei Lembach aus der Taufe zu heben. Johann Furtmüller, Landwirt aus Altenfelden, leitet das Unternehmen heute erfolgreicher denn je. Die Geschichte der einzigen Molkerei, die im Mühlviertel noch verblieben ist, ist so interessant wie wechselhaft: "Damals waren wir 12 Landwirte, die in der Direktvermarktung verankert waren. Nach dem EU-Beitritt haben wir gesehen, dass vor allem deutsche Molkereien das Bio-Segment viel professioneller bedienen, und wir konnten neben diesen Produkten nicht bestehen", erinnert sich Furtmüller. Was folgte, war die Gründung der Bio-Molkerei, der Kampf gegen übermächtige konventionelle Konkurrenten, das Aufbrechen gewisser Märkte und viel Überzeugungsarbeit. 1998 startete man enthusiastisch die Produktion. Der Zeitpunkt war ob gefüllter EU-Fördertöpfe nicht schlecht gewählt, eine Molkerei zu gründen, war allerdings in dieser Zeit sehr ungewöhnlich. "Wir haben anfänglich etwas mehr als eine Million Kilo Milch pro Jahr verarbeitet. Im Vorjahr waren wir bei fünf Millionen Kilogramm", erzählt der überzeugte Biobauer Johann Furtmüller.
"Besser Bio" steht auch als Markenname auf den Produkten, die in Lembach aus Mühlviertler Biomilch gewonnen werden. "Wir sind Österreichs einzige Molkerei, in der ausschließlich biologisch produzierte Milch verarbeitet wird", erklärt Furtmüller. Er ist übrigens der Einzige, der von den Gründungslandwirten noch an Bord ist. Gemeinsam mit dem bayrischen Familienunternehmen Innstolz gehört ihm die Molkerei. Über das Innstolz-Logistikzentrum in Deggendorf und über die Vertriebswege der NÖM in Baden bei Wien werden die "Besser Bio"- Produkte an den Mann gebracht. Dabei findet man die Milchprodukte entweder im Bio-Fachhandel oder in Großküchen von Krankenhäusern, Altenheimen oder Kindergärten in Wien. 14 Mitarbeiter sind in der letzten Mühlviertler Molkerei beschäftigt. Die Seele des Hauses ist Edith Weiß, die hier alles im Griff hat: "Sie schafft es, dass die Bio-Milch in den richtigen Mengen zur richtigen Zeit zu den richtigen Produkten verarbeitet wird, und das seit 18 Jahren in gleichbleibend hoher Qualität", kommt der Chef fast ins Schwärmen.
Biologische Lebensmittel boomen immer mehr. Deshalb wird der Rohstoff Bio-Milch immer gefragter. Mit Kooperationsbereitschaft und Zuversicht soll auch in Zukunft der Markt mit biologisch produzierten Milchprodukten aus dem Mühlviertel beliefert werden. (fell)
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