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Mit dem Zug in die Freiheit: Fünf Öffi-Touren in Oberösterreich

Von Judith Pointner, 25. Mai 2022, 16:48 Uhr
Die Überschreitung der Hohen Schrott von Langwies nach Bad Ischl ist nur etwas für Geübte. Bild: jup

OBERÖSTERREICH. Von der gemütlichen Wanderung bis zur Klettersteig-Tour: Wir empfehlen fünf Berg- und Natur-Ziele in Oberösterreich, die einfach mit Öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind.

Der Rucksack ist gepackt, die Wanderschuhe geschnürt, der Wetterbericht gelesen und für gut befunden – Alles ist auf Schiene für einen perfekten Tag am Berg. Auf Schiene erfolgt auch die Anreise, hinaus aus der Stadt, hinein in die Natur – zumindest bei den folgenden fünf Touren.

Wer einen kleinen Mehraufwand bei der Planung und den ein oder anderen Zusatz-Kilometer nicht scheut, dem eröffnen sich in Oberösterreich viele lohnende Ziele, die sich umweltschonend und bequem per Bahn und Bus erreichen lassen. Über Staus bei der Anfahrt und Parkplatzprobleme muss man sich keine Sorgen machen, während man seinen ökologischen Fußabdruck verkleinert.  

Von der gemütlichen Wanderung ins Ausseer Land über die fordernde Überschreitung der Hohen Schrott bis hin zum kleinen Klettersteig-Abenteuer im Tal der Feitlmacher: OÖN-Redakteurin Judith Pointner hat fünf Touren-Tipps mit öffentlicher Anreise für Sie ausprobiert. Ab zum Bahnhof, fertig, los! 

1. Genusswanderung durch das Koppental

Bald ist das Ziel erreicht: Im letzten Drittel der Tour hat man von der Ortschaft Sarstein aus einen grandiosen Ausblick auf die Trisselwand. Bild: jup

Direkt an der Bahnhaltestelle "Obertraun Koppenbrüller Höhle", die man vom Linzer Hauptbahnhof aus in gut zwei Stunden erreicht, beginnt der frisch sanierte Koppental-Wanderweg, der seine Begeher gemütlich und wildromantisch entlang der tosenden Traun ins Ausseer Land führt.

Der schön angelegte Pfad schlängelt sich bei nur geringen Steigungen durch das Koppental zwischen Sarstein und Zinken. Er ist auch für Familien mit Kindern bestens geeignet. Etwa auf halbem Weg lädt das Schutzhaus Koppental mit regionalen Schmankerln zur Einkehr. 

Die Schutzhütte Koppental verwöhnt Besucher mit Schmakerln aus der Region. Bild: jup

Zwei bis drei Stunden sollten gemütliche Geher einplanen, bis sie den Bahnhof Bad Aussee erreichen. Von dort sind es noch gut 20 Minuten zum Ortszentrum und zum Café Lewandofsky-Temmel, wo man sich ein Eis verdient hat. Wer noch nicht genug gewandert ist, dem bieten sich im Ausseer Land eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich die Füße weiter zu vertreten. So kann die Tour beispielsweise zum Sommersbergsee oder Ödensee beliebig verlängert werden.

Wildromantisch führt der frisch sanierte Weg entlang der Traun hinein ins Koppental. Bild: jup

Von Obertraun nach Bad Aussee:

  • Länge: ca. 9 Kilometer
  • Höhenmeter: ca. 300 hm
  • Ausgangspunkt: Bahnhaltestelle Obertraun Koppenbrüllerhöhle
  • Endpunkt: Bahnhof Bad Aussee
  • Einkehrtipps: Gasthaus Koppenrast (koppenrast.at), Schutzhütte Koppental (koppental.at), Mostschenke Sarsteinrast, Café Lewandofsky-Temmel (temmel.com)

2. Über die beiden Sonnsteine

Am Gipfel des Kleinen Sonnstein ist man selten allein. Bild: FILIPP

Wer schon einmal an einem schönen Sonntag entlang der B145 von Gmunden in Richtung Ebensee gefahren ist, dem wird das Parkplatzchaos am Fuße des Kleinen Sonnsteins nicht entgangen sein – ein Ärgernis, das sich trittsichere Wanderer bei dieser Paradetour im Salzkammergut ersparen.

In nur 1:13 Stunden erreicht man den Ausgangspunkt der Tour mit dem Zug vom Linzer Hauptbahnhof aus. Von der Bahnhaltestelle Ebensee Landungsplatz führt der gut beschilderte Weg hinter der Pfarrkirche hinauf zum Großen Sonnstein (1037 Meter) und dann weiter über eine kurze seilversicherte Stelle (kann auch umgangen werden, wenn man einen Umweg in Kauf nimmt) zum Kleinen Sonnstein (923 Meter) hoch über Traunkirchen.

Sein großer Bruder ist etwas weniger frequentiert. 

Ein Wanderweg führt vom Gipfel vorbei an der Sonnsteinhütte hinunter zur Haltestelle Traunkirchen Ort, von wo aus die Rückreise angetreten wird. Auf dem Weg bieten sich dem Wanderer immer wieder grandiose Ausblicke auf den Traunsee, hinüber zum Traunstein und auf die Schlafende Griechin. 

Zwischen Ebensee und Traunkirchen bieten sich den Sonnstein-Überschreitern immer wieder schöne Ausblicke auf den Traunsee und seinen Wächter, wenn er sein Haupt nicht gerade in Wolken hüllt. Bild: jup

Sonnsteinüberschreitung: 

  • Länge: ca. 6,5 km
  • Höhenmeter: ca. 820 hm
  • Ausgangspunkt: Ebensee Landungsplatz
  • Endpunkt: Traunkirchen Ort
  • Einkehrtipps: Restaurant "Zur Post" in Ebensee, Sonnsteinhütte (sonnsteinhuette.at), See-Café Johannsberg in Traunkirchen (cafejohannsberg.at)

3. Über das doppelte Lottchen im Almtal

Das Gipfelkreuz des Zwillingskogel thront hoch über dem Almtal zwischen Grünau und Scharnstein.

In nicht einmal eineinhalb Stunden bringt uns der Zug von der Landeshauptstadt aus ins schöne Almtal. Direkt von Bahnhof Grünau folgt man der Beschilderung zum Zwillingskogel (1402 m). Der beliebte und aussichtsreiche Gipfel in unmittelbarer Nachbarschaft des Traunsteins wird meist vom Hauergraben aus bestiegen, weshalb der Weg von Grünau als der einsamere, aber nicht minder schöne gilt.

Der gut markierte, aber an manchen Stellen steile und schmale Steig, der sich durch einen Hochwald auf der Südseite zum Gipfel schlängelt, sollte bei Nässe oder Schnee gemieden werden. Nach gut zweieinhalb Stunden Aufstieg, auch über kurze seilversicherte Passagen, wird manch einer über den gut frequentierten Gipfel überrascht sein. Von dort aus geht es in über den langgezogenen Kamm in Richtung Durchgang weiter. Motivierte und trittsichere Wanderer verlängern von dort aus die Tour über das Trapez und Steineck (1418 m). 

Am sogenannten "Durchgang" können ausdauernde Geher die Tour Richtung Traunsee fortsetzen. Bild: jup

Wer sich bereits nach dem Tale sehnt, steigt hier in der Hauergraben ab und folgt schlussendlich der asphaltierten Straße zur Bahnstation Traxenbichl. Die Wartezeit auf den nächsten Anschluss vertreibt man sich mit einem erfrischenden Fußbad in der nahe gelegenen Alm. Alternativ kann man auch nach Grünau zurück- und bei den Almwirtinnen einkehren. 

Nahe der Bahnhaltestelle Traxenbichl wartet die glasklare Alm mit eiskaltem Wasser und schattigen Plätzchen auf. Bild: jup

Zwillingskogel-Überschreitung:

  • Länge: ca. 12,2 km
  • Höhenmeter: ca. 950 hm
  • Ausgangspunkt: Bahnhof Grünau im Almtal
  • Endpunkt: Bahnstation Traxenbichl bei Scharnstein
  • Einkehrtipps: Keine Einkehr entlang des Wanderung

4. Ewig lang durch Latschen hatschen

Bild: jup
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Los geht's! Traumhafte Ausblick vom Petergupf auf die zu bewältigende Strecke. Bild: jup

Trittsicher, schwindelfrei und konditionsstark sollten diejenigen sein, die die Überschreitung der Hohen Schrott (1.839 m) zwischen Petergupf im Nordosten und Hochglegt im Südwesten in Angriff nehmen. Belohnt werden sie für ihre Mühen mit grandiosen Ausblicken in Richtung Traunstein, Dachstein und Totes Gebirge. Wegen einiger anspruchsvoller Schlüsselstellen sollten sich nur erfahrene Bergwanderer bei stabilem Wetter und trockenen Verhältnissen an diese Tour wagen. 

Der Quergang kann bei Schnee oder Nässe gefährlich werden. Bild: jup

Weil die Bahnhaltestelle Langwies im Vorjahr aufgelassen wurde, fährt man vom Bahnhof Ebensee ein Stück mit dem Postbus bis zur Bushaltestelle Langwies/Traun. Die schnellste Verbindung von Linz Hauptbahnhof dauert 1:45 Stunden. Man überquert die Brücke über die Traun und steigt teils steil über die Brombergalm hinauf zum Petergupf (1616 m).

Wie auf einem ewig langen Laufsteg, gesäumt von Latschen, fühlt man sich bei der Überschreitung der Hohen Schrott. Bild: jup

Quasi parallel zur B145 – nur gut 1000 Meter höher – führt der von Latschen gesäumte Weg einem Laufsteg gleich über das Schrottmassiv über den Bergwerkskogel (1689 m) und den Mittagkogel (1790 m) zur Hohen Schrott (1839 m), weiter zum Hochglegt (1784 m) und dann hinunter nach Bad Ischl, wo man gemütlich wieder in den Zug nach Hause einsteigt.

Am Hochglegt angekommen darf man getrost – Achtung Wortspiel – die Beine hochlegen und einen Blick zurück auf das Schrottmassiv werfen. Bild: jup

Schrott-Überschreitung:

  • Länge: ca. 17 km
  • Höhenmeter: ca. 1550 hm
  • Ausgangspunkt: Bushaltestelle Langwies/Traun
  • Endpunkt: Bahnhof Bad Ischl 
  • Einkehrtipps: Keine Hütten entlang der Bergtour, Gasthäuser und Cafés in Bad Ischl

5. Kraxl-Spaß im Tal der Feitlmacher

Auf der Beisteinmauer kommen Anfänger wie Fortgeschrittene auf ihre Kosten. Bild: Stefan Brunner

Wer sich gern in die Vertikale begibt, der findet im Ennstal mit der Beisteinmauer (632 m) ein kleines Paradies, das sich von der Bahnhaltestelle Trattenbach nach gut 30 Minuten Fußmarsch erreichen lässt. Vom Bahnhof aus folgt man der Beschilderung in Richtung Kletterzentrum Trattenbach und gelangt durch das Museumsdorf – die Trattenbacher Taschenfeitel-Erzeugung gehört übrigens zum Immateriellen UNESCO-Kulturerbe – zum Einstieg. 

Dort hat der Kletterer erst einmal die Qual der Wahl: Auf der steilen, systematisch mit gut gepflegten Klettersteigen überzogenen Wand kommen Anfänger wie Fortgeschrittene gleichermaßen auf ihre Kosten. Vom Übungsklettersteig "Little Rock" bis zur "Mammut-Route" (E) kann man hier aus einer Vielzahl von Varianten wählen, um auf den beschaulichen Gipfel (632 m) zu gelangen. 

Eine Vielzahl an Routen (von B/C bis E) führen auf den Gipfel. Bild: Stefan Brunner

Dank der südlichen Ausrichtung und geringen Höhe können hier schon bald im Frühling und noch spät im Herbst kurze Klettersteig-Touren unternommen werden. Der gut frequentierte Kletterpark eignet sich auch für Einsteiger. Hungrige Kletterer stärken sich nach der Kraxelei beim Mostheurigen Mitterhumer unweit des Einstiegs. 

Sprosse für Sprosse dem Himmel entgegen: Ein lange Seilbrücke und eine spektakuläre Himmelsleiter gehören zu den Gusto-Stückerln im Klettersteig-Park. Bild: Stefan Brunner

Kletterzentrum Trattenbach:

Tipps zur Planung: 

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Autorin
Judith Pointner
Redakteurin Online
Judith Pointner
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6  Kommentare
6  Kommentare
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spektator (2.077 Kommentare)
am 27.05.2022 17:49

na ja...nett...
aber die ÖBB arbeitet ja massiv mit ihrer unsinnigen "Reservierungsstrategie" un d Zugsverweise trotz gültiger Bahnkarten
dass man (insbesondere wenn mehrere Personen reisen) denn doch lieber das ohnedioes vorhandene Auto nimmt.
Interessant wären solche Informatioen eventuell für Touren
wo man nicht am Ausgangspunkt zurückkommen muß und dann eine GÜNSTIGE Retourfahrmöglichkeit zum Ausgangspunkt hätte
(oder doch ansonsten solches wie gewohnt mit zwei Autos plant und durchführt!)

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detti (1.798 Kommentare)
am 27.05.2022 09:02

Die Überschrift ist irreführend. Bei nahezu allen vorgestellten Routen gibt es mehrere Umstiege und Bus mit Zug kombiniert und das ist mühsam. Gut gemeint, aber....

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Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 26.05.2022 19:08

Mit dem Zug in die Freiheit: ?
wer war wo gefangen?😉

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ECHOLOT (8.818 Kommentare)
am 26.05.2022 09:42

Zuerst mal zugsganituren aufstocken u zuglinien ausbauen!

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weisse_schokolade_ (221 Kommentare)
am 26.05.2022 11:30

Und bessere Preise - gerade wenn man zu dritt oder viert mit dem Auto hinfährt und die Kosten mit den Öffi-Preisen vergleicht, wirds für 90 % schnell unattraktiv, den Bus/Zug zu nehmen! Und da ist die Bequemlichkeit und Flexibilität noch nicht eingerechnet, beim Zug kann ich nicht eben mal eine ganze Garnitur Wechselkleidung einpacken, wenn ich das nicht extra mittragen will ... Leider braucht es zb in diesem Bereich noch so einiges, bis öffentliche Verkehrsmittel attraktiver als das Auto werden ...

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spektator (2.077 Kommentare)
am 27.05.2022 17:52

ein wahres Wort !

Ja die Grünillusionisten ....grau ist eben alle Theorie
Insbesondere wenn man das Auto sowieso stehen hat.

Nett vielleicht für Schulklassen....

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