Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Markus Hein: "Wir werden die Kirche im Dorf lassen"

Von Herbert Schorn, 21. Mai 2019, 00:04 Uhr
"Wir werden die Kirche im Dorf lassen"
Was wird sich nach dem Bruch des Abkommens ändern? „Nicht viel“, glauben die meisten. Bild: Weihbold

LINZ. Nach Lugers Aus für das Abkommen mit der FPÖ bleibt Parteichef Hein gelassen: "Es wird sich nicht viel ändern".

Betont gelassen reagiert Vizebürgermeister Markus Hein (FP) auf die Kündigung des Arbeitsübereinkommens, das SPÖ und FPÖ nach der Gemeinderatswahl in Linz geschlossen hatten. Wie der Linzer Bürgermeister und SP-Chef Klaus Luger gestern bekannt gab, sei durch das sogenannte Ibiza-Video eine rote Grenze überschritten worden, die die FPÖ auf allen Ebenen betreffe. Deshalb stoppte er das Abkommen mit sofortiger Wirkung.

"Wir werden die Kirche im Dorf lassen", reagiert Markus Hein, der erst Anfang März Detlef Wimmer als Linzer FP-Chef abgelöst hatte, kühl auf Lugers Kick aus dem Abkommen. "Dieses Übereinkommen hat sich ausschließlich auf Sachthemen bezogen. Und ich gehe davon aus, dass die SPÖ diese Themen weiterhin mit uns machen wird." Ideologisch seien die beiden Parteien ohnehin "nie auf eine gemeinsame Linie" gekommen.

Baier: "Etikettenschwindel"

Lugers Ankündigung sieht er als "parteipolitisches Manöver", angetrieben durch die Bundes-SPÖ: "Es macht den Eindruck einer Sippenhaftung, bei der jeder von der FPÖ in eine Schuld hineingedrängt wird, die er nicht hat." Doch wie geht es ihm persönlich damit? "Ich kann Berufliches von Persönlichem gut trennen. Wir werden weiter gut zusammenarbeiten." Ist er von Luger gar nicht enttäuscht? Hein weicht aus: "In der Politik kann mich nicht mehr viel enttäuschen."

Auch alle anderen Parteien des Linzer Gemeinderates sehen kaum Auswirkungen auf die politische Arbeit durch den Schritt des Bürgermeisters. Er hatte nach der Wahl 2015 nicht nur mit der FPÖ, sondern auch mit der ÖVP und den Grünen (weniger weitreichende) Abkommen vereinbart.

Vizebürgermeister Bernhard Baier (VP) nennt Lugers Abbruch nun "Etikettenschwindel": "Er tut mit der FPÖ weiter und nennt es Spiel der freien Kräfte." Der Stadtchef hatte gestern angekündigt, sich ab sofort für jeden Beschluss Mehrheiten im Gemeinderat zu suchen. Gespräche über neue Übereinkommen führte Luger laut den Parteienvertretern weder vorher noch sind sie geplant.

"Auch Kompetenzen ändern"

VP-Chef Baier findet den Bruch des Abkommens an sich richtig. "Nur hätte es schon viel früher eine klare Ansage gebraucht", sagt Baier und bezieht sich auf die Nähe von Teilen der Partei mit den Identitären (siehe auch Seite 29). Auch Gerlinde Grünn (KPÖ) hatte schon damals das Ende des Abkommens gefordert.

Stadträtin Eva Schobesberger, zugleich Linzer Grünen-Chefin, plädiert für umfassendere Maßnahmen. Sie will, dass auch die Zuständigkeiten in der Stadtregierung geändert werden. Vor allem der Bereich Infrastruktur und Stadtplanung sollten von den Freiheitlichen wegwandern: "Das sind die Zukunftsressorts." Die FPÖ habe diese Ressorts nicht umsonst zugesprochen bekommen: "Die Grundlage dafür war ja das Arbeitsübereinkommen", sagt Schobesberger. "Wenn sich in der Ressortaufteilung nichts ändert, ist dieser Schritt nur reine Kosmetik." Doch die Zuständigkeiten sollen bleiben, wie sie sind. Auch Lorenz Potocnik, Fraktionschef der Neos, vermutet, dass Lugers Schritt eher taktisch motiviert war: "Ich traue dem allen nicht. Es könnte sein, dass alles so weitergeht wie bisher." Nachsatz: "Ich glaube nicht, dass es hier um Linz gegangen ist."

Sozialistische Jugend

Rückendeckung für Bürgermeister Klaus Luger gab es gestern ausnahmsweise auch von der Sozialistischen Jugend (SJ). Sie, die parteiintern zu den schärfsten Kritikern Lugers zählt, sah im Aus des Arbeitsübereinkommens zwischen SPÖ und FPÖ im Linzer Gemeinderat einen „bedeutsamen Schritt“.

Knapp 84 Prozent - so viel Zustimmung bekam Luger im Vorjahr bei der Wiederwahl zum Stadtparteivorsitzenden. Die vielen Streichungen seien seiner Zusammenarbeit mit der FPÖ geschuldet, sagte Luger damals.

Das Ibiza-Video und seine Auswirkungen

OÖN-Politikchef Wolfgang Braun über die Folgen der Ibiza-Affäre für die oberösterreichische Landesregierung, das Proporzsystem und den bevorstehenden Wahlkampf.

mehr aus Linz

2 Tonnen schwere Spule stürzte in Linzer Firma auf Arbeiter (29)

Zeugenaufruf: Radfahrer (60) bei Kollision mit Pkw in Haid verletzt

Zimtwirbel ab Herbst wieder in Linz

14-Jähriger bedrohte in Puchenau 4 Kinder mit Messer

Autor
Herbert Schorn
Redakteur Kultur und Leben
Herbert Schorn

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

8  Kommentare
8  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Eneso (303 Kommentare)
am 21.05.2019 09:48

Rot-Blau in Linz bleibt auch weiterhin bestehen, nur es ist jetzt inoffiziell. Jahrelange hat der Luger die Menschen für dumm verkauft und behauptet es bestehe keine Koalition zwischen SPÖ und FPÖ in Linz, um heute dann doch die Koalition zu beenden, haha. Auf Druck der Bundes-SPÖ. Vermutlich wurde ihm mit Parteiaustrittsverfahren gedroht. Vor der Pressekonferenz traf sich Luger aber noch mit Hein(FPÖ) um ihm mitzuteilen, dass er auf Druck der Bundes-SPÖ handelt, aber weiterhin mit der Linzer FPÖ Zusammenarbeit wird. Die Linzer FPÖ, wird weiterhin all ihre wichtigen Ressours, wie Infrastruktur und Finanzen behalten und das erste Statement der Linzer-FPÖ zeigen eindeutig, dass die Koalition weitergeführt wird.

lädt ...
melden
FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 21.05.2019 15:34

Vermutungen, Behauptungen, Verdächtigungen, Lügen. Typisch für Sie. Ebenso wie die persönlichen Beleidigungen, die jetzt kommen werden.

lädt ...
melden
lentio (2.770 Kommentare)
am 21.05.2019 05:08

Im Grunde ist es nicht mehr erträglich, wie diese Zeitung an ihren Jungs von der FPÖ hängt... Jeden Tag mindestens ein Artikel, welcher vergeblich versucht zu beschönigen, zu verharmlosen oder irgendeine Position der FPÖ zu erklären...

lädt ...
melden
FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 21.05.2019 01:39

Der Knecht der OÖVP, Bernhard Baier, verliert kein Wort über das wirkliche Business as Usual von Stelzer. Also sollte er einfach nur die Klappe halten.

lädt ...
melden
ileda (305 Kommentare)
am 21.05.2019 14:10

Wer hat uns denn den Mist eingebrockt?
WER HAT UNS DENN DEN MIST EINGEBROCKT?
NA WER???!!!

Der KURZ und seine ÖVP haben uns den Mist eingebrockt!!!

lädt ...
melden
spoe (13.503 Kommentare)
am 21.05.2019 15:30

Aha. Ist das der neue Slogan der Untergriffigen, der Startschuss zu den übernächsten Wahlen?

lädt ...
melden
ileda (305 Kommentare)
am 21.05.2019 16:02

Super gell?
Flott und wahr - sowas kennen die Schwarzblaubraunen gar nicht zwinkern

lädt ...
melden
ileda (305 Kommentare)
am 21.05.2019 16:10

Und für den Rundfunk- und Fernsehspot holen wir uns die begnadete, aber leider seit gerade eben arbeitslose Hartinger-Klein. Die kann das!

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen