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Linzer Dreifaltigkeitssäule: Der Kampf gegen die Spuren der Zeit

Von Julia Popovsky, 16. Mai 2019, 00:04 Uhr
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Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Das Wahrzeichen am Hauptplatz wird um 350.000 Euro generalsaniert Im Juni beginnen die Bauarbeiten mit dem Einrüsten der Säule.

Vom Linzer Hauptplatz ist die Dreifaltigkeitssäule nicht mehr wegzudenken, das Wahrzeichen ist für viele Linzer und Touristen ein beliebter Treffpunkt. Doch der Zahn der Zeit hat an der rund 300 Jahre alten Säule genagt: Deshalb wird sie nun generalsaniert.

"Daran führt kein Weg vorbei. Sofern das Wetter es zulässt, wird im Juni mit der Einrüstung begonnen", sagt der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP). Für die Dreifaltigkeitssäule ist es nicht die erste Restaurierung, erstmals wurde sie in den Jahren 1778 bis 1780 renoviert. Die vorerst letzte Generalsanierung stand 1983/84 auf dem Programm, bei der das Fundament mit einer Stahlbetonplatte erneuert wurde.

"Perle des Hauptplatzes"

Im Juni wird ein rund 20 Meter hohes Gerüst errichtet, zunächst werden der Strahlenkranz und die Figurengruppe auf der Spitze der Pestsäule entfernt. Diese werden in der Werkstatt eines Fachmannes restauriert. "Danach wird das Gerüst wieder ein Stück abgebaut und eine Überdachung angebracht", erzählt Erwin Wellisch vom Planungsbüro Wellisch, der für die örtliche Bauaufsicht zuständig ist. Auch der steinerne Teil der Säule aus weißem Salzburger Marmor wird instand gesetzt, zum Teil neu angefertigte Stücke, wie etwa Finger, angebracht.

Linzer Dreifaltigkeitssäule: Der Kampf gegen die Spuren der Zeit
1983/84 wurde die Dreifaltigkeitssäule zum bisher letzten Mal saniert. Bild: Stadtarchiv (2), Nordico, OÖN

Zudem werden die Verschmutzungen etwa durch Staub und Taubenkot entfernt. "Es wird auch das Kunstharz, das bei früheren Sanierungen verwendet wurde, abgetragen", sagt Wellisch. Geplant sei, die Säule mit Reparaturmörtel zu reprofilieren und zu imprägnieren. Die Fachleute werden zudem die Risse verschließen, Nirosta-Armierungen anbringen und die Inschriften erneuern.

Die Arbeiten in luftiger Höhe dauern bis November an, dann wird das Gerüst wieder abgebaut, auch um Platz für den am Hauptplatz stattfindenden Christkindlmarkt zu schaffen. Kommendes Jahr werden dann die Basisbereiche bis zur Balustrade saniert, bis Mitte 2020 sollen die Arbeiten vollendet werden. "Zum Abschluss werden dann die Figuren und der Strahlenkranz mit Hilfe eines Krans wieder hinaufgehoben", sagt Wellisch.

Die Kosten belaufen sich auf rund 350.000 Euro, neben der Stadt Linz und dem Bundesdenkmalamt beteiligt sich daran auch die Sparkasse OÖ. Das Unternehmen trat schon bei der Sanierung 1983/84 als Hauptsponsor auf. "Wir haben uns die Förderung der Kunst zum Ziel gesetzt und freuen uns, zum Erhalt eines solchen Wahrzeichens beitragen zu können", sagt Michael Rockenschaub, Generaldirektor der Sparkasse OÖ.

Linzer Dreifaltigkeitssäule: Der Kampf gegen die Spuren der Zeit
Auch 1862 wurde das Denkmal am Linzer Hauptplatz eingerüstet. Bild: Stadtarchiv (2), Nordico, OÖN

Bereits im Jahr 2016 wurde eine kleine Musterrestaurierung durchgeführt, um zu erheben, wie die in die Jahre gekommene Säule am besten wieder instand gesetzt werden kann. Im heurigen März dokumentierten zudem zwei Experten den aktuellen Stand, mithilfe eines Grafikprogramms wurden die Beschädigungen im Detail erfasst.

Begeistert von den Sanierungsplänen zeigt sich auch Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer (VP): "Dadurch kann sich Linz als moderne Stadt sein historisches Gut bewahren." Die Sanierung der Säule sei eine Herausforderung, aber danach werde die "Perle des Hauptplatzes" wieder in neuem Glanz erstrahlen.

Linzer Dreifaltigkeitssäule: Der Kampf gegen die Spuren der Zeit
1943 wurden auf Anordnung der Nationalsozialisten alle Schmuckteile entfernt. 1945 wurden sie wieder entdeckt und bis 1947 wieder angebracht. Bild: Stadtarchiv (2), Nordico, OÖN

Zahlen, Daten, Fakten

  • 1717 begann der Bau des Linzer Wahrzeichens, der 1723 abgeschlossen wurde. Für die Säule zu Ehren der Dreifaltigkeit und der Jungfrau Maria musste am Linzer Hauptplatz allerdings erst Platz geschaffen werden. Bis 1716 befand sich dort der Pranger. Dieser wurde auf den Taubenmarkt verlegt. Die Säule aus Salzburger Marmor wurde nach einem Entwurf von Antonio Beduzzi erbaut. Die offizielle Einweihung erfolgte erst 1728. 
  • Drei Ereignisse sind Grund für den Bau der Säule: die Befreiung von der Pest (1679 und 1713), die Rettung von Kriegsgefangenen (1683 und 1703/04) und die Bewahrung vor einem Großbrand (1712). "Die Zahl drei spielt auch bei der Formgebung eine wichtige Rolle. Zudem sind drei Heilige angebracht", sagt Julius Stieber, Direktor für Kultur und Bildung. 
  • 19,6 Meter hoch ist die Linzer Dreifaltigkeitssäule. Das weiß man seit der Restaurierung von 1959/60, damals wurde die exakte Höhe gemessen.
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Autorin
Julia Popovsky
Redakteurin Linzer Nachrichten
Julia Popovsky

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3  Kommentare
3  Kommentare
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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.331 Kommentare)
am 16.05.2019 00:31

Als gelernter Linzer müsste man fragen: Kann das alte, nutzlose Ding nicht weg?

Einerseits stört es bei den zahlreichen Veranstaltungen am Hauptplatz und verstellt die Sicht zur Bühne, andererseits braucht es nur das Landeshauptblatt, um jedes Mal die gen Himmel flehenden Engerl bei Swap-Artikel als Symbolbild herzunehmen.

(Vorsicht, könnte Spuren von Ironie enthalten!)

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 16.05.2019 09:02

Gut, dass Sie von Ironie geschrieben haben - denn sonst müsste man an Ihrem Verstand zweifeln.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 16.05.2019 11:34

Nicht nur beim SWAP. Bei ALLEN die Linzer Finanzen betreffenden Artikeln. Sogar bei den positiven. Das nennt man tendenziöse Berichterstattung.

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