Piraten, Pharaonen und Puppenspieler
Fasching in der Landeshauptstadt: Mehr als 1700 Maskierte feierten beim Piratenball im Linzer Posthof Alexander Schwarzl (Fotos) und Valentina Dirmaier (Text) haben sich ins närrische Treiben gestürzt.
Blumentöpfe und Gießkann:
Spaß im Beet hatten Erich Mühlparzer, Doris Grondinger, Erwin Mayer, Karin Ameseder, Adalbert Pachinger, Renate Popp und Gerlinde Pachinger. Die Linzer wollten mit ihren Verkleidungen als Blumentöpfe und Gießkannen den Lenz willkommen heißen. "Eigentlich hatten wir vor, als Village People zum Ball zu kommen, aber das Frühlings-Gastspiel in der vergangenen Woche hat uns inspiriert."
Von Kasperl und dem alten Ägypten:
Seit 60 Jahren gibt es den vom Ruderverein Ister ausgerichteten Piratenball. Noch mehr Jahre hat Tutanchamun auf dem Buckel. Wobei sich Armin Havlik aus Linz (Halbkreis) formidabel jung gehalten hat. Auch seine Angebetete Nina hat als Kleopatra die Reise durch die Jahrtausende gut überwunden. „Dieser Ball ist echt super. Uns gefällt’s wirklich sehr gut.“ In Schale geworfen haben sich auch Kasperl und seine Gefolgschaft. Die Gruppe zog mit ihrer selbst gebauten Bühne durch die Hallen des Posthofs und wurde dabei mit viel Aufmerksamkeit honoriert.
So ging es auch den Prämierten: Als größte Gruppe wurden die Streicher und Streicherinnen, insgesamt 17 Leute, mit der Teilnahme bei einem Drachenbootrennen belohnt. Die kreativste Gruppe, die leuchtenden Christbäume, bekamen ein Katerfrühstück gesponsert. Christian Binder im 70er-Look konnte die neue Kategorie Retro für sich entscheiden und durfte 100 Liter Bier mitnehmen. Die beste Einzel-Maske bastelte Thomas Aufreiter als Analog-Tinder. Der Single habe sich vom Trend inspirieren lassen, aber – kaum zu glauben – die Dating-App selbst noch nicht ausprobiert. Dafür kann der Gewinner künftig seine Qualitäten als Ruderer ausbauen: Aufreiter gewann eine Jahres-Mitgliedschaft beim Ruderverein Ister.
Schaurig:
Drei Stunden war eine Visagistin am Werk, um Andi Weingartler und Sabine Haschmair (u.) so schön schaurig aussehen zu lassen. Bei David Gruber legte seine Holde Maid Hand mit dem Schminkzeug an. Dafür wurde seine Susi, für eine Nacht als Rotkäppchen, zur Tanzfläche gebeten – die mit dem Wolf tanzt(e).
Lässig und locker:
Die Piloten Rainer Bergmayr (Bild unten, 2. v. l.) und Andi Leidlmayer waren für den Piratenball aus Steyr und Oftering in den Posthof eingeflogen. Mit an Bord waren Sabine Hartl und Kathrin Wieser (unten, rechts) – auch im realen Leben ihre Co-Kapitäninnen.
Einmal im Jahr jemand anders sein, das lieben auch Helga Wiesinger und Anna Rathgeb (r.) am Fasching. Die beiden nahmen als Flowerpower-Girls eine Nacht Auszeit vom Alltag. Auch Lisa und Tobias, ein junges Pärchen aus Asten, verkleidet als süßes Kätzchen und als cooler Pirat, waren von der Ballnacht begeistert. „Wir sind zum ersten Mal hier, eine wirklich gelungene Veranstaltung.“ Die letzten Gäste verließen in den frühen Morgenstunden den Posthof. „Es war ein Riesenerfolg. Wir sind sehr glücklich“, bilanzierte Berndt Papinski vom Ball-Team.
Suche nach Alice:
Unter den vielen Engeln, Teufelchen, Hippies und Flower-Power-Blumenanbeterinnen machten sich Samina (l.) aus Traun und Rosa aus Gunskirchen auf die Suche nach Alice. Denn der Herzkönigin und dem weiblichen Pendant des Hutmachers der Kindergeschichte Alice im Wunderland kam die Hauptfigur abhanden. Und auch die Grinsekatze wurde schmerzlich vermisst, wie das Duo erzählt. „Ein Freund wäre noch mitgekommen, aber er wollte dann doch nicht ins Alice-Kostüm schlüpfen.“
Vom Nord- und Südpol:
Ein umweltpolitisches Statement wollten Julia Schneider und Robert Mayer mit ihrer Maskierung setzen: „Stop Climate Change“. Das Paar aus Linz verkleidete sich mit Umhängen und besonderen Kopfbedeckungen. Er, der Südpol, mit einer Pinguinfamilie auf Eisscholle am Kopf, sie mit Eisbären-Kind und Eltern, die auf ihrer blauen Perücke platziert waren. Die fantasievolle Übermittlung ihrer Botschaft kam gut an. Und wurde mit viel Bewunderung bestaunt.
😮😮😮
Einfach TOLL wie jedes Jahr!
☺☺☺