„Es ist eine Sucht, diese seltenen Ziegen zu züchten“
OTTENSHEIM. Nach zwei Jahren Vorbereitungszeit erschien vor wenigen Tagen das Buch „Mythos Tauernschecken – über die Rettung einer geheimnisvollen Ziegenrasse“.
Ungläubiges Staunen rufen bei diesem Werk allerdings nicht nur die beinahe ausgestorbenen Alpenziegen hervor. Denn Initiator und Herausgeber ist mit Rocco Damm kein Älpler, sondern ein Sachse aus Zwickau. Und mit Adalbert Böker (59), im Brotberuf Architekt in Ottensheim, war ein 40 Kilometer südöstlich von Hannover aufgewachsener Niedersachse, ein Flachland-Deutscher, als Co-Autor und fachlicher Berater am Werk.
OÖNachrichten: Sie haben ein Buch über eine alte Ziegenrasse geschrieben. Was ist so besonders an den Tauernschecken?
Böker: Die Rasse war praktisch ausgestorben. 1967 wurden im Krumltal in Rauris nur noch fünf Tiere und ein Bock gefunden. Sie waren aufgrund ihrer Scheckung immer anders als andere Ziegen. Immer gehörnt und geländegängig.
OÖNachrichten: Woher kommen diese Tiere?
Böker: Es handelt sich um eine sportliche, österreichische Gebirgsrasse, die ursprünglich in den Tauern und in Südtirol beheimatet war. Eigentlich hatte sie nur eine Nebenfunktion: Sie wurde einst aufgrund ihrer Musterung zur Wiedererkennung in Herden eingeschleust.
OÖNachrichten: Wie groß ist die Population der Tauernschecken mittlerweile?
Böker: Damals hat Hans Wallner diese Ziegen gerettet und sie 20 Jahre alleine gezüchtet. In Österreich gibt es aktuell rund 1500 Tiere von 200 Züchtern. Bestände gibt es zudem in Deutschland, Südtirol und nun auch in der Schweiz.
OÖNachrichten: Sie sind Architekt: Was haben Sie mit Ziegen am Hut?
Böker: Ich habe 1993 mit der Ziegenzucht begonnen und kurz darauf im Fernsehen einen Bericht über Wallner und seine Tauernschecken gesehen. Ich habe sofort das Exklusive dieser Tiere gespürt, und zwei Tage später war ich in Rauris.
OÖNachrichten: ...und haben Ziegen gekauft.
Böker: Nein, Wallner hat mir vorerst keine gegeben. Aber ich habe erfahren, dass ein alter Mann ein Kitz verkaufen wollte. Heimgefahren bin ich mit „Slate“, meiner ersten Tauernschecke, und einem Bock. Meine zweite Ziege „Nori“ bekam ich dann von Wallner. Das war der Beginn unserer bis heute dauernden Freundschaft und meiner Herde.
OÖNachrichten: Wie groß ist Ihre Herde nun?
Böker: Derzeit habe ich 18 Muttertiere, in Summe betreue ich in meinem Nebenerwerbs-Biobetrieb 30 Tauernschecken. Walliser Schwarznasen, eine seltene Schafrasse, Mangalica-Schweine und Altsteirer Hühner habe ich ebenfalls.
OÖNachrichten: Ist Ihr Interesse an den Ziegen jenes eines Liebhabers seltener Tiere oder wirtschaftlicher Natur?
Böker: Wirtschaftlich ist das auf keinen Fall. Ich bin Züchter, liebe diese Tiere. Man kann sagen, dass es eine gewisse Sucht ist. Meine Arbeitstage macht all das aber nicht kurz. Um halb sechs Uhr betreue ich bereits meine Tiere, dann kurz nach acht frühstücke ich im Büro, dann geht der Architektenjob los.
OÖNachrichten: Haben Milch und Käse der Tauernschecken einen speziellen Geschmack?
Böker: Ich trinke täglich die Milch meiner Ziegen und werde daher 100 Jahre alt. Spaß beiseite: Speziell ist vor allem das Fleisch. Es ist fettarm und feinfasrig. Einfach herrlich!
OÖNachrichten: Stammt die Idee für dieses Buch von Ihnen?
Böker: Nein, die hatte Rocco Damm, ein Finanzberater aus Zwickau. Er hat das Buch auch finanziert. Aber fast alles rund um den Mythos Tauernschecken stammt von mir.
Das Buch „Mythos Tauernschecken“ ist im Eigenverlag erschienen, ist 200 Seiten stark und kostet 49 Euro. Zu beziehen unter: www.mythos-tauernschecken.com
oder mit seinen goas und böcken, passt.
hast einen 7 Tage Job. Ich würde sagen, die gehören auf die Alm mit beliebig freiem Auslauf wie die Schafe auch.
Das Fleisch der Kitz allerdings ist Creme.
Bessa a Goaß in Ottensheim-ois kane auf da Oim...
is bessa, oiso gherns doahi.
D'Gams zoagans vor, erst woans Edelweiss u. Enzian frössnd, hoamds an Gschmoa.
Jo,stimmt jo eh...