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Vom Fußballplatz bis zum Kurhaus: "Wieviel Religion braucht der Mensch?"

Von OÖN, 19. März 2019, 05:48 Uhr
Vom Fußballplatz bis zum Kurhaus: "Wieviel Religion braucht der Mensch?"
Wie bereits 2018 zeigte sich, dass der Freskensaal des Schlosses Zell an der Pram das perfekte Ambiente für Gespräche mit Tiefgang ist. Bild: Franz Kaufmann

ZELL/PRAM. Experten und Publikum diskutieren bei Zeller Schlossgesprächen 2019 über Glaube im Alltag.

Von verschiedensten Seiten näherten sich sowohl die Experten am Podium als auch die 200 Besucher dem spannenden Thema "Wieviel Religion braucht der Mensch?" der Zeller Schlossgespräche 2019 an. Die OÖNachrichten fungierten als Medienpartner der gelungenen Veranstaltung.

Journalistin Christine Haiden etwa betonte, dass es vor allem darauf ankomme, wie Religion gelebt wird. "Vergleichbar mit der Evolution vom Käfer, der von seinem Panzer getragen wird, zum Wirbeltier, das sich aufrichtet und beweglich ist, halte ich eine Entwicklung in der Religion für nötig: Vom schützenden Panzer durch Dogmen und Vorschriften zum eigenverantwortlichen Glauben", so die Chefredakteurin der Zeitschrift "Welt der Frau".

"Religion muss gut tun"

LASK-Trainer Oliver Glasner berichtete, dass Spieler aus verschiedenen Ländern und Kulturen im Kader stehen. Religion muss gut tun. In der Mannschaft spielt es keine Rolle, ob jemand katholischer oder orthodoxer Christ, Muslim oder Atheist sei. Er versuche, vor allem Werte wie Respekt zu vermitteln, und wenn es uns schlecht geht, helfen wir zusammen", sagt der Riedauer.

Rituale sind notwendig

Von der Suche der Gäste nach etwas, das ihrem Leben Halt gibt, berichtete auch die Leiterin des Curhauses Bad Mühllacken, Elisabeth Rabeder. Immer wieder erlebe sie, dass die achtsame Berührung zutiefst heilsam sei: "Der Körper ist für viele das Tor zu ihrem Innersten und für manche auch zu Gott. Im von katholischen Ordensschwestern betriebenen Kurhaus werden häufig spirituelle Angebote nachgefragt."

Eine erfrischende Sichtweise vermittelte der 78-jährige Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner. Mit Aussagen, wie "Ich brauche Gott nicht. Er ist zu nichts zu gebrauchen", lockte er Zuhörer aus der Reserve. Die Versuchung sei laut Zulehner immer groß, Gott für die eigenen Interessen zu missbrauchen. Das Wesen der Religion sei aber Verbundenheit. Der Experte sieht eine Entwicklung von einer "gesatzten Dogmatik in Richtung mystische Erfahrung". Gemeinschaft und Rituale seien notwendig, um nicht "religiöse Analphabeten" zu werden.

Das Team von "Brücken bauen" des Dekanates Andorf, Caritas, Katholisches Bildungswerk und Theologische Erwachsenenbildung schnürte in Zusammenarbeit mit dem Schloss-Team ein bemerkenswertes Veranstaltungspaket. "Wir wollten Religion abseits der Pfarre und Kirche beziehungsweise die Vielfältigkeit von Glauben im Alltag genauer beleuchten. Und das ist uns meiner Meinung nach ganz gut gelungen", so Martin Brait, Dekanatsassistent in Schärding. Die nächsten Zeller Schlossgespräche finden in zwei Jahren im Innviertel statt.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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Ice62 (4 Kommentare)
am 20.03.2019 18:54

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Religionen mit Wahrheitsanspruch und Absolutheitsanspruch sind Ideologien, sie sind etwas ähnliches wie Kultur, aber mit dem Anspruch, die einzig wahre Kultur zu sein. Patchwork-Religionen, und somit das Lernen von anderen Religionen, ist konzeptuell bei Religionen mit Absolutheitsanspruch und Wahrheitsanspruch nicht vorgesehen, während von anderen Kulturen zu lernen, kein großes Problem darstellt.

Ich halte daher die Behauptung, dass es in Religionen um höhere Wahrheiten oder edle Wahrheiten ginge, für ziemlich verlogen: wegen des Absolutheitsanspruchs!. Diese Form der Wahrheiten hat mit Wahrheit nichts zu tun. Sogenannte edle Wahrheiten kann jede Kultur ihre eigenen besitzen. Deutsche Physik oder ägyptische Physik gibt es dagegen nicht. Da kann es nur eine geben.

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martinbrait (1 Kommentare)
am 20.03.2019 09:20

Der Forderung nach Respekt und Vernunft kann ich nur zustimmen. Das ist die Grundlage unseres Zusammenlebens.Dazu muss ich keine Religion einspannen. Umgekehrt gilt auch: Wenn Menschen schon religiös sind, darf und muss man den Anspruch stellen, dass sie Respekt und vernünftigen Umgang miteinander fördert und nicht ausgrenzt, unterdrückt usw.

Aber die Frage bleibt: Ist das alles? Mein Zugang ist: Ich bin nicht religiös, weil ich es brauche, es mir dann besser geht usw. (Zulehner sagte in Zell auch: "Gott ist zu nichts zu gebrauchen.") Eher, weil ich in einem religiösen Horizont das Leben und die Welt richtiger verstehe. Weil ich spüre und glaube, dass es eine tiefere Dimension in der Welt gibt, als das Sichtbare und die Vernunft.
Die Religionen bringen diese Haltung auf unterschiedliche Weise in Systeme, Glaubenssätze, Rituale usw. Sie sprechen in Symbolen, die leider oft zu Tatsachen oder Moralvorschriften verkürzt wurden.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 19.03.2019 13:34

im Artikel :

"Religion muss gut tun"
LASK-Trainer Oliver Glasner berichtete, dass Spieler aus verschiedenen Ländern und Kulturen im Kader stehen. Religion muss gut tun. In der Mannschaft spielt es keine Rolle, ob jemand katholischer oder orthodoxer Christ, Muslim oder Atheist sei. Er versuche, vor allem Werte wie Respekt zu vermitteln, und wenn es uns schlecht geht, helfen wir zusammen", sagt der Riedauer.

das ist doch der BESTE Beweis das es KEINE Religion braucht um ein vernünftiges Leben zu führen, sonst wurden sie untereinander nicht auskommen. Respekt und Vernunft braucht es .

ich kann anhand meines Leben wo ich als Kind von meinen Eltern (Stiefeltern Anteil )gezwungen wurde in die Kirche zu gehen und den Katechismus in der Schule zu besuchen (sie selber gingen NICHT )danach Jahren in Heime die von katholischen Brüder geführt wurden und jetzt als NICHT mehr katholisch praktizierend dass das Leben genau so gelebt werden kann OHNE RELIGION .ich merke KEINEN unterschied . zwinkern

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