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Roland Daxl: "Ich bin ganz sicher kein Sesselkleber"

Von Thomas Streif, 07. Juli 2019, 18:50 Uhr
Roland Daxl: "Ich bin ganz sicher kein Sesselkleber"
Erneuter Anlauf für den Aufstieg: SV-Ried-Geschäftsführer Roland Daxl, der sportliche Chef Gerald Baumgartner Bild: Scharinger

RIED/GRIESKIRCHEN. SV-Ried-Geschäftsführer stand kurz vor dem Rücktritt, will es jetzt aber noch einmal wissen.

Am 5. Dezember 2018, dem Tag der SV-Ried-Weihnachtsfeier, fällte der Unternehmer und SV-Ried-Geschäftsführer Roland Daxl eine Entscheidung: seinen Rücktritt im Sommer 2019. In einer "Brandrede wurde Daxl, wie berichtet, an diesem Abend so emotional wie noch nie, seit er 2009 Finanzvorstand der Rieder wurde.

Es kam jetzt doch anders, im OÖN-Gespräch spricht der 45-Jährige aus Grieskirchen über das vergangene halbe Jahr und darüber, warum er sich doch noch einmal entschlossen hat, Verantwortung zu übernehmen.

In den Wochen vor dem 5. Dezember 2018 stand der Fußballverein und vor allem Daxl im Fokus vieler Medien. Es ging  unter anderem um die mutmaßlich rechtswidrige Verwendung von Fördergeldern. Im Jänner 2019 legte die SV Ried die Fakten auf den Tisch, die OÖN haben berichtet. Das Land prüfte und stellte, wie berichtet, fest, dass die Fördergelder ordnungsgemäß verwendet wurden.  "Diese Wochen waren nur schwer zu ertragen, ich habe zu dieser Zeit keine Möglichkeiten mehr gesehen, etwas Positives für den Verein zu bewirken", sagt Daxl und fügt hinzu: "Ich war einfach leer. Diese vielen medialen Watschen, die ich mir abholen musste, haben mich, obwohl ich wirklich etwas aushalte, regelrecht zermürbt."

Die Reaktionen auf seine emotionalen Worte bei der Weihnachtsfeier hätten ihm in dieser Situation Kraft gegeben. "Mitarbeiter, Sponsoren und die Stadtpolitik sind auf mich zugegangen und haben mir die volle Unterstützung versichert. Viele haben zu mir gesagt, dass sie es beeindruckend finden, wie viel ich aushalte", erzählt Daxl. Sogar von Fans des "harten Kerns" sei er angesprochen worden. "So etwas tut schon gut", sagt Daxl.

Tränen nach der letzten Runde

"Jetzt bitte nicht", sagte Daxl mit Tränen in den Augen wenige Minuten nach dem Schlusspfiff des letzten Spieles der vergangenen Saison auf die Frage der OÖN, ob er weiterhin Geschäftsführer der SVR bleiben werde. Trotz einer sehr starken Frühjahrssaison reichte es erneut nicht für den Aufstieg in die Bundesliga.

Die Zeit schien reif für den Rücktritt, den Daxl in den vergangenen Wochen immer wieder durchgegangen war. Der Abschied aus der ersten Vorstandsreihe war mit der Familie besprochen, doch nach vielen Gesprächen in den Tagen nach dem Saisonende kam es dann doch anders. "Es war der ausdrückliche Wunsch der Präsidiumskollegen, dass ich noch weitermache. Ich habe auch viele Anrufe und Mails von Mitarbeitern und auch Fans erhalten", sagt Daxl im ausführlichen OÖN-Gespräch.

Bei der Jahreshauptversammlung wurde er einstimmig in seinem Amt bestätigt. "Meine Frau war enttäuscht, dass ich mich dazu entschieden habe. Mittlerweile hat sich das aber wieder beruhigt", so Daxl.

Auch wenn der Grieskirchner betont, dass es in mittelfristiger Zukunft unbedingt "frisches Blut an der Vereinsspitze brauche", brennt der 45-Jährige nach wie vor für den Innviertler Traditionsverein: Das habe aber nichts mit der Funktion zu tun, "das wird sowieso immer der Fall sein".

"SVR soll in guten Händen sein"

Außerdem gehöre der Verein den Mitgliedern. "Für diese will ich jetzt, zumindest für eine gewisse Dauer, noch einmal Verantwortung übernehmen. Die Vereinsmitglieder vertrauen schließlich darauf, dass die SV Ried in guten Händen ist, jetzt und in der Zukunft", sagt Daxl und fügt hinzu: "Ich bin sicher kein Sesselkleber und selbstkritisch genug, um zu wissen, dass man nach zehn Jahren auf Funktionärsbasis sicher eine gewisse ,Betriebsblindheit’ erhält."

Dass der Unternehmer in den vergangenen Jahren einige Fehler begangen hat, steht außer Frage. Doch Daxl scheint daraus gelernt zu haben, mittlerweile hält er sich, vor allem medial, oft im Hintergrund.

Dass Daxl noch einmal Verantwortung übernimmt, hat ihm auch von den Fans, bei denen er vor allem nach dem Nicht-Aufstieg 2017/2018 als Sündenbock galt, Respekt eingebracht.

Geschäftsführer Roland Daxl beschwor den Zusammenhalt bei der SV Guntamatic Ried Bild: Daniel Scharinger

Neue Kraft getankt

Die Rücktrittsgedanken hat Daxl einstweilen beiseite geschoben. "Wenn ich etwas mache, dann mit vollem Einsatz." Diesen wird es auch benötigen, um den Innviertler Traditionsverein wieder zurück in die höchste Spielklasse zu bringen. "Alle Premium-Sponsoren haben uns die Treue gehalten. Diese Partnerschaften basieren auf langjähriger Zusammenarbeit und gegenseitigem Vertrauen. Das ist viel ehrenamtliche Arbeit für die Vorstandsmitglieder. In Ried können wir es aber nur alle gemeinsam, also Mannschaft, Trainerteam, alle Mitarbeiter, Fans, Sponsoren und der Vorstand, schaffen, unser großes Ziel, den Aufstieg, zu erreichen", sagt Daxl, der nach den schweren Monaten wieder positiv in die Zukunft blickt: "Ich freue mich auf die neue Saison, auch wenn es für uns nicht leichter wird, das Budget zu halten. Wir treten an, um unser Ziel, den Aufstieg, in dieser Saison zu erreichen, vielleicht ist der Fußballgott dieses Mal ja auf unserer Seite", sagt Daxl.

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Autor
Thomas Streif
Redaktion Innviertel
Thomas Streif
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1  Kommentar
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GOAL (2.962 Kommentare)
am 08.07.2019 14:18

Es war wichtig das RD noch einmal sich zum weitermachen bei der SVR entschieden hat. Er kann jetzt in Ruhe seinen Nachfolger aufbauen. Ich glaube das im Vorstand oder im Wirtschaftsbeirat Leute am werken sind die ihm nachfolgen können. Das sein privates Umfeld keine Freude mit der Entscheidung hatte ist mehr als nur verständlich.
Trotzdem unsere SVR ist einzigartig manchmal extrem schwer zu arbeiten aber sie lässt einem einfach nicht los.

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