"Jeder muss sich zu 100 Prozent mit der SV Ried identifizieren"

Bei hochsommerlicher Hitze gingen die Fußballer der SV Ried gestern in die vorletzte Woche der Vorbereitung. Das erste Pflichtspiel bestreitet der Zweitligist am Samstag, 22. Juli (20.30 Uhr), im ÖFB-Cup bei Hertha Wels. Die letzten beiden Vorbereitungsspiele gehen diesen Freitag über die Bühne. Zuerst wird um 14 Uhr im Klaus-Roitinger-Stadion gegen den deutschen Regionalliga-Verein Wacker Burghausen getestet. Um 18 Uhr erfolgt in der "Innviertel-Arena" das "Kick-off-Event" gegen den Drittligisten Unterhaching. Seit Wochen werkt Sportvorstand Wolfgang Fiala intensiv an der Kaderplanung, die aber noch nicht abgeschlossen ist.

Gestern wurde mit Nils Seufert ein 26-jähriger zentraler Mittelfeldspieler präsentiert, der zuletzt beim deutschen Zweitligisten Greuther Fürth unter Vertrag stand. "Wir benötigen im Mittelfeld noch mehr Ballsicherheit. Seufert hat mehr als 80 Spiele in der ersten und zweiten deutschen Bundesliga absolviert. Wir sind froh, dass wir einen Spieler seines Kalibers verpflichten konnten", sagt Fiala.

Intensive Stürmersuche

Damit ist das "Einkaufsprogramm" der Rieder aber noch nicht abgeschlossen. "Wir werden sicher noch einen linken Innenverteidiger und einen Mittelstürmer holen", sagt Fiala. Beim gesuchten Torjäger wird es sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um einen ausländischen Spieler handeln. "Man merkt, dass jetzt schön langsam Bewegung in den internationalen Markt reinkommt", sagt Fiala, der sich bei diesem so wichtigen Transfer auch vom immer näher rückenden Saisonauftakt nicht irritieren lässt. "Wir wollen und werden keinen Schnellschuss machen, dafür ist dieser Transfer viel zu wichtig." Der zuletzt gegen Budweis getestete Angreifer Kevin-Prince Milla ist kein Thema. Der zweite Testspieler, Hector Galiano (linker Verteidiger, Hertha Wels), bleibt noch im Blickfeld.

Angesprochen auf Stefan Nutz, derzeit verletzt und ohne Vertrag, der gestern mit einem Wechsel zum großen Aufstiegsfavoriten St. Pölten in Verbindung gebracht wurde, sagt Fiala: "Ich habe am Wochenende mit seinem Berater telefoniert. Dieser hat gesagt, dass Nutz noch einige Dinge abklären muss. Wir haben uns sehr bemüht, weil wir den Spieler gerne behalten würden. Von uns gibt es ein sehr faires und wertschätzendes Angebot, aber natürlich muss der Spieler selbst entscheiden, was für ihn das Beste ist."

Fragezeichen um Jurisic

Anders sieht die Situation hingegen bei Linksverteidiger Roko Jurisic aus. Der Kroate hat in Ried noch einen Vertrag mit einer fixen Ausstiegsklausel, wurde aber auf eigenen Wunsch für eine Klubsuche trainingsfrei gestellt. So leicht, wie sich der 21-Jährige das vorgestellt hat, dürfte es aber nicht gehen. "Jurisic hat noch immer keinen neuen Verein, daher werden wir das jetzt abdrehen. Er muss wieder bei uns mittrainieren, schließlich hat er einen gültigen Vertrag", sagt der Sportchef.

Die Zukunft von Michael Martin, der nach seiner Knochenentzündung zuletzt wieder mit individuellem Training begonnen hat, ist offen. Er besitzt eine Ausstiegsklausel, die festgeschriebene Ablösesumme hat bisher aber kein anderer Verein bezahlt.

Auch Aleksandar Lutovac hat eine ähnliche Vertragsklausel. "Hier wünschen wir uns wegen der Planungssicherheit eine möglichst rasche Entscheidung", sagt Fiala.

Denizcan Cosgun ist hingegen kein Thema mehr. "Er hatte keinen gültigen Vertrag mehr. Wir halten ihn für einen guten Spieler und haben ihm ein Angebot gemacht. Auch nach dreimaligem Nachfragen hat er keine Entscheidung getroffen. Jetzt ist die Tür bei uns zu. Ich sage es in aller Deutlichkeit: Wir wollen nur noch Spieler haben, die für diesen Verein alles geben. Jeder Spieler muss sich zu 100 Prozent mit der SV Ried, den Mitarbeitern und natürlich unseren Fans identifizieren. Wenn ein Spieler diesen Weg nicht mit voller Überzeugung mitgehen will, ist er hier jetzt fehl am Platz", sagt Fiala.