Protest gegen Großdeponie Waldzell: Am Montag Runder Tisch in Linz
WALDZELL. Vertreter des Landes, der geplanten Betreiber, der Gemeinde und der Gegner diskutieren.
Als Teilerfolg verbuchen die Gegner der geplanten Baurest-Massendeponie in Waldzell den Runden Tisch am Montag, 18. September, in Linz. Dort werden Vertreter des Landes, der Betreiberfirma, der Gemeinde Waldzell und des Vereins "Zukunft Waldzell" aufeinandertreffen. Für Vereinssprecher Rainer Erler ist das gemeinsame Gespräch auch eine Folge der Aktivität des Vereines: "Wir haben immer das massive Bemühen gezeigt, gemeinsam an einem Tisch zu sitzen und das Thema zu diskutieren." Damit werde auch ein Versprechen von Umwelt-Landesrat Rudolf Anschober eingelöst, der Anfang August ein gemeinsames Gespräch aller Beteiligten zugesichert hatte.
Recycling anstatt Endlagerung
"Wir wollen nicht als Nein-Sager verstanden werden", stellt Rainer Erler klar. Man bringe Ideen ein, die auch seitens des Landes schon kommuniziert worden seien. Man wolle nicht das Problem auf andere abwälzen: "Sinnvolle Konzepte zur Bauschuttverwertung haben sich in anderen Bundesländern schon bewährt – warum greift man in Oberösterreich nicht auch darauf zurück?", sagt Erler mit Verweis auf eine Studie (EnBa), die sich mit Strategien zur nachhaltigen Nutzung von Baurestmassen befasst hat.
In einem offenen Brief – u.a an Landeshauptmann Thomas Stelzer – appellieren die Gegner, die sich Anfang August in einem Verein zusammengeschlossen haben, die Entscheidungsträger sollten dieser Studie folgen. Unter anderem regen sie an, die Wiederverwertung vor die Endlagerung zu stellen. Nur noch jener Bauschutt, der nicht mehr wiederverwertet werden kann, solle deponiert werden. Dies könne dann auch auf kleineren Deponien erfolgen. Als Betreiber könnten – so die Vereinsvertreter in ihrem Schreiben – die Bezirksabfallverbände fungieren.
Überraschende Dynamik
Der Verein geht optimistisch in die Gespräche: "Wir rechnen uns gute Chancen aus, dass alles in eine andere Richtung geht", sagt Rainer Erler. Der Verein "Zukunft Waldzell" wird mittlerweile von einem Wiener Rechtsanwalt vertreten. "Dass die Sache dermaßen ins Rollen kommt, damit haben wir gar nicht gerechnet", sagt Erler. Der Verein zählt mittlerweile rund 200 Mitglieder, die Petition gegen die Deponie haben aktuell rund 2500 Personen unterzeichnet. Auch in den Nachbargemeinden ist der Verein, der beim Schmiedwirt zusammentrifft, aktiv geworden.
Der frühere Grünen-Politiker Wolfgang Pirker hat übrigens aufgrund der Entwicklungen der Deponiegeschichte in Waldzell und der seiner Ansicht nach fehlenden Rückendeckung durch die Politik seine Parteizugehörigkeit zu den Grünen beendet (die Innviertler Nachrichten haben berichtet).
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Obmann Rainer Erler vom Verein „Zukunft Waldzell“ spricht vom Versuch einen Konsens mit den Ideen der Verwaltungsbehörde, den Politfunktionären des Landes herzustellen.
Es gehört ja sowieso zu den Aufgaben der zuständigen Behörden und der gewählten Politiker, die Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung und eine nachhaltige Bewirtschaftung des Landes zu gewährleisten, d.h. vermeidbare Belastungen, die nur dem Vorteil einzelner dienen und zu unkalkulierbaren, irreparablen Folgeschäden führen, zu verhindern.
Wenn dieses Selbstverständnis Leitbild wäre, nicht lediglich Stimmen maximierende Selbstdarstellung, gäbe es keinen Grund für Bürgerproteste.
Schon die von Anfang an mangelnde Transparenz des Landes zeigt aber, dass hier Zuversicht und Vertrauen unangebracht sind. Von g'standenen Politikern bzw. Behörden kann eher ein Ausreden, Abwiegeln, Verharmlosen und Zerstreuen erwartet werden.
Den Wind nicht aus den Segeln nehmen lassen, mit aller Kraft für eine Zukunft Waldzell eintreten!
Warum wird der Bauschutt nicht pulverisiert? Dann kann man ihn besser wieder verwerten.
Frag deinen Chef, den Haimbuchner.
Umsonst wird er nicht der Vize sein ...