Ein Meister der Sprachspielerei
Alois Brandstetter erhielt am Mittwoch das Verdienstkreuz für Kultur und Kunst
Mehr als Preise haben mir immer Leser bedeutet“, hat der literarische Ästhet Alois Brandstetter in einem OÖNachrichten-Interview zu seinem 80. Geburtstag am 5. Dezember des Vorjahres gesagt. Gestern kam allerdings wieder ein – bedeutender – Preis für das Lebenswerk des in Aichmühl bei Pichl geborenen Schriftstellers und Philologen dazu: das erstmals vergebene Verdienstkreuz des Landes Oberösterreich für Kunst und Kultur. Es wird ihn, den hochdekorierten, den weithin anerkannten Mostdipf-Preisträger sehr wohl sehr gefreut haben.
Alois Brandstetter wurde mit Büchern wie „Zu Lasten der Briefträger“ (1974), „Der Leumund des Löwen“ (1976) oder „Hier kocht der Wirt“ (1995) einer breiten Öffentlichkeit als Meister der Wortspielerei, als Sprachkünstler und Menschenfreund bekannt.
Brandstetter stammt aus einem frommen Elternhaus, das in Pichl eine Mühle samt Bäckerei und Sägewerk betreibt. Das jüngste von sieben Geschwistern kommt auf Drängen des Dorfpfarrers in das Linzer Knabenseminar Petrinum. Wegen disziplinärer Verfehlungen muss er die Schule verlassen und maturiert schließlich im Jahr 1951 am Welser Schauer-Gymnasium mit Auszeichnung.
Nachdem seine Bewerbung an der Wiener Kunstakademie scheitert, studiert Brandstetter in der Folge Germanistik und Geschichte. 1962 schließt er sein Studium mit der Dissertation zum Thema „Laut- und bedeutungskundliche Untersuchungen an der Mundart von Pichl bei Wels“ ab. Mit 23 Jahren geht er als Uni-Assistent nach Deutschland, von 1974 bis 2007 lehrt er als Professor für Ältere deutsche Sprache und Literatur an der Universität Klagenfurt.
Alois Brandstetter ist mit der albanischstämmigen Diplompädagogin Suchra verheiratet. Das Flüchtlingsschicksal seiner Frau hat er in mehreren Büchern thematisiert. Das Paar hat zwei erwachsene Söhne. Brandstetter lebt in seinem Haus in Klagenfurt. Mit seiner Frau – und geschätzten 7000 Büchern.
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Ich freu mich für und mit dem Jubilar!
Ich fand ihn immer besser als Thomas Bernhard - und den wiederum besser als die Jelinek.
Somit hat er eigentlich den Nobelpreis verdient!
Ich finde Fischlham und Innviertel unübertrefflich!
@allegra:
was heisst besser ?
nur weil du Bernhard und Jelinek nicht verstehtst, findest du AB besser!?
solche Vergleiche sind einfach nur dumm!!
Tacitus, a wengerl dumm wäre für mich zu schreiben, Brandstetter wäre besser. Allgegenwärtig schrieb ichtig: für Sie oder ihn besser.
für sie
Manchmal wäre es besser, den Tacitus nicht zu verstehen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
wenn Sie sich auf eine Schreibweise des Namens hätten einigen können und dazu vielleicht noch auf die richtige, wäre es ein Artikel für die Kulturseite, nicht für die Adabeis.
Kontroll-Lesen gibt es im digitalisierten Nachrichten-Journalismus offenbar nicht mehr. Das nennt man dann Journalismus 2.0. Oder so....
... schade nur, wenn der Redakteur den Nachnamen des Geehrten nicht richtig schreiben kann. So probiert er es halt einmal so und einmal so. Aber vielleicht war das ja auch bloß ein Gag, um ein wenig Sprachspielerei zu üben ...
@santabag: Jeder Schelm spielt seine eigenen "Sprachspiele" auf seinem persönlichen Niveau!
Ich war dabei bei der Ordensverleihung. Ein bewegender Augenblick und eine schöne Veranstaltung.
Das freut mich aber!
Nebenbei schätze ich die Zahl jener, welche die Blitzangst (1. Ausgabe) oder den Kochenden Wirt kennen auf weniger als ein Zehntel jener, die von den Lasten der Briefträger gehört haben. Wer Wortwitz und Hintergründigkeit mag, war mit Aloisens Büchern immer gut bedient.