Der Waldhonig wird zur Mangelware
LINZ. An den durch Trockenheit gestressten Fichten konnten Bienen kaum Honigtau sammeln.
"Retten wir die Bienen". Wie aktuell das Motto der OÖN- Aktion ist, zeigt die Hiobsbotschaft des Imkereidachverbandes "Biene Österreich": 2018 wird es "keine nennenswerte Waldho- nigernte" geben.
Er macht die Hälfte der gesamten Honigernte aus. Doch heuer haben sich die Bienen in den Wäldern allzu oft vergeblich auf die Suche nach dem Ausgangsstoff gemacht – dem "Honigtau", wie die zuckerigen Absonderungen heißen, die Baum- und Schildläuse aus dem Saftstrom der Fichten gewinnen. "Heuer gibt es österreichweit fast keine Honigtauproduzenten", sagt Bio-Imker Peter Frühwirth aus Pfarrkirchen im Mühlkreis.
Die Frage nach dem Warum beantwortet er mit einer alten Imker-Weisheit: "Wenn der Wald blüht, gibt es keinen Waldhonig." Und die Fichte blühte heuer extrem. Eine "Angstblüte", ausgelöst durch den Trockenheitsstress. "In die Pollenproduktion musste jeder Baum viel Energie investieren", sagt Oberösterreichs Imker-Präsident Johann Gaisberger. Die fehlte dann zur Aufrechterhaltung des Saftstroms, aus dem sich die bienenfreundlichen Läuse mit dem nötigen Eiweiß versorgen: Sie mussten verhungern.
"Im Vorjahr hatten wir ein relativ gutes Waldhonigjahr", sagt Imker-Chef Gaisberger. 635 Tonnen konnten unsere Imker ernten. Heuer werden es wegen der Trockenheit und der exzessiven Waldblüte nur um die 100 Tonnen sein.
Und der Blütenhonig? Da sind die Bienenvölker heuer beim Sammeln des Nektars in Dauerstress geraten, denn nach einem kalten März kam übergangslos der Sommer, um zu bleiben.
Honig wird heuer teurer
Die Folge: eine rasche, komprimierte Blühphase der Vegetation. "Da waren die Bienenvölker zuerst noch nicht stark genug, um das ganze Nektarangebot nutzen zu können", sagt Gaisberger. Und als sie die nötige Stärke erreicht hatten, war vieles schon verblüht.
Die Blütenhonigernte dürfte deshalb heuer nur durchschnittlich ausfallen, und Waldhonig wird zur Mangelware. Heißt für die Konsumenten: Honig wird heuer teurer. Um einen Euro pro Kilo.
Wildbienen: Unterschätzte, fleißige und vielfältige Arbeiterinnen
Antike bis Zeidlerei: Als die Imker sesshaft wurden
Die Ausdruckstänzer
Stürmische Zeiten für die Honigbiene
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Blödsinn, wir haben heuer eine Blütenhonigschwemme wie schon lange nicht mehr, Sortenhonig war sicher schwierig, weil alles auf einmal blühte, aber die Aussage, dass es heuer zuwenig Honig gibt, stimmt einfach nicht, noch dazu wo heuer bereits zwei Wochen früher geschleudert werden könnte, als sonst. Honig wird im Verhältnis zum Aufwand sowiso zu billig verkauft, aber jetzt mit solchen Medienberichten die Preise hochzuschrauben,-oder was will man sonst damit bezwecken-ist eine Frechheit an den Kunden, der dann womöglich sich seinen Honig im Diskonter besorgt, was dort drin ist, will man lieber nicht wissen.
Vo was träumen sie bitte? Der Raps hat in vielen Regionen ausgelassen und wo er honigte, war es oft weniger als die Hälfte als sonst. Obst war gut, viele Völker waren aber noch zu schwach und die anderen haben die Hälfte des eingetragenen Honigs bis zum Abschleudern selbst verbraucht. Nix für ungut, aber das war das 2. schlechteste Jahr an das ich mich erinnern kann.
Das war kein Traum, meine Völker waren sehr bald stark genug und die vollverdeckelten Waben in den Honigräumen Mitte Mai erntereif, so bald konnte ich noch nie schleudern. So erzählten es auch Kollegen. Aber ich habe ja geschrieben,dass das Problem vielleicht beim Sortenhonig (Raps) der Fall war, daher vielleicht ein Problem für Erwerbsimker, aber sicher kein generelles Honigernteproblem.
Sie sollten aufhören, dass sie von ihrem Standort auf andere schließen. Ich habe mehrere Stände in OÖ. An einem bis Mai mehr Tracht als sonst, aber auch da hätte ab Mitte Mai gefüttert werden müssen, wenn man da schon alles geschleudert hätte. Ansonsten auf allen Ständen weniger Frühtracht wie in anderen Jahren. Kein Wunder, hat ja nie geregnet.
Ich kenne einige Kollegen, quer verteilt über Österreich, die seit Mitte Mai füttern, weil nichts reinkommt. Gesamt über Österreich wurde weniger Blütenhonig geerntet wie in normalen Jahren. Waldhonig hat fast ganz ausgelassen.
Nich einmal: sie sollten nicht von ihrer heurigen regionalen Gunstlage auf Gesamtösterreich schließen.
Was ich sollte und was nicht, überlassen sie bitte mir, ich denke nicht, dass mein Standort in einer besonders günstigen Lage ist, Agrarwüste so weit das Auge reicht. Der Stand ist klein und ich habe keine unzähligen Bienenstände in ganz Österreich verteilt, aber Hobbyimker sind nun einmal nicht angewiesen auf Massenertrag. Doch auch diese ernten Honig in beträchtlichen Mengen und davon gibt es viele. Jetzt zu behaupten, Honig sei heuer Mangelware, weil Erwerbsimker Verluste einfahren, ist einfach Unfug.