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Betrugsopfer wurde selbst zur Betrügerin

Von OÖN, 05. März 2019, 16:34 Uhr
Betrugsopfer wurde selbst zur Betrügerin
Der Prozess gegen eine mutmaßliche Betrügerin wurde vertagt. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. 62-Jährige soll auf vermeintlichen Lottogewinn hereingefallen sein – beim Prozesstermin fehlte von ihr jede Spur.

Es hätte ein ungewöhnlicher Prozess am Landesgericht werden sollen: Angeklagt war eine Betrogene, die selbst zur Betrügerin geworden war. Doch die Verhandlung musste am Dienstag vertagt werden, weil die Beschuldigte durch Abwesenheit glänzte. Auch ihr Verteidiger gab an, seine Mandantin nicht erreicht zu haben.
Im Mittelpunkt des Falls steht eine 62-jährige Frau, eine gebürtige Israelin mit Wohnsitz in Linz. Im Jahr 2016 soll sie ein Unbekannter zunächst telefonisch kontaktiert haben. Der Anrufer soll ihr weisgemacht haben, dass sie einen Millionengewinn in einer texanischen Lotterie gemacht habe. Um die Summe zu erhalten, müsse sie aber zunächst Geld für Steuern, Zölle und Notarskosten aufbringen.

Eine durchaus gängige Betrugsmasche, der die 62-Jährige offenbar Glauben schenkte. Daher soll sie sich in ihrem Freundeskreis Geld geliehen und dieses via Western Union nach Südafrika überwiesen haben.
Irgendwann dürfte die Frau allerdings zweierlei bemerkt haben: Zum einen, dass sie selbst Opfer eines Betrugs geworden war, zum anderen, dass es unter diesem Vorwand eines angeblichen Gewinns einfach war, von Bekannten Geld zu bekommen. „Daher hat sie weitergemacht, als sie selbst schon nicht mehr an den Lottogewinn glaubte“, sagt Philip Christl von der Staatsanwaltschaft Linz.

Rund 600.000 Euro Schaden

Fünf Bekannte soll die Verdächtige betrogen haben, die Schadenssumme dürfte um die 600.000 Euro betragen. Insgesamt soll sie sogar versucht haben, an eine Million Euro zu kommen. „Aber es hat wohl nicht jeder gezahlt“, sagt Christl. Ende 2017 dürfte die Vorgehensweise der 62-Jährigen aufgeflogen sein. Weil sie ihre Bekannten eben bewusst hinters Licht geführt haben soll, muss sie sich wegen Betrugs verantworten.

Ein zweiter Anklagepunkt widmet sich der Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung: Die Frau hatte behauptet, im Februar 2018 entführt worden zu sein. Zuvor hatte ihr Sohn sie als abgängig gemeldet.

Gegenüber den Behörden gab sie an, dass sie von drei uniformierten Männer abgeholt, nach Ungarn gebracht und dort in einem unterirdischen Verlies gefangen gehalten worden sei. Die Kidnapper seien Organhändler gewesen. Sie sei freigekommen, weil sie behauptet habe, an einer Infektionskrankheit zu leiden.

Bis zu zehn Jahre Haft

Warum die 62-Jährige diese Geschichte erzählte, ist ebenso unklar wie die Motivation, die sie dazu gebracht haben soll, ihre Bekannten um Geld zu betrügen.

Ein psychiatrisches Gutachten wurde in Auftrag gegeben. Im Falle einer Verurteilung drohen der Frau bis zu zehn Jahre Haft.

 

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8  Kommentare
8  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
docholliday (8.331 Kommentare)
am 06.03.2019 14:49

Na, dann hat sie was dazu gelernt grinsen grinsen

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 06.03.2019 08:07

Ich gewinne auch fast monatlich, meist in spanischen Lotterien in denen ich nie mitgespielt habe. Überdies will mir auch fast monatlich jemand Geld überweisen von dem ich mir sicher ein Drittel behalten darf, meist mehrere Millionen Euro.
Ich bin jetzt schon Multimillionär , hahaha !

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clarazet (6.212 Kommentare)
am 05.03.2019 20:19

Das sagt man höchstens in bildungsfernen, rechtsextremen Kreisen.
Andere wissen, woher solche Vorurteile kommen. Wer sie benützt.

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Milka (2.616 Kommentare)
am 05.03.2019 18:05

Ich kapier das einfach nicht: Man erfährt, dass man bei einer mexikanischen Lotterie gewonnen hat (hat man überhaupt gespielt??) und um den Gewinn zu erhalten, soll man erst mal Geld nach Afrika schicken.
Als müssten jetzt nicht schon alle Alarmglocken laut schrillen, geht man dann noch zu anderen Leuten mit der Geschichte und die wissen nichts anderes, als auch gleich fleissig Geld zu geben. Also entweder sind dort alle nicht ganz dicht oder lässt die Gier den Verstand links liegen, ich vermute zweiteres.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 05.03.2019 16:55

Das psychiatrische Gutachten ist die größte Chance für die Frau...

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spoe (13.588 Kommentare)
am 05.03.2019 20:49

Darf sie dann auch hier posten? grinsen grinsen

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 06.03.2019 00:03

Also da hat der Rechtsstaat aber bis jetzt nur sehr halbherzig hingesehen.
Und sich mit fragwürdigen Behauptungen der Angeklagten und deren Rechtsvertretung abspeisen lassen.
600000 sind ja nicht ein Pappenstiel.

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 06.03.2019 03:25

die einzige ist zugleich auch die größte (¿¿¿¿¿) hoppla, das war mein Fehler

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