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"Was habe ich getan, dass mich der Herrgott so straft?"

Von René Laglstorfer, 18. Dezember 2018, 00:04 Uhr
"Was habe ich getan, dass mich der Herrgott so straft?"
Miriam Bauer (Mitte) leidet an einer seltenen Krankheit, schaukelt aber dennoch ihre Kinder und den Umzug. Bild: Alexander Schwarzl

LINZ. Miriam Bauer leidet seit ihrer Kindheit an der Glasknochenkrankheit, nun hat sie auch Krebs

Knochen so zerbrechlich wie dünnes Glas – von diesem seltenen Leiden sind in ganz Österreich nur einige wenige hundert Menschen betroffen. Die Oberösterreicherin Miriam Bauer* ist eine von ihnen.

Mit den ersten selbstständigen Schritten im Leben, als Miriam gerade einmal ein Jahr alt war, begann für die heute 44-Jährige eine unheimliche Häufung an Knochenbrüchen. "Als ich dann zum ersten Mal realisiert habe, dass ich unheilbar krank bin, bin ich zusammengebrochen", sagt Miriam. Erst als sie im Volksschulalter war, fanden die Ärzte heraus, dass sie an der sogenannten Glasknochenkrankheit leidet. Dabei handelt es sich um eine angeborene Störung des Stoffwechsels in den Knochen, Sehnen und Bändern. "Von ganz klein auf habe ich immer wieder Knochenbrüche, Bänderrisse und Sehnenverletzungen gehabt", erinnert sich Miriam.

Infusion in die Wirbelsäule

Die alleinerziehende Mutter von drei Kindern hatte vergangenes Jahr im Schnitt alle zwei Monate ein Gipsbein, heuer waren es vier Knochenbrüche, obwohl sie höllisch aufpasst und im Alltag sehr vorsichtig ist. Aber ihre Knochen lassen es nicht zu, ein normales Leben zu führen. Ihr Bein und Sprunggelenk sind nach einem Bruch falsch zusammengewachsen und seither schief. Das belastet die Wirbelsäule und Hüfte stark, regelmäßig springen bei Miriam Wirbel heraus, die dann von einer Therapeutin wieder eingerenkt werden müssen. "Ohne Schmerzmittel kann ich mich nicht bewegen und auch den Tag nicht überstehen. Vor zwei Wochen brauchte ich im Krankenhaus eine Infusion in die Wirbelsäule, um wieder gehen zu können", sagt Miriam, die auf Schienen und Krücken angewiesen ist, um sich fortzubewegen.

Zu allem Überdruss stellten Ärzte 2010 auch noch Darmkrebs bei Miriam fest. Nach zahlreichen Chemotherapien schien der Krebs endgültig besiegt. Doch vor einem Jahr setzte es einen neuerlichen Rückschlag: An Miriams Fußgelenk wurde ein bösartiger Tumor entdeckt. Seither hieß es für Miriam wieder zur Chemotherapie zu gehen.

OÖN-Christkindl hilft beim Umzug

"Wenn man sich denkt, es kann nicht mehr schlimmer werden, kommt immer noch irgendwas daher", sagt Miriam resignierend. Manchmal stellt sie sich die Frage: "Warum gerade ich? Was habe ich getan, dass mich der Herrgott so straft?"

Trotz aller Herausforderungen wagt die vierköpfige Familie gerade einen Neustart und übersiedelt innerhalb Oberösterreichs in eine neue Stadt und Wohnung. Doch aufgrund ihrer Glasknochenkrankheit und des Tumors im Fußgelenk kann und darf Miriam keine schweren Lasten schleppen. Deshalb erhalten die Schwerkranke und ihre drei Kinder Unterstützung von den Eltern, einigen wenigen Freunden und Bekannten sowie vom OÖN-Christkindl. "Mein größter Weihnachtswunsch ist, dass ich wieder gesund werde, der Neustart gelingt und meine Familie glücklich wird", sagt Miriam.

*Name von der Redaktion geändert

 

Wie das Christkindl der OÖNachrichten hilft

Die OÖNachrichten unterstützen mit ihrer Sozialaktion Christkindl seit 54 Jahren Landsleute, die unverschuldet in Not geraten sind. Jedes Ansuchen wird penibel von einem vierköpfigen Team geprüft. Um die zweckmäßige Verwendung der Spendengelder zu gewährleisten, begutachtet alljährlich ein Steuerberater die Christkindl-Aktion. Sämtliche Personal- und Steuerberatungskosten werden vom Medienhaus Wimmer, unter dem die OÖN publiziert werden, selbst finanziert. So muss kein einziger Spenden-Euro für die Verwaltung ausgegeben werden, jeder Cent kommt Menschen in Not zugute.

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4  Kommentare
4  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Tiger_4020 (978 Kommentare)
am 18.12.2018 07:44

Was habe ich getan, dass mich der Herrgott so bestraft ?

Gar nichts FALSCHES !

Wer Ihre Krankheit verstehen will, muss wissen wie EVOLUTION funktioniert !

Als Einstíeg würde ich das Buch von Wolfgang Schreiner empfehlen

AUSZUG davon:
https://www.youtube.com/watch?v=XKSFd8ORe10

Was können Sie dagegen machen ? , Das Beste daraus machen !

Stephen Hawking hat es uns vorgelebt.
Aufgrund der Krankheit ALS war Stephen Hawking an einen Rollstuhl gefesselt. 1963 wurde die Nervenerkrankung bei ihm diagnostiziert — die Ärzte teilten ihm mit, er hätte nur noch wenige Jahre zu leben.

Stephen Hawking ließ sich nie unterkriegen und ergab sich nie seinem schweren Schicksal.

Im Gegenteil, er entschied sich für das Leben und machte das Beste daraus

Ich wünsche Ihnen, obwohl Ihrer Krankheit - KOPF HOCH, VIEL KRAFT und ALLES GUTE auf Ihrem weiteren Lebensweg

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PinkyFloyd (1.240 Kommentare)
am 18.12.2018 07:26

Ein gutes Beispiel dafür, dass die neuen Regeln für die Mindestsicherung unserer Egoistenregierung grundfalsch sind. Ich hoffe, dass hier besonders ÖVP Wähler spenden, um etwas Buße zu tun.

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renele (3.081 Kommentare)
am 18.12.2018 08:02

Die Dame ist krank und wird vermutlich in diesem Fall keine Mindestsicherung bekommen. Und auch unter Spö Zeiten, gab es verdammt viele die krank waren, aber die nichts bekommen Haben. Arm wenn man mit solchen Kommentare Stimmung machen will.

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 18.12.2018 05:21

Traurige Krankheit. Alles Gute.

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