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Tornados in Oberösterreich? "Sind gar nicht so selten"

Von Gerhild Niedoba, 12. Juli 2017, 00:04 Uhr
Tornados in Oberösterreich? "Sind gar nicht so selten"
Schäden richtete ein Tornado im Jahr 2014 in Neukirchen an der Enknach an. Bild: Pressefoto Scharinger / Daniel Scharinger

LINZ/SCHWECHAT. Am Montag tobte ein Tornado in Schwechat, in Oberösterreich machte zuletzt Neukirchen leidvolle Erfahrung mit einem Wirbelsturm.

Ein Tornado ist am Montag über den Flughafen Schwechat hinweggefegt und hat auf einer Strecke von rund einem Kilometer deutliche Spuren hinterlassen - die OÖN berichteten. Vor allem Getreidefelder wurden durch die Windsäule, die eine Geschwindigkeit von rund 180 km/h erreichte, stark in Mitleidenschaft gezogen.

Tornados sind in Österreich keine Seltenheit. Rund 100 dieser Wetterphänomene wurden alleine zwischen den Jahren 1951 und 2010 registriert.

Video: Der Tornado, der Montagabend in Schwechat zu sehen war, begeistert unter anderem auch die sogenannten "Tornado-Jäger". Für dieses Hobby braucht man viel Geduld - auch wenn Tornados in Österreich gar nicht selten vorkommen.

Tödlicher Tornado vor 101 Jahren

Der stärkste Tornado, der je in Österreich tobte, ereignete sich vor 101 Jahren – und zwar am selben Tag wie der jüngste in Schwechat und interessanterweise auch im Umland von Wien. Die Windhose erreichte damals die Stärke 4 auf der fünfteiligen Skala und verwüstete mit 300 km/h die nördlichen Stadtteile von Wiener Neustadt. Insgesamt 32 Menschen starben.

"Das ganze Ereignis hat nicht mehr als 5 bis 10 Minuten gedauert", schilderte damals ein Zeuge der "Tages-Post", der Vorgänger-Zeitung der OÖNachrichten. Dachstühle wurden abgetragen, Pferde und Rinder in die Luft geschleudert. "Von den umherfliegenden Ziegeln, den fallenden Dächern (...) wurden Passanten getroffen (...) und getötet."

Tornados entstehen bei großen Temperaturunterschieden und sind meist eine starke Gewitterzelle, die sich in der Höhe drehen kann. Das bedeutet, dass sich die Windrichtung mit der Höhe ändert, sagt Christian Ortner von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Tornados seien "auch in Oberösterreich gar nicht so selten".

Oberösterreich an 3. Stelle

Laut Datenbank gab es in Oberösterreich bisher 26 Tornados. Der erste wurde am 8. September 1935 in Wimm registriert. Damit liegt das Bundesland hinter der Steiermark und Niederösterreich österreichweit an dritter Stelle, sagt Pieter Groenemeijer, Direktor des European Severe Storms Laboratory (ESSL) im OÖN-Gespräch. Acht Windhosen davon seien "sehr stark" (Stufe 2) gewesen. "Tornados der Stärke 3 bis 5 gibt es in Österreich nicht." Zwei davon fegten am 21. Oktober 2014 sowie zehn Jahre davor über Neukirchen an der Enknach.

Vizebürgermeister Hermann Spitzer kann sich an beide erinnern. Während 1994 der Tornado auf einem rund 100 Meter langen Landstrich sieben Häuser abgedeckt hatte, seien zehn Jahre später lediglich Bäume sowie das Stromnetz beschädigt worden.

Video: 230 Einsätze hat die Wiener Feuerwehr wegen des Unwetters in Wien mit Hagel und Regen hinter sich. Vor allem im Süden nahmen Gärten und die Landwirtschaft Schaden. Hagelkörner, die so groß wie Golfbälle waren, zerstörten Autodächer.

Tornados in Oberöstereich

Laut ESSL-Datenbank wurden in Oberösterreich bisher 26 Tornados registriert, darunter elf auf Stufe F1 und F2 der fünfteiligen Skala:

21. Oktober 2014: Neukirchen an der Enknach (F2)
15. Juli 2012: Gilgenberg am Weilhart (F1)
24. Juni 2002: Altheim (F1)
13. Juli 1998: Bad Hall (F1)
27. Juli 1995: Putzleinsdorf (F2)
28. Jänner 1994: Hargelsberg bzw. Neukirchen/Enknach (F2)
11. August 1992: Oberndorf bei Schwanenstadt (F2)
11. Februar 1988: Naarn im Machland (F2)
23. Juni 1987: St. Johann am Walde (F2)
12. August 1980: Hub (Gemeinde Mettmach) (F1)
6. September 1935: Wimm (F2)

 

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1  Kommentar
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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 12.07.2017 03:27

Ich erlebte einmal einen Tornado über das Elternhaus hinwegbrausen, die schweren Beton-Dachziegel flogen zu hunderten waagrecht durch die Luft, wäre jemand auch nur am Rand dieser „Strömung“ getroffen worden, wärs wahrscheinlich aus gewesen mit ihm.

Von einer Dachfläche fehlten 400-500Ziegel, Genaues weiß ich nicht mehr, zwei angrenzende Flächen waren leicht betroffen, die übrigen fünf überhaupt nicht. Soviel zur Ausdehnung; ein großer Tornado springt aber mit seinem Fuß im Zickzack herum und „pflügt“ einen breiteren Geländestreifen ¡förmlich! um (nicht tatsächlich).

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