Kinder unter Schock: Lenker prallte gegen Schule

Ein lautes Motorengeräusch, knickende Sträucher, dann ein "Mordsrumpler": Davon wurden gestern gegen 9.45 Uhr Lehrerinnen und Schüler der Volksschule Ried im Traunkreis (Bez. Kirchdorf) mitten im Unterricht aufgeschreckt.

Ein 80-jähriger Einheimischer hatte am Steuer vermutlich einen Herzinfarkt erlitten und die Herrschaft über seinen Pkw verloren, der daraufhin geradewegs auf das Schulgebäude zufuhr und unmittelbar neben einem Klassenraum frontal gegen die Steinmauer prallte. Die Schüler kamen mit dem Schrecken davon, einige brachen in Tränen aus.

Sofort rannten mehrere Lehrerinnen ins Freie und leisteten dem bewusstlosen Lenker Erste Hilfe. "Wir sind alle froh, dass er rechtzeitig versorgt wurde und ins Spital gebracht werden konnte", sagt Direktorin Angelika Resl. Von der Crew des Notarzthubschraubers Martin 3 wurde der 80-Jährige zum Ordensklinikum Wels-Grieskirchen geflogen.

Gestern Nachmittag befand er sich laut Auskunft der Kliniksprecherin noch in kritischem Zustand und musste intensivmedizinisch betreut werden.

Dramatische Szenen

Der Pensionist hatte sein Fahrzeug gegen 9.30 Uhr auf dem Parkplatz eines Geldinstitutes im Ortszentrum abgestellt und in einer nahen Bäckerei eingekauft. Anschließend setzte er sich wieder ans Steuer und fuhr los.

Er bog in die Kremsmünsterer Landesstraße (L 562) ein und wollte die Fahrt Richtung Voitsdorf fortsetzen. Doch Sekunden später sackte er am Lenkrad plötzlich zusammen.

"Der Wagen schlitterte quer über die Landesstraße und fuhr auf dem gegenüberliegenden Gehsteig auf", berichtet die Polizei. Das führerlose Fahrzeug rammte ein am Gehsteigrand abgestelltes Fahrrad, durchschlug eine Sträucherhecke und stieß gegen die Fassade, von der es einige Zentimeter zurückgeschleudert wurde.

Das Mauerwerk selbst blieb unbeschädigt, der Pkw wurde hingegen stark ramponiert. Der Aufprall war im gesamten Schulgebäude zu hören.

Erfolgreich reanimiert

Die Lehrerinnen hielten unverzüglich Nachschau. Beherzt zogen sie den bewusstlosen Lenker aus dem Wrack und begannen mit Reanimationsmaßnahmen, bei denen sie von den wenig später eintreffenden Polizeibeamten und den Kameraden der örtlichen Feuerwehr unterstützt wurden.

Schließlich gelang es einer Notärztin, den 80-Jährigen in eine stabile Transportlage zu bringen und dem Helikopter-Rettungsteam zu übergeben.