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Große Gläubiger wollen Sanierung der Perger Baufirma GLS platzen lassen

Von Sigrid Brandstätter, 25. Februar 2017, 00:05 Uhr
GLS
Bild: Alexander Schwarzl

PERG. Im Sanierungsverfahren über die Perger Baufirma GLS wird kommenden Freitag über den Zahlungsplan abgestimmt. Etliche Gläubiger haben angekündigt, diesen abzulehnen.

Am 8. November vergangenen Jahres musste die Perger Baufirma GLS völlig überraschend ein Sanierungsverfahren beantragen. Vorgeschlagen wurde den Gläubigern, dass sie 20 Prozent der Schulden erhalten, fünf Prozent vier Wochen nach Akzeptanz der Sanierung, 15 Prozent nach zwei Jahren. Über genau diesen Vorschlag wird kommenden Freitag im Landesgericht Linz abgestimmt.

Große Lieferantengläubiger – vor allem aus der Baubranche – lassen keinen Zweifel, dass sie den Sanierungsplan ablehnen werden. Zum einen, weil sie den schnellen Vermögensverfall der GLS nicht glauben wollen. Zum anderen, weil bis zum Schluss flott bestellt wurde und die Gläubiger sich hinters Licht geführt fühlen.

Franz Loizenbauer vom Gläubigerschutzverband AKV bestätigt, er habe den Auftrag von einzelnen Gläubigern, den Sanierungsantrag abzulehnen. Entscheidend wird sein, wie sich die Abgabengläubiger Krankenkasse und Finanzamt verhalten.

Dass es am Freitag zu einer endgültigen Entscheidung kommt, ist freilich nicht sicher. So könnte der Schuldenzahlungsplan noch nachgebessert werden. Das wird jedenfalls kolportiert.

Edmund Wall kann sich aber genau das nicht vorstellen. Wall hat gemeinsam mit Walter Besenböck die GLS 1998 gegründet. "Es wird gerechnet, und es steht Spitz auf Knopf, dass sich die 20 Prozent ausgehen, mehr wird es sicher nicht", so der Firmengründer. Wall ist dennoch optimistisch, dass die Sanierung gelingt. "Wir sind auf einem guten Weg." Sein Plan ist, von derzeit gut 60 Mitarbeiter auf 140, 150 Mitarbeiter aufzustocken und im ersten Jahr wieder 25 bis 30 Millionen Euro Umsatz zu machen. Scheitert die Sanierung, würde GLS in Konkurs gehen. Dann gibt es einen Plan B: Anfang 2017 wurde im Firmenbuch die GBW Baugesellschaft mbH mit Sitz in der Sophiengutstraße 20 in Linz eingetragen. Die Adresse ist in der Bauwirtschaft wohlbekannt: Dort residierte auch die Oberösterreich-Niederlassung der verschwundenen Baufirma Alpine (siehe Bericht unten). Die drei Buchstaben stehen für die Bauunternehmung Granit, Besenböck und Wall.

Granit ist eine große steirische Baufirma mit Sitz in Graz, die die oberösterreichische Bauindustrie bei einzelnen Großprojekten bereits das Fürchten lehrte. Bei der Weberzeile in Ried und dem Ausbau der Amag in Ranshofen haben die Steirer die heimischen Traditionsfirmen ausgestochen. Auffällig viele Fahrzeuge mit osteuropäischen Autokennzeichen seien auf diesen Baustellen zu sehen gewesen, heißt es aus der Branche. Konkret ist der Firma mit 2500 Beschäftigten aber nie Lohndumping nachzuweisen gewesen. Wall sieht in der Einbettung in einen größeren Konzern jedenfalls eine lohnende Perspektive.

Je ein Viertel an der neuen Gesellschaft halten Stefanie Besenböck – die 29-jährige Tochter von Walter Besenböck, die Technikerin und als Bauleiterin aktiv ist – und Christian Wall, der Sohn von Edmund. Der 37-Jährige hat schon in der GLS gearbeitet. Die GBW sei nicht als Auffanggesellschaft für den Konkurs gegründet worden, sondern solle parallel zur GLS als operative Firma aufgebaut werden, sagt Wall. "GLS könnte eine Besitzgesellschaft werden, operativ könnte GBW tätig sein."

Warten beim Schwarzbergerhof

Zur GLS gehört auch der Biovorzeigebetrieb Schwarzbergerhof in Schönau. Der ist im Dezember in eine Folgepleite geschlittert. Dort wird es für die Gläubiger nur eine magere Konkursquote geben.

Jene 90 Privatfinanziers, die Risikokapital über eine Crowdfunding-Plattform zur Verfügung gestellt haben, erhalten nichts. Wall sagt zur Zukunft, dass es noch dauern werde, bis der Biohof wieder fortgeführt werde. Frühestens in einem halben Jahr könnte der Betrieb wieder hochgefahren werden.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Bergbauer (1.772 Kommentare)
am 25.02.2017 12:22

Unter (strafrechtlicher) Krida versteht man im Wesentlichen die betrügerische oder grob fahrlässige Herbeiführung der Zahlungsunfähigkeit durch eine Schuldnerin/einen Schuldner.

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jago (57.723 Kommentare)
am 26.02.2017 21:06

Das ist allerdings eine Auslegungssache.

Die jahrelange Hoffnung auf das "Lichtlein am Horizont" legen die Einen so aus, die Festgehaltler als Krida.

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