E-Wirtschaft warnt vor hohen Kosten für Ladestationen von E-Autos
LINZ. E-Tankstellen für das schnelle Laden der Akkus bräuchten eigene Trafo-Stationen.
Die Autokonzerne versprechen viel. Die Reichweiten der nächsten Generation von E-Autos sollen deutlich steigen, das Aufladen der Batterien soll nicht viel länger dauern als das Betanken eines Autos mit Verbrennungsmotor. Noch erfordert es, mit der derzeit üblichen Technik, Stunden, ein E-Auto aufzuladen.
Schnelllade-Stationen müssen her, sagen die Autokonzerne. Was sie nicht dazusagen, ist, dass diese enorme elektrische Leistungen brauchen. Von 320 Kilowatt (kW) spricht man etwa bei der Mühlviertler Firma Kreisel Electric, die OÖN berichteten. Damit könnte man einen Auto-Akku wirklich innerhalb von 20 Minuten betriebsbereit machen. Zum Vergleich: Ein Backrohr, meist der größte Stromfresser in einem Haushalt, hat eine Leistung von rund drei kW.
Ladestationen als Flaschenhals
Eine E-Tankstelle an einer Autobahn wird schnell ein Dutzend solcher Stationen brauchen, falls sich die E-Autos wirklich durchsetzen. "Da sind wir dann in Dimensionen einer Trafostation eines Ortsnetzes", sagt Werner Steinecker, künftiger Generaldirektor der Energie AG. Technisch sei das kein Problem. "Die Frage ist nur: Wer wird das bezahlen?", sagt Steinecker.
Dieses Thema werde derzeit nicht ausreichend bedacht, so der Manager. Aus seiner Sicht ist das der Flaschenhals beim Ausbau der E-Mobilität. Dies wird vor allem auch dann ein Thema, wenn Lastwagen auf Strom umgestellt werden sollen. Genau das plant etwa MAN in Steyr, die OÖN berichteten gestern. Wenn erst Lkw-Flotten elektrisch unterwegs sind, dann könnten Grundstücke in der Nähe von Umspannwerken wertvoll werden, sagt Steinecker.
Wenn die Autos mit derart leistungsstarken Akkus ausgestattet sind, wird das schnellere Laden auch in Privathaushalten zum Thema. Die klassische Steckdose hat da ausgedient. Ein E-Golf mit einer Akku-Kapazität von 35,8 Kilowattstunden (kWh) und einer Reichweite von 300 Kilometern braucht zum Aufladen 17,5 Stunden, mit einer Reichweite von 600 Kilometern und einer Akku-Kapazität von 80 kWh zwei Tage. Um die Ladedauer auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren, werden auch hier Investitionen notwendig werden. "Eine Kraftstrom-Steckdose wird dafür nicht reichen", sagt Steinecker.
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Der strom kommt schon jetzt aus kohle und atomkraftwerken. Ö importiert 16% seines stromverbrauchs.jeder mehrverbrauch wird im ausland zugekauft.
Aus D oder CSSR.
Oje die E-Wirtschaft jammert wieder, anstatt froh zu sein, neue Absatzmöglichkeiten zu haben. Wer das bezahlen soll? Natürlich der Kunde. An den Autobahnraststationen kostet der Sprit ja jetzt auch schon mehr als normal. Das wird für die Langstreckenfahrer nicht anders werden als bisher. Für den normalen Pendler dagegen gibt's für 900,-wallboxen, mit denen er jede Nacht innerhalb von 8 Stunden genug Strom für 400km laden kann. DAS sind die Lader, von denen mehr installiert werden sollten!
Ist dies der erste Ruf nach Geldgeschenken?